Kapitel 4

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Die nächsten drei Tage vergehen ähnlich. Den Großteil des Tages verbringen wir am Strand und essen Abends gemeinsam. Ich verstehe mich ausgezeichnet mit allen, Jules ist wie eine kleine Klette und lässt mich kaum mehr alleine. Ständig will er mit mir spielen und wenn er ins Bett muss, schmollt er immer. Ich muss ihn dann versprechen, dass wir am nächsten Tag wieder miteinander spielen werden. So ein Glas Wein wie vor ein paar Tagen, trinken Carlos und ich jeden Abend. Er hat angefangen mich nach Hause zu bringen und ich hab ihn dann einfach angefangen einzuladen ein Glas mit mir zu trinken. Wir reden zum Teil bis 01:00 Uhr nachts miteinander.

Heute wollen wir ein bisschen wandern gehen alle miteinander. So ganz aufstehen will ich aber gerade noch nicht, da es gestern doch schon sehr spät geworden ist. Mein Wecker hat schon zweimal geklingelt, aber ich hab ihn zweimal auf stumm geschalten und mich noch einmal umgedreht. Aber jetzt wo er ein drittes Mal klingelt, muss ich wohl oder übel aufstehen. Einen Moment bleibe ich noch auf der Bettkante sitzen, bevor ich mich dann ins Badezimmer schleppe und meine Zähne putze.

Meine Haare binde ich mir in einem Dutt zusammen. Make-up lege ich heute gar nicht auf, da ich sowieso schwitzen werde. Zum wandern ziehe ich mir Shorts und ein T-Shirt an, dazu Sneaker. In meinen Rucksack packe ich mir noch Sonnencreme und ein paar Flaschen Wasser zusammen mit ein bisschen geschnittenem Obst.

Fertig angezogen gehe ich dann zu meinen Nachbarn hinüber. Aus dem Haus kann ich schon laute Stimmen hören, als ich auf die Klingel drücke. Es dauert etwas länger, bevor Veronique die Tür öffnet.

„Hi. Oh shit, ich wollte dich eigentlich anrufen!" Sie klatscht sich gegen die Stirn. „Jules kränkelt ein wenig. Wir werden es nicht schaffen wandern zu gehen."

„Oh nein, alles gut. Wir verschieben es einfach, kein Problem. Hauptsache er wird wieder gesund", sage ich sofort.

„Oh, Guten Morgen." Carlos kommt mit Jules auf dem Arm zur Tür und lächelt mich an.

„Ihr beide geht wandern", sagt Veronique dann. „Charles und ich bekommen das mit unserem Kind schon hin. Dann müsst ihr beide nicht euren Tag hier verbringen."

Ich will gerade protestieren, da ich dann arbeiten könnte, aber Carlos sagt dann: „Wenn du meinst. Gib mir ein paar Minuten, dann bin ich fertig."

Bevor ich noch was sagen kann, hat er Veronique ihren Sohn gegeben und sich schon umgedreht und ist davon gegangen. Super. Nur Carlos und ich gehen wandern.

„Bist du dir wirklich sicher? Ich könnte euch auch helfen", biete ich an, aber sie winkt ab.

„Nein, wenn er krank wird dann will er meistens nur Charles und mich um sich haben. Carlos ist da manchmal eine Ausnahme, aber es schadet nicht, wenn nur wir beide hier sind", versucht sie mich zu überzeugen.

Wir unterhalten uns noch kurz, bevor Carlos dann auftaucht, ebenfalls mit einem Rucksack auf dem Rücken. Er hat sich schwarze Shorts und ein helles T-Shirt angezogen, er hat ein Cap auf dem Kopf und ebenfalls Sneaker an. „Wir können los. Bis später, Muyaya."

Er drückt ihr und Jules jeweils noch einen Kuss auf den Kopf, bevor er mich zu seinem Wagen führt. Es ist ein sportlicheres Modell, auch wenn ich die Marke nicht erkennen kann. Ich setze mich auf den Beifahrersitz und schnalle mich an, dann sehe ich zu Carlos rüber, der sich eine schwarze Ray Ban auf die Nase schiebt, bevor er den Motor startet. Geschickt lenkt er den Wagen auf die Straße.

„Es hört sich vielleicht gemein an, aber ich bin ganz froh mal ein bisschen von ihnen weg zu kommen", sagt Carlos dann irgendwann. „Er kann echt anstrengend werden, wenn er krank ist."

„Das kann ich mir gut vorstellen", sage ich.

„Ich liebe den kleinen wirklich, aber dieser Morgen war einfach anstrengend."

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt