Kapitel 10

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Heute Morgen durfte ich ausschlafen, kein kleiner Jules der mich aufgeweckt hat. Es ist schon nach 10:00 Uhr als ich aufstehe und runter gehe. Es ist erstaunlich ruhig im ganzen Haus und unten stelle ich fest, dass niemand anderes wach ist. In der Küche koche ich mir einen Tee und setze mich damit auf die Terrasse. Ein paar Vögel zwitschern in den Bäumen im Garten, die Sonne klettert hoch hinauf und es wird angenehm warm. Ich sitze während meiner ganzen ersten Tassen Tee draußen und als ich nach drinnen gehe um mir eine neue zu machen, kommt ein verschwitzter Carlos zur Tür rein, mit Jules auf dem Arm.

„Guten Morgen", begrüße ich die beiden.

„Morgen." Carlos Atem geht noch ein wenig schwer, als er Jules absetzt und sich eine Wasserflasche nimmt. „Gut geschlafen?"

„Ja und das erstaunlich lange", antworte ich ihm.

„Ich hab die kleine Nervensäge mit zum Laufen genommen. Er liebt es im Kinderwagen zu sitzen, während ich joggen gehe." Carlos betrachtet Jules liebevoll. „Naja, ich geh mal duschen. Sind die anderen schon wach?"

„Zumindest nicht unten", grinse ich.

Carlos verschwindet nach oben, während ich unser Frühstück herrichte. Jules will mir unbedingt helfen, deswegen lasse ich ihn nicht zerbrechliche Sachen zum Tisch tragen. Es ist so süß, wie er vorsichtig zum Tisch läuft. Da der Kleine schon Hunger hat, richte ich ihm ein Brot her, das er dann glücklich isst. Sobald Carlos da ist, frühstücken auch wir, er trinkt seinen Kaffee und ich meinen Tee.

„Hast du heute schon was vor?", fragt er mich, woraufhin ich den Kopf schüttle.

„Nein, wir haben keine Pläne gemacht. Eventuell wollte ich Veronique noch ein bisschen mit Vorbereitungen helfen, aber wir haben noch nicht richtig darüber gesprochen."

„Was hältst du davon, wenn wir wandern gehen? Also, nur wir zwei. Ich kenne einen tollen Platz mit Aussicht über Monaco. Ich bin mir auch sicher, dass Veronique dich nicht brauchen wird und wir wären rechtzeitig wieder da", versucht er mich zu überzeugen.

Es wäre schon schön, wandern zu gehen mit Carlos. Das hat auf Mallorca wirklich Spaß gemacht. „Okay", stimme ich zu. „Wir gehen wandern."

—-

2 1/2 Stunden später bereue ich diese Entscheidung. Da wir noch auf Charles und Veronique warten mussten und wir unsere Sachen dann noch gepackt haben, sind wir erst vor ca. 1 1/2 Stunden los genommen. Wir wandern einen etwas steileren Berg hoch, meine Beinmuskulatur brennt und ich bin außer Atem. War das auf Mallorca auch so anstrengend?

„Carlos. Dauert es noch lange?", frage ich dann irgendwann genervt und bleibe stehen.

Grinsend dreht er sich um. „Ja, wir haben ungefähr die Hälfte der Strecke hinter uns. Aber es wird gleich leichter, dann ist es nicht mehr ganz so steil. Und der Ausblick ist es echt wert."

„Dein Wort in Gottes Ohr", murmle ich und folge ihn weiter.

Nach ein paar Minuten machen wir dann mal eine kleine Pause auf meinen Wunsch hin. Gierig trinke ich große Schlucke von der Wasserflasche, die mir Carlos reicht. Zum Glück habe ich mir Turnschuhe eingepackt, denn ansonsten würden meine Füße jetzt auch schon schmerzen. Unterwegs hat er mir wieder seine Cap aufgesetzt, auch wenn die Sonne nicht so mega krass scheint.

„Du stehst auf Ferrari, oder?", habe ich ihn lachend gefragt und die Cap zurecht gerückt.

„Du hast ja keine Ahnung", hat er gelacht, bevor er los marschiert ist.

Die Sonne scheint warm über uns, eine leichte Briese bringt ein bisschen Abkühlung. Es sind noch ein paar andere Wanderer unterwegs, manche mehr motiviert wie andere. Ich gehöre zur nicht so motivierten Fraktion.

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt