Epilog

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2 Jahre später

"Adora Elisabeth Sainz", sage ich und sehe meine Tochter mit hochgezogener Augenbraue an, die mit ihrem Schatten Hervé vor mir steht. "Hast du das Sofa angemalt?"

Sie schüttelt mit einem unschuldigen Blick den Kopf. "Nein, Mami."

"Wer war es dann?"

Meine zweijährige zeigt kichernd auf Jules, der bei meinem Mann steht und mit seinem Elektroauto fährt. Vor einem Jahr hat Jules angefangen Kart zu fahren, wovon Veronique am Anfang nicht so begeistert war, aber Jules ist wirklich gut.

"Lüg mich nicht an", sage ich warnend, wobei sie zu kichern aufhört.

"Entschuldige Mami", murmelt sie.

Adora sieht so unschuldig aus, aber sie ist ein kleiner Teufel. Und Hervé ist ihr kleiner Schatten, folgt ihr überall hin und macht alles, was sie sagt. Er ist deutlich schüchterner als sie und hält sich eher im Hintergrund. Sie sind die besten Freunde.

Seufzend knie ich mich vor sie hin. "Schatz, du darfst nicht lügen. Versprich mir bitte, dass du das nicht noch einmal machst."

"Versprochen", sagt sie schnell, bevor sie sich Hervés Hand schnappt und mit ihm lachend in unseren Garten davon rennt.

Heute grillen wir alle zusammen bei uns, Veronique und Charles sind mit den Jungs und ihrer neugeborenen Tochter Elodie zu uns gekommen. Max und Kelly sind mit Penelope ebenfalls da, die am Tisch sitzt und zeichnet. Gleich kommt noch Lando mit seiner Freundin Tessa vorbei.

Ich gehe zurück in die Küche, damit ich das Fleisch nach draußen bringen kann. Der Grill ist jetzt heiß genug und eigentlich wollte ich das alles schon vor fünf Minuten raus bringen, aber dann habe ich gesehen, dass meine helle Couch angemalt wurde. Mit rotem Filzstift. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mir zusammengereimt habe, dass es meine Tochter war.

Mit dem Teller voller Fleisch und Gemüse gehe ich wieder nach draußen und gebe meinem Mann zu verstehen, dass er mir schnell helfen soll, die Salate rauszubringen. Er sieht zum ersten Mal unsere Couch und er schließt seufzend die Augen.

"Unsere Tochter ist ein kleiner Teufel", murmelt er.

"Das ist die Latina in ihr", grinse ich ihn an. "Also kommt das von deiner Seite!"

Das bringt ihn zum lachen.

Carlos und ich haben letztes Jahr geheiratet, im August. Irgendwie sind alle wichtigen Daten unserer Beziehung im August. Unser Kennenlernen, die Geburt von Adora und unsere Hochzeit. Ich bin schon ein paar Monate nach der Geburt endgültig nach Monaco gezogen, habe meinem Verlag gesagt, dass ich nicht mehr als Lektorin zurückkommen werde, habe meine Wohnung ausgeräumt und vermietet. Statt als Lektorin zu arbeiten, schreibe ich jetzt selbst Bücher und veröffentliche sie bei meinem ehemaligen Arbeitgeber, wobei Carla meine Lektorin ist. Wir haben Kontakt gehalten und sie ist eine wirklich gute Freundin von mir geworden.

Er packt mich an der Hüfte, zieht mich an sich und drückt einen Kuss auf meine Wange. "Hab ich dir schon mal gesagt, wie sehr ich dich liebe?"

Grinsend drehe ich mich um und schlinge die Arme um ihn. "Ja, erst heute Morgen. Aber ich liebe es, es immer wieder zu hören."

Ich ziehe ihn zu mir runter, damit ich ihn küssen kann, bevor wir unterbrochen werden.

"Tante Milia", ruft Jules und kommt ins Haus rein. "Wir haben alle Hunger!"

Jules nennt mich immer noch Tante Milia, auch wenn er meinen Namen mittlerweile aussprechen kann. Er ist auch ein kleines Sprachengenie, er spricht mittlerweile Französisch, Englisch, Spanisch und Deutsch. Letzteres hat er bei mir aufgeschnappt und wollte es unbedingt selbst sprechen können.

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt