Kapitel 17

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Emilia POV.

Nachdem ich Charles und Veronique begrüßt habe, drehe ich mich dorthin wo ich Carlos stehen sehen habe. Übelkeit und Nervosität kämpfen in mir um die Oberhand. Jetzt muss ich es ihm wohl oder übel sagen. Jetzt habe ich keine Ausreden mehr.

Langsam gehe ich zu ihm rüber, stehe direkt vor ihm. Ich beobachte jede Bewegung in seinem Gesicht, kann sehen, wie er meinen Bauch ansieht, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehen.

"Hi", sage ich leise. "Können wir vielleicht reden?"

Wortlos dreht er sich um, geht in seinen Drivers Room und hält mir die Tür auf. Stumm folge ich ihm und die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Während ich darauf warte, dass er etwas sagt, sehe ich mich ein bisschen um. Viel gibt es nicht zu sehen, deswegen drehe ich mich zu ihm um und warte darauf, dass er etwas sagt.

"Ist... Ähm, bin ich...", stammelt er, kann die Frage nicht beenden.

"Ja", sage ich leise. "Es ist dein Baby."

Carlos atmet scharf ein, sieht von mir zu meinem Bauch und wieder zurück. "Wie lange weißt du es schon?"

"Dezember. Ich wollte es dir sagen, aber ich hatte irgendwie nie so richtig die Gelegenheit dazu. So etwas sagt man nicht am Telefon, finde ich."

"Dezember? Du weißt seit vier Monaten, dass du schwanger bist mit meinem Kind und sagst es mir nicht?", wirft er mir vor.

"Es ist auch mein Kind", sage ich sofort. "Ich weiß, dass ich es dir hätte sagen sollen, aber wie denn? Wir haben seit Monaten nicht mehr richtig miteinander gesprochen. Was erwartest du von mir?"

"Es wäre mir egal gewesen, ob du es mir am Telefon sagst, aber es wäre nett gewesen, wenn du es mir zumindest irgendwann gesagt hättest. Bist du dir sicher, dass es mein Kind ist?"

Geschockt sehe ich ihn an. Hat er das wirklich gesagt? Hat er mich das wirklich gefragt?

Bevor ich mir Gedanken darüber machen kann, klatscht meine Hand an seine Wange. "Nimm das zurück, Carlos Sainz. Sofort. Wie wenig denkst du von mir?"

"Naja, du hast mir auch nicht gesagt, dass du schwanger bist."

Wir funkeln uns beide an.

"Es ist unser Baby", flüstere ich und lege meine Hand auf meinen Bauch, meine Lieblingsposition momentan. "Es war falsch, dass ich dir nichts gesagt habe, das weiß ich. Aber ich sag es dir jetzt. Ich bin in der 20. Woche. Das Baby ist gesund und strampelt ohne Ende. Willst du mal fühlen?"

Sprachlos nickt er, deswegen nehme ich seine Hand und halte sie an meinen Bauch, wo gerade noch Bewegungen zu spüren waren. Sobald die erste Bewegung spürbar ist, weiten sich seine Augen. Langsam kniet er sich hin, sodass er auf gleicher Höhe ist wie mein Babybauch.

"Das ist mein Baby", flüstert er.

In diesem Moment habe ich keine Ahnung, wieso ich es ihm nicht schon eher gesagt habe. Gott, wie konnte ich nur so dumm sein? Seine Reaktion lässt es mich so sehr bereuen, dass ich zu weinen beginne.

"Es tut mir leid", schluchze ich, was ihn verwirrt zu mir hoch sehen lässt. "Es tut mir so leid, dass ich dir nicht schon eher etwas gesagt habe. Ich fühle mich richtig dumm gerade."

Carlos steht auf und nimmt mich in den Arm. "Es ist okay. Ich weiß es jetzt, alles gut, ja? Wir werden das schon hinbekommen. Klar, wir müssen noch viel miteinander reden, aber das wird schon."

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Charles und Carlos hatten heute noch ein paar weitere Termine. Veronique und ich haben den Tag überwiegend in der Sonne verbracht, bevor wir Abends ins Hotel gefahren sind. Carlos und ich wollen heute zusammen Abendessen und über die ganze Situation nochmal sprechen. Es gibt wirklich viel zu besprechen. Vieles wird sich vermutlich erst mit der Zeit klären oder regeln, aber wir sollten zumindest über die letzten Monate sprechen.

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt