Kapitel 20

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"Gott, ich bin so vollgefressen", stöhnt Lando neben mir und reibt sich den Bauch.

"Hallo", rufen meine schwangere Freundin und ich, während wir grinsend auf unseren Bauch zeigen.

Alle am Tisch lachen, sogar die Kinder, auch wenn sie nicht wissen was so lustig ist. Es ist herrlich, mit allen hier zu sitzen und in der Gesellschaft meiner Freunde zu sein. Den ganzen Abend über haben wir miteinander gelacht, gescherzt, uns über alles mögliche unterhalten. Es ist unglaublich für mich, dass ich diese wundervollen Menschen noch nicht kannte vor einem Jahr. Jetzt sitze ich hier mitten unter ihnen, schwanger und habe so etwas wie eine neue Familie bekommen.

"Mommy, ich bin müde", sagt Penelope dann irgendwann.

Kelly streicht ihr über die Haare. "Wir fahren bald heim, ja?"

Alle gemeinsam räumen wir noch alles auf, bevor sich auch Charles und Veronique ins Bett verabschieden. Carlos und mir ist auch nicht unbedingt danach noch lange wach zu bleiben, vor allem da ich den ganzen Tag auf den Beinen bin. Obwohl ich total erledigt bin, ziehe ich mein Bett noch an, bevor ich totmüde reinfalle.

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Kleine Hände wecken mich auf, rütteln an mir. Als ich die Augen öffne, steht Jules vor mir. "Hi", grinst er.

Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich auf mein Handy. "Jules, es ist 07:00 Uhr morgens. Solltest du nicht noch ein bisschen schlafen?"

Er schüttelt den Kopf. "Nein, nicht mehr müde!"

"Was hältst du davon, wenn du deinen Onkel weckst?", schlage ich ihm vor, aber er schüttelt den Kopf. Geschlagen öffne ich meine Decke ein Stück weit. "Ich stehe noch nicht auf. Wenn du hier bleiben willst, dann in meinem Bett."

Er überlegt kurz, bevor er zu mir ins Bett steigt. Ehrfürchtig sieht er auf meinen Bauch, bevor er vorsichtig eine Hand auf meinen Bauch legt. "Mama sagt, dass das meine Sine ist", murmelt er.

Es dauert kurz, bevor ich verstehe, dass er eigentlich Cousine meint. "Ja, genau. Du bist ein kluger kleiner Junge."

"Also bist du meine Tante, oder?" Jules sieht mich aus großen Augen an.

Oh Gott. Kinder sind so viel schlauer, wie man oft meint. "Weißt du Jules, das ist kompliziert. Dein Onkel Carlos und ich... wir sind die Eltern von meinem Baby, aber ich bin nicht deine Tante."

Er sieht mich mit einem Schmollen an. "Darf ich Tante sagen?"

Oh Gott, dieser Junge! Mein Herz wird ganz warm und mit Tränen in den Augen nicke ich. "Ja, wenn du das willst."

"Okay. Du bist Tante Milia", grinst er stolz, bevor er über meinen Bauch streichelt. Das Baby strampelt, was er spürt. "Oh", keucht er.

"Cool, oder?"

Er nickt ehrfürchtig, bevor er seinen Kopf auf meinen Bauch legt. Ich streichle durch seine Haare, während er die Bewegungen des Babys verfolgt. Wir werden beide wieder schläfrig und ich döse nochmal weg.

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Den Nachmittag verbringen wir am Pool im Hause Leclerc. Ich hab mich auf die Stufen gesetzt, genauso wie Veronique, da das unseren Rücken vom Gewicht entlastet. Eine willkommene Abwechslung. Jules planscht in einem Schwimmreif vor uns her, wir haben immer einen Blick auf ihn. Carlos, Charles und Lando sind golfen gegangen. Ich verstehe immer noch nicht, was so toll an diesem Sport ist.

Jules und ich sind noch lange in meinem Bett geblieben. Nachdem er ein Buch geholt hat, haben wir wieder miteinander gelesen. Er hat mir auch ganz stolz erzählt, was er als großer Bruder alles machen will und das Gleiche auch mit meinem Baby machen will. Er ist so goldig.

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt