Our summer - Carlos Sainz FF

Kapitel 18

Das Wochenende in Bahrain war super. Carlos und ich haben jede freie Minute miteinander verbracht, haben viel geredet. Ich war so erleichtert, dass er mir nicht böse war, weil ich es ihm nicht gesagt habe. Seit diesem Wochenende schreiben Carlos und ich konstant. Er fragt jeden Tag wie es mir geht, ich schicke ihm Bilder von meinem Bauch, wir telefonieren regelmäßig oder sprechen über FaceTime. Er ist richtig süß und hat schon kleine Kleidchen und so etwas gekauft, von denen er mir begeistert Bilder schickt. Am Wochenende kommt Carlos mich hier in München besuchen. Er wird am Freitag landen, gerade rechtzeitig um bei meinem Frauenarztbesuch in der 23. SSW dabei zu sein.

Gedankenverloren starre ich gerade aus meinem Bürofenster. Eigentlich sollte ich meine Emails bearbeiten oder ein neues Manuskript lesen, aber ich kann mich nicht konzentrieren. Zu sehr schwirrt mir das letzte Gespräch mit Carlos im Kopf herum von gestern Abend. Wir haben uns über die Zeit unterhalten, sobald unsere Maus geboren ist.

Carlos will ein fester Teil ihres Lebens sein, am besten jeden Tag mit ihr verbringen, solange es ihm möglich ist. Aber er will nicht nach München ziehen. Er meinte, dass ich doch nach Spanien ziehen könnte, immerhin könnte ich ja von überall arbeiten. Aber ich will auch nicht nach Spanien ziehen!

Wir haben lange diskutiert, aber sind zu keiner Lösung gekommen. Zum Glück haben wir noch eine lange Zeit, bis wir uns entscheiden müssen, was das Beste ist. Meinen Mutterschutz trete ich schon in fünf Wochen an. Die letzten sechs Wochen bis zum errechneten Termin, fünf Wochen Urlaub die ich  noch habe und letztes Jahr habe ich etwa eine Woche Überstunden angesammelt.

Ein Klopfen an meiner Bürotür lässt mich umdrehen. "Hey du." Carla kommt mit zwei Kuchentellern herein. Eine Kollegin von uns hat Geburtstag und hat Kuchen mitgebracht. Sie stellt einen der Teller vor mich hin. "Was grübelst du so?"

Ich nehme einen Bissen Kuchen, bevor ich ihr antworte. "Mein Gespräch mit Carlos gestern geht mir nicht so ganz aus dem Kopf. Wir haben gestern über die Zukunft gesprochen. Es ist eigentlich völlig dämlich."

Carla sieht mich verwirrt an. "Wieso?"

Leise seufze ich. "Auch wenn wir uns eigentlich noch keine Gedanken darüber machen müssen, haben wir darüber gesprochen, wo die Kleine aufwächst. Wir wollen beide nicht umziehen, nicht wegziehen. Er kann kein Deutsch, auch wenn das kein großes Hindernis sein sollte. Er will aber für mich und die kleine da sein."

Unseren Freunden haben wir es noch am Wochenende in Bahrain gesagt, dass unser Baby ein kleines Mädchen wird. Veronique war die Woche drauf beim Frauenarzt und sie bekommt einen kleinen Jungen. Carla habe ich es gesagt, sobald ich wieder im Büro war und sie war ganz aus dem Häuschen.

"Okay, ich kann verstehen, wieso dir das nicht aus dem Kopf geht. Du nimmst zwei Jahre Elternzeit oder?" Als ich nicke, fährt sie fort: "Ihr habt über zwei Jahre Zeit diese Entscheidung zu treffen, mach dir nicht so einen Stress deswegen."

"Du hast recht", sage ich und esse eine neue Gabel Kuchen. "Wir haben noch Zeit."

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Am Freitag habe ich frei, schlafe erstmal aus und frühstücke dann ausgiebig. Ich warte auf meinem Balkon sitzend auf Carlos. Er wollte nicht, dass ich ihn vom Flughafen abhole. Es geht schneller, wenn er alleine her kommt meinte er. Carlos hat sich ein Auto gemietet fürs Wochenende und ich hab ihm meine Adresse geschickt, damit er herfindet.

Als es an der Tür klingelt, stehe ich auf und öffne ihm die Tür. Er sieht so gut aus. Seine Haare sind nach hinten geschoben mit der Sonnenbrille, er trägt ein kurzärmliges Hemd und Jeans.

"Hola", grinst er.

"Hola", grinse ich zurück, trete beiseite und lasse ihn eintreten.