Kapitel 22

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Den ganzen Nachmittag liegen wir alle auf der Couch und sehen uns Filme an. Jules sitzt an seine Eltern gekuschelt da, während Carlos eng neben mir sitzt. Wir sehen uns überwiegend Disney-Filme an. Ich hab vergessen, wie gut manche dieser Filme sind. Am Abend bin ich überrascht, dass Charles und Veronique verkünden, dass sie essen gehen wollen mit Jules. Davon war gestern noch gar keine Rede.

Gerade als sie aus der Tür sind, kommt Carlos wieder ins Wohnzimmer. Er streckt mir wortlos die Hand entgegen, die ich verwirrt nehme. Zusammen gehen wir in die Küche, wo ich erstmal überrascht stehen bleibe. Auf der Kücheninsel ist eine Kerze angezündet, Teller stehen gedeckt darauf, genauso wie kleine Häppchen. Oliven, Brot, gefüllte Paprika, Aufstriche, Aufschnitt.

Carlos legt von hinten seine Hände auf meinen Bauch und sein Kind auf meine Schulter. "Da wir unser Date nicht so ausführen können wie ich wollte, hab ich Charles und Veronique für heute aus dem Haus geworfen. Ich musste ein wenig umplanen, da ich dich nicht zu sehr anstrengen wollte."

"Du bist süß", sage ich leise und drücke einen Kuss auf seine Wange.

Gemeinsam setzen wir uns und beginnen zu essen. Zeit mit Carlos zu verbringen ist schön. Wir unterhalten uns so einfach miteinander. Wir erzählen uns von unseren Kindheiten, reden über unser Baby, über seine Rennkarriere, einfach über alles.

"Weißt du, ich hab nachgedacht", sagt er dann plötzlich, sieht mich nachdenklich an. "Darüber, nach Monaco zu ziehen. Ich verbringe eine Menge Zeit hier, es hätte einige Vorteile und unser Baby könnte viel Zeit mit Jules und ihrem Onkel und ihrer Tante verbringen."

"Du willst nach Monaco ziehen? Aber du hast doch immer gesagt, dass du nicht weg willst aus Madrid, von deiner Familie. Was hat deine Meinung geändert?"

"Ich werde natürlich immer noch weiterhin in Madrid sein, aber es hätte viele Vorteile. Sowohl steuerliche Vorteile, als auch eben die Zeit hier mit den anderen zu verbringen. Und seien wir doch mal ehrlich, wir würden auch Zeit hier verbringen mit dem Baby. Eine Menge Zeit."

Er hat recht. Ich würde eine Menge Zeit auch hier in Monaco verbringen, da ich unbedingt möchte, dass die kleine einen Bezug zu den Leclercs hat. Aber ich will nicht, dass er wegen uns umzieht.

"Das verstehe ich schon, aber ich will nicht, dass du wegen uns dein ganzes Leben auf den Kopf stellst. So ein Umzug ist eine enorme Veränderung. Hast du dir überhaupt schon Gedanken gemacht, wo du wohnen willst?"

"Charles und ich haben ehrlich gesagt schon mehrfach darüber gesprochen. Auch mit Veronique hab ich darüber geredet. Ich meine, ich denke nicht erst seit gestern darüber nach wenn ich ehrlich bin. Verdammt, sogar schon bevor ich von der Schwangerschaft wusste, hab ich darüber nachgedacht."

Okay. Er will nicht nur wegen uns umziehen.

"Wobei unsere Gespräche über die Zukunft eigentlich der letzte Grund waren, warum ich mich dazu entschieden habe. Ich weiß, ich hab gesagt ich will nicht umziehen, aber da ging es eher darum, nicht nach Deutschland ziehen zu wollen."

Um ein bisschen Zeit zu haben, tauche ich mein Stück Brot in ein bisschen Olivenöl mit Salz und nehme einen Bissen davon. Ich kann es nachvollziehen. Immerhin waren wir zu diesem Zeitpunkt in keiner Beziehung, wo wir dieses Gespräch geführt haben.

Langsam nicke ich. "Kann ich verstehen. Wirklich. Ich meine, ich wollte auch nicht nach Spanien ziehen. Hast du schon ein Haus gefunden, das dir gefallen hätte? Oder eine Wohnung oder nach was auch immer du suchst?"

"Ja, zwei Objekte stehen momentan in der engeren Auswahl. Eigentlich wollte ich sie mit dir heute ansehen, bevor wir essen gehen, aber dann hat Princessa ja entschieden uns einen Schrecken einzujagen." Er stupst meinen Bauch liebevoll an.

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt