Kapitel 14

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Zwei Tage später geht es mir immer noch nicht besser, weswegen ich mich zu einem Arzt schleppe. Dort sitze ich jetzt im Wartezimmer und blättere eine Zeitschrift durch, während ich versuche mich nicht zu übergeben. Bei der Arbeit habe ich mich auch noch krank gemeldet, aber mir geht es jetzt seit 4 Tagen wirklich schlecht.

"Emilia Mayer?", werde ich aufgerufen.

Erleichtert stehe ich auf und folge der Arzthelferin in einen Behandlungsraum, wo ich mich auf einen Stuhl setze und auf den Arzt warte. Der Raum ist voller medizinischer Fachbücher, einem Schreitisch, zwei Stühlen, einer Liege. An den Wänden hängen irgendwelche medizinischen Bilder, aber ich hab keine Ahnung was diese darstellen sollen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt meine Hausärztin dann rein und setzt sich mir gegenüber. "Was kann ich für Sie tun, Frau Mayer?"

"Seit Samstag ist mir ständig übel, besonders morgens nach dem aufstehen. Ich hab mich schon mehrmals übergeben müssen und es wird einfach nicht besser", erkläre ich ihr.

"Sonst noch irgendwas? Durchfall?" Ich schüttle den Kopf verneinend. "Haben Sie irgendwas gegessen, was vielleicht nicht mehr gut war?" Wieder schüttle ich den Kopf. "Könnten Sie schwanger sein?"

Geschockt sehe ich sie an. "Nein, ich hab nicht-"

Scheiße. Rein theoretisch könnte es schon sein. Ich fühl richtig, wie alle Farbe aus meinem Gesicht weicht. Meine Periode war schon immer unregelmäßig, ich hab mir nichts dabei gedacht, dass ich sie jetzt auch mal länger nicht bekommen habe.

"Ihrer Reaktion entnehme ich, dass sehr wohl die Möglichkeit besteht", geht meine Ärztin sicher, weswegen ich langsam nicke. "Okay, dann machen wir jetzt einen Schwangerschaftstest, wenn Sie wollen."

Scheiße.

Langsam nicke ich erneut und ich werde zu einer Arzthelferin geführt, die mir dann einen Becher gibt und mir die Toilette zeigt. Dort stütze ich mich erst einmal auf dem Waschbecken ab und starre in mein Spiegelbild.

Könnte ich wirklich schwanger sein? Ich versuche nachzurechnen und komme zu dem Ergebnis, dass ich dann ungefähr in der 7. Woche sein. Bin ich bereit Mutter zu sein? Kann ich mich um ein Baby kümmern? Ich meine ich bin Single. Ich arbeite mich gerade in meinem Traumberuf hoch.

Im nächsten Moment bin ich schockiert von mir. Nein, ich könnte niemals... Nein. Ich bekomme dieses Baby. Alleine. Falls ich denn schwanger sein sollte.

Carlos. Er ist der Vater dieses Kindes. Scheiße. Ihm muss ich ja auch sagen, dass ich schwanger bin. Ich hab keine Ahnung, ob er überhaupt Kinder will. Wir sind ja in keiner Beziehung oder sowas.

Scheiße. Scheiße. Scheiße!

Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht, damit ich mich beruhige, dann nehme ich den Becher und pinkle rein. Wie mir die Arzthelferin aufgetragen hat, lasse ich den Becher stehen und setze mich wieder ins Wartezimmer. 20 Minuten später werde ich wieder aufgerufen und komme erneut in den Behandlungsraum. Wieder warte ich in gleichen Stuhl sitzend. Meine Hände habe ich ineinander geschlungen, damit man das Zittern nicht so sieht.

Meine Hausärztin kommt wieder in den Raum und setzt sich wieder mir gegenüber. "Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger."

Fuck.

Geschockt sehe ich sie an. "Sind Sie sicher?"

Lächelnd legt sie mir den Schwangerschaftstest hin, auf dem ganz klar "positiv" steht. "Hier steht es eindeutig, aber trotzdem würde ich Ihnen raten zu Ihrem Frauenarzt zu gehen, so schnell es geht, damit Sie untersucht werden und Vitamine verschrieben bekommen."

Our summer - Carlos Sainz FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt