Our summer - Carlos Sainz FF

Kapitel 3

„Na warte du kleiner Rabauke", lache ich und laufe Jules hinterher am Strand. Natürlich lasse ich ihn ein bisschen Vorsprung, bevor ich ihn mir schnappe und durchkitzle.

„Nein, Milia", lacht er und versucht sich aus meinen Armen zu winden.

Gestern Abend, als wir Erwachsenen noch draußen gesessen sind, haben wir beschlossen heute an den Strand zu gehen. Jules hat einen Narren an mir gefressen und verlangt andauernd meine Aufmerksamkeit.

Jules hat noch ein paar Schwierigkeiten meinen Namen richtig auszusprechen wie ich heute festgestellt habe, denn er nennt mich schon den ganzen Tag Milia. Es ist super süß!

Jules und ich haben mit seinem Ball gespielt und irgendwann, als er keine Lust mehr darauf hatte, wollte er fangen spielen. Und so habe ich ihn ein bisschen über den Strand gejagt.

„Ich hab Durst", sagt er dann irgendwann.

„Na dann mal los", sage ich und hebe ihn auf meinen Arm. Er schlingt seine dünnen Ärmchen um meinen Hals und so laufen wir zurück. „Hier hat jemand Durst", verkünde ich und lasse Jules runter, der direkt zu Veronique geht.

Sie gibt Jules etwas zu trinken und ich setze mich zu ihnen auf die große Decke. Charles hat schon die Sonnencreme für Jules in der Hand, den er dann auch gleich nochmal eincremt. Immer wieder schweift mein Blick zu Carlos. Seine Haut ist braungebrannt, typisch für einen Spanier. Seine Haare sind ein wenig durcheinander vom Wind, seine Augen funkeln richtig während er in der Sonne sitzt.

„Was haltet ihr davon, wenn wir heute Abend alle essen gehen?", schlägt Veronique vor. „Wir könnten doch in dieses kleine Restaurant mit der ausgezeichneten Paella gehen? Oder wir könnten Tapas essen gehen! Du magst sowas doch, oder Emilia?"

„Klar mag ich sowas", antworte ich ihr.

„Gut, dann gehen wir heute Abend essen! Aber vorher will ich schwimmen gehen. Kommt jemand mit?" Veronique sieht fragend in die Runde und da mir ziemlich warm ist, schließe ich mich ihr an.

Das Wasser ist angenehm kühl auf unserer Haut und wir haben zwei Luftmatratzen dabei, auf die wir uns legen. Die Sonne scheint hoch über uns, unsere Sonnenbrillen haben auf aufgesetzt.

„Es ist so schön endlich mal jemanden zum reden zu haben", seufzt Veronique neben mir. „Ich liebe meine Jungs, aber weibliche Gesellschaft hat mir schon ein wenig gefehlt. Meine Freundin Kelly konnte mit ihrem Mann Max und ihrer Tochter dieses Jahr nicht kommen."

„Macht ihr normal immer zusammen Urlaub?"

Sie nickt neben mir. „Ja, zumindest ein paar Tage im Jahr, wenn es sich während der Sommerpause der Jungs einrichten lässt."

„Seid ihr schon lange befreundet?"

„Oh Gott ja, ich glaube es sind mittlerweile über 6 Jahre, die wir uns kennen", lacht sie. „Ohne Carlos hätte ich die beiden aber nie kennen gelernt, genauso wie meinen besten Freund Lando. Durch ihn habe ich die besten Menschen in meinem Leben kennen gelernt."

In diesem Moment wünsche ich mir, dass ich so etwas auch habe. Klar, ich hab einige Freunde, aber mit meiner besten Freundin hat es sich in letzter Zeit so auseinander gelebt, dass wir kaum mehr Kontakt haben. Wir haben uns während des Studiums kennen gelernt und waren währenddessen wirklich unzertrennlich. Mit meinen Job als Lektorin und ihrem Job als Managerin ist uns nur leider wenig Zeit geblieben in Kontakt zu bleiben. Manchmal fehlt sie mir schrecklich.