Vor langer Zeit im Zauberwald
Es ist ein sonniger Mittwoch Ende Januar. Das erste mal in diesem Jahr scheint so richtig die Sonne und Emma genießt die ersten warmen Sonnenstrahlen. Es ist Winter, deswegen ist es noch kalt, aber es ist kaum eine Wolke am Himmel und es schneit auch mal nicht. Sie läuft durch den Wochenmarkt der jeden Mittwoch ist. Bleibt an vielen Ständen stehen, schaut sich einiges näher an und genießt diesen Tag einfach.
Der Duft von frisch gebackenem Brot liegt in der Luft. Direkt holt sie sich eins von ihnen. Als sie es bestellt ist es sogar noch warm. Es gibt ganz viel frisches Obst, Gemüse, etwas weiter kann man auch Samen kaufen. Nun kommt sie an einem Stand vorbei, der schöne Blumen verkauft. Ihr liegt direkt der Duft von Frühling in der Nase. Emma kauft ein Bund Snow Bells, da sie weiß, dass ihre Mutter diese am meisten liebt.
Etwas weiter kommt sie an einem Stand vorbei, bei dem kein einziger Mensch steht. Eine ältere Dame verkauft blutrote Äpfel. Sie sehen schon fast gezeichnet aus, sie sind rund um perfekt. Emma lächelt die ältere Dame schüchtern an. ››Guten Tag. Kann man einen Ihrer Äpfel probieren?‹‹ fragt sie freundlich. Der alten Dame liegt ein Lächeln auf den Lippen. ››Selbstverständlich, Kindchen‹‹ sie reicht Emma einen ihrer Äpfel. Dabei zittert ihr ganzer Arm, so schwach und gebrechlich scheint die Dame zu sein.
››Iss den nicht Emma!‹‹ ruft plötzlich eine tiefe Männer Stimme ein paar Meter weiter. Sie dreht sich in die Richtung von wo der schrei kam. ››Grumpy‹‹ stellt Emma fest. Einer der Zwerge, der mit ihrer Mutter befreundet ist. ››Warum denn nicht?‹‹ möchte Emma ganz unschuldig wissen, als wüsste sie nicht weshalb der Zwerg sie aufgehalten hat. ››Das muss ich dir erklären? Wir essen keine Äpfel! Du weißt nicht woher die kommen und seit der Sache mit Snow..mit deiner Mutter gibt es dieses Apfel verbot!‹‹
Emma schaut ihn angestrengt an. ››Ihr könnt doch nicht jeden in diesem Land verbieten Äpfel zu essen, wegen dieser einen Sache die Jahre her ist. Es ist ein gewöhnlicher Apfel von einer netten Frau.‹‹ stellt sie nochmal klar. ››Wer weiß, vielleicht schickt sie die Königin, um uns alle zu vergiften!‹‹ er ist wirklich drauf und dran ihr den Apfel aus der Hand zu reißen. ››Grumpy! Das ist eine nette, alte Dame. Sie hat sicherlich nichts mit der Königin zu tun und als Beweis esse ich jetzt diesen Apfel.‹‹ gesagt, getan. Emma nimmt einen großen Bissen des roten, saftigen Apfels.
Grumpy verfolgt jede ihrer Bewegung und schaut gespannt zu und sieht dass nichts passiert. Emma schluckt das Stück Apfel hinter und lebt noch. ››Siehst du‹‹ sie atmet genervt aus. Die alte Dame schaut sie lächelnd an. ››Vielen Dank Liebes. Seit einer halben Ewigkeit will ich meine Äpfel verkaufen und keiner traut sich einen zu essen. Alle denken ich möchte sie vergiften.‹‹
Die Lippen von Emma verformen sich zu einem Grinsen. ››Kann ich Ihnen noch etwas anbieten, Kleines?‹‹››Einen Kilo Äpfel bitte‹‹ sagt Emma voller Selbstsicherheit. Die Frau schaut sie ganz schockiert an und man sieht die Freude in ihren Augen. Ganz aufgeregt packt sie den Kauf von Emma. ››Das macht 5 Taler‹‹
Emma nimmt die Äpfel entgegen und gibt der alten Dame ganze 8 Taler, als kleines Dankeschön und weil sie der Frau etwas gutes tun will.Sie entscheidet sich in Richtung nach Hause zu laufen, da sie nun wirklich viel gekauft hat und alles zusammen ganz schön schwer wird. Sie lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte, tief im Zauberwald. Nur die beiden sind kaum da, weil sie so gut wie immer auf der Flucht vor Regina sind oder irgendwas planen. Aber Emma weiß, dass die beiden heute Abend nach Hause kommen. Sie haben es ihr versprochen, deshalb bereitet sie das Brot vor, welches sie vorhin gekauft hat. Zusätzlich tut sie ein wenig Aufstrich vorbereiten. Sie holt verschiedene Kräuter aus dem Garten und vermischt dies mit der Butter, die sie auch gekauft hat.
Den Käse und die Wurst, welche sie noch da hat schneidet sie in dünne Streifen und serviert nun alles auf einem Holz Tablet. Sie gießt Milch und Bier in die Krüge und stellt die Blumen in die Mitte des Tisches. Ganz aufgeregt schaut sie nun aus dem Fenster als sie ihre Eltern nun sieht. Snow White und Prinz Charming.
Die beiden betreten die kleine Hütte und umarmen sofort ihre Tochter. ››Ich habe dich vermisst mein Schatz‹‹ sagt Snow während sich die beiden umarmen. Als nächstes umarmt ihr Vater sie. ››Ich habe dich vermisst Kleines‹‹ alle drei schauen sich glücklich an, als Snow plötzlich etwas entdeckt. Sie geht auf den Korb mit Äpfeln zu ››Emma was ist das?!‹‹ fragt sie ganz schockiert. Oh nein, Emma hat durch die ganzen Vorbereitungen vergessen, den Korb mit Äpfeln zu verstecken.
Und ausgerechnet ihre Mutter muss ihn finden. ››Ich kann das erklären..‹‹ versucht Emma schnell zu sagen, aber wird von ihrer Mutter sogleich unterbrochen. ››Emma wir kaufen keine Äpfel in diesem Haushalt!‹‹ fährt Snow weiter fort, ohne nur auf eine Erklärung ihrer Tochter zu warten. ››Aber..‹‹ beginnt sie ihren Satz doch diesmal sagt David etwas. ››Deine Mutter hat recht Emma. Du weißt doch wie wir zu dieser Sache stehen.‹‹
Emma atmet angestrengt aus ››Gott das war vor über 18 Jahren. Ihr müsst das langsam hinter euch lassen!‹‹ Snows's Blick verfinstert sich. ››Hinter mir lassen?! Emma ich könnte tot sein! Dich hätte es nie gegeben und wer weiß wie die Leute hier leben müssten, wenn es Regina damals gelungen wäre mich zu töten.‹‹ Snow's Enttäuschung sieht man ihr an. ››Deine Mutter hat recht Emma‹‹ die beiden halten immer zusammen, egal was ist und egal was Emma macht, es ist falsch.
››Sie sind aber nicht vergiftet!‹‹ erklärt sie ihren Eltern. ››Und warum bist du dir da so sicher?‹‹ will Snow nun mit einer gewissen Strenge von ihrer Tochter wissen. ››Weil ich einen gegessen habe!‹‹
Ihre Eltern schauen gleich entsetzt ››Emma! Über dir hätte nun ein Schlaffluch liegen können und keiner hätte dich wecken können! Warum bist du nur so leichtgläubig?!‹‹ Snow läuft auf den Korb mit Äpfeln zu, nimmt diesen und leert ihn über den Kamin aus. Man sieht nur noch wie jeder einzelne Apfel Feuer fängt. Emma kniet sich direkt vor den Kamin ››Nein!‹‹ ihr kullert eine Träne über die Wange. ››Emma das ist das beste‹‹ ihr Vater will ihr fürsorglich über die Schulter streicheln, aber sie lässt es nicht zu.Sie steht auf und geht direkt in die Richtung ihres Zimmers, bleibt aber kurz davor stehen. ››So langsam kann ich Regina verstehen, warum sie euch tot sehen will. Ihr gebt euch als Helden aus, aber das seid ihr nicht. Ihr macht euch keine Sorgen um mich und habt Angst, dass mir etwas passieren könnte. Ihr wollt einfach nur Recht haben und das nervt! Ich wünschte ich hätte eine ganz normale Familie, die nicht aus irgendwelchen vermeintlichen Helden besteht!‹‹ sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und schließt die Tür nun hinter sich ab.
Snow und David stehen wie angewurzelt da und man sieht den tiefen Schock in ihren Gesichtern. Keiner der beiden rührt sich oder sagt etwas. Haben sie es übertrieben?
Einige Stunden später
Emma hat ihr Zimmer immer noch nicht verlassen und so langsam macht sich ihre Mutter ernsthafte Sorgen. Sie klopft an der Tür, aber keine Reaktion. Erneut klopft sie an der Tür und versucht nun auch mit ihr zu reden. ››Emma mach bitte die Tür auf, wir müssen darüber reden‹‹ sagt diese liebevoll. Als keine Reaktion von ihrer Tochter kommt, wird Snow etwas strenger. ››Emma mach sofort auf!‹‹ doch sie bereut es gleich, weil sie doch in aller Ruhe mit ihrer Tochter reden wollte.
Sie macht sich nur noch mehr Sorgen. Was ist, wenn ihrer Tochter etwas passiert ist? Sie holt David dazu. ››Schatz wir machen das jetzt wirklich ungern, aber uns bleibt nichts anderes übrig‹‹ vorsichtig öffnet David die Tür mit einem Öffner von außen. Sofort als es klick macht, öffnet Snow die Tür und betritt den komplett leeren Raum. Weit und breit keine Spur von Emma, doch ihr Fenster ist bis hinter geöffnet. Schnell rennt sie hin und kann auf der Erde ein paar Meter weiter unten Fußspuren sehen. Sie muss rausgesprungen sein.
[Ich hoffe euch hat mein erstes Kapitel von Trust Me gefallen! Schreibt mir gern eure Meinung dazu 🥰 Ich werde das weiterhin so machen, dass jeden Freitag ein neues Kapitel kommt-dieses war nur eine Ausnahme]
~M
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Trust Me
RomanceEinige würden sie als jung, dumm und naiv bezeichnen. Vielleicht stimmt es auch, aber Emma ist sich sicher. Die böse Königin ist gar nicht so böse, sie wurde nur all die Jahre falsch verstanden. Während der Rest des Zauberwalds Angst vor der bösen...