Kapitel 17

213 14 2
                                    

Heute

Emma zaubert sich zurück in deren Hütte und trifft Regina im Garten vor. ››Hey wo warst du?‹‹, will Regina von ihrer Freundin wissen. ››Ich habe gute Neuigkeiten‹‹, antwortet sie stattdessen ganz aufgeregt. Regina hebt eine Augenbraue und schaut sie gespannt an. ››Ich habe mit meinen Eltern geredet und wir werden eine kleine Feier im Schloss geben. Es sind alle Dorfbewohner eingeladen und sie ist für dich.‹‹, sagt sie aufgeregt.

Doch der Blick der Brünette ist verwirrt. ››Ich weiß doch wie sehr du dich versuchst zu ändern und auf diesem Fest, feiern wir nicht nur den König und die Königin, sondern können direkt allen Leuten zeigen, dass du dich verändert hast.‹‹
››Die Leute werden mich immer verurteilen, selbst wenn sie einen Tag ins Schloss eingeladen werden, kann ich sie nicht überzeugen‹‹, gibt sie zu bedenken.

››Ich kann deine Sorge verstehen, aber ich glaube an dich und deshalb solltest du es auch machen‹‹, stärkt sie ihre Freundin. Emma küsst die zarten Lippen von Regina und spürt wie sich die Angst leicht löst. Sie legt eine Hand auf die Wange ihrer Freundin und schaut ihr tief in die Augen. ››Du schaffst das‹‹

Zwei Tage später

Die ersten Vorbereitungen für die Party werden erledigt. Der Ballsaal wird dekoriert und es wird ein langer Tisch auf der rechten Seite aufgebaut wo später das Büffelt stattfinden wird. Seit zwei Tagen wird im Zauberwald Flyer verteilt, dass jeder eingeladen ist. Es wird der „Neuanfang" genannt und morgen wird es stattfinden. ››Also, das Büffet wird auf der rechten Seite stehen. Vorn am Eingang wird eine Besucherliste mitgeschrieben, damit wir wissen wer alles hier ist. Gegenüber vom Eingang wird es eine kleine Liveband geben und sie werden nur klassische Lieder spielen. Achtzehn Uhr ist Einlass und neunzehn Uhr werde ich eine kleine Eröffnungsrede halten. Die Leute sollen erst mal ankommen und die Zeit genießen.‹‹, erzählt Snow, während Happy die Checkliste durchgeht.

››Ihr habt alles durchplant eure Majestät‹‹, gibt Happy weiter. ››Bitte nenn mich nicht so, vor allem nicht, wenn ich das anhabe‹‹ Snow trägt ein einfaches Kleid, weil ihr kleiner ihr Kleid vollgespuckt hat. Sie liebte es als Kind Ballkleider oder andere auffällige Kleider zu tragen, aber das konnte sie all die Jahre nicht und nun mit einem kleinen Kind lohnt es sich schon fast gar nicht. Morgen wird sie eines der Ballkleider ihrer Mutter tragen. Sie hofft einfach inständig, dass diesmal kein Malheur passiert, aber so lang sie nur unter ihrer Familie ist, findet sie es nicht weiter schlimm, so herum zu laufen.

Nächster Tag

Die Feier ist in vollen Zügen, jeder genießt sie außer Regina. Sie steht am Rand beim Büffet und schaut zu den Leuten, die alle in der Mitte stehen, wie sie tanzen oder sich unterhalten. Nur sie genießt es überhaupt nicht. Sie nimmt sich etwas zu essen und kostet einen Löffel, noch bevor sie sich etwas von dem Eintopf nimmt. Nach ihrem Geschmack fehlt da etwas Gewürz. Sie nimmt sich einen Teller, macht eine Handbewegung und hält frische Kräuter in der Hand, welche sie in ihre Suppe gibt.

››Sie hat die Suppe verzaubert!‹‹ ruft Grumpy panisch. Plötzlich herrscht Stille im ganzen Saal. Jeder schaut zu Regina hinüber ››Das stimmt nicht, ich habe meinen Teller nur nachgewürzt‹‹, erklärt sie sich. ››Das ist gelogen, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Ein Mal eine Hexe, immer eine Hexe!‹‹ brüllt er wütend. Alle stimmen ihm zu und Knallen ihr Dinge gegen den Kopf.
››Wie kann man sowas lieben?‹‹
››Sie gehört hingerichtet!‹‹
››Man kann einer wie ihr nicht vertrauen!‹‹

Die Menge wird immer lauter und nun hetzt jeder gegen sie. ››Wir hätten dir nicht trauen dürfen‹‹, sagt Snow mit abwertender Stimme. So viel Wut baut sich in Regina auf. ››Regina aber warum?‹‹, will Emma von ihrer Freundin wissen. Nicht mal Emma vertraut ihr noch. Regina wusste es, Liebe ist Schwäche. Zorn bildet sich bei Regina, ihr kommen Tränen vor Wut in die Augen. Sie hebt ihre Hand und ein Feuerball entflammt. ››Ihr wollte die böse Königin? Ihr bekommt sie!‹‹ sie wirft ihn in die Richtung aller anwesenden. Bis man nur noch schreie vor Schmerz hört. Das Feuer wird immer gigantischer und alles steht in Flammen, als dann auf ein mal..

Regina schreckt nach oben. Sie wacht neben Emma im Bett auf. Ihr Herz klopft und sie hat Panik. Ihre Freundin bekommt das alles mit. ››Regina was ist los?‹‹, fragt sie besorgt. Regina bekommt keinen Ton über ihre Lippen. Sie sitzt weiterhin auf dem Bett und starrt ins leere. Emma legt ihre Hand auf den Arm der Brünetten. Nun legt sie ihre Hand an ihr Kinn und dreht den Kopf ihrer Freundin zu sich, damit sich die beiden Frauen nun in die Augen schauen.

››Wenn du einen schlechten Traum hattest oder irgendwelche anderen Ängste dich verfolgen, rede mit mir. Regina ich weiß, dass du viele Jahre niemanden hattest und sich alles bei dir angestaut hat, da du dich mit niemanden darüber unterhalten konntest, aber nun bin ich da. Ich will dir helfen, damit du dich besser fühlst, aber du musst es zulassen. Wenn du nicht reden möchtest ist das okay. Ich nehme dich jetzt einfach in den Arm, bis es dir besser geht.‹‹

Im ersten Moment sagt die Brünette nichts. Emma hat sich einfach an sie rangeschmiegt und beide sitzen nach wie vor auf dem Bett. Bis Regina dann doch unerwartet etwas sagt. ››Ich hatte einen schlimmen Traum..‹‹, beginnt sie ihren Satz mit zittriger Stimme. Sie erzählt der Blondine was sie geträumt hat und was ihr angst macht. Diese versucht weiterhin ihre Freundin zu beruhigen. Sie führen ein langes Gespräch, danach fühlt sich sie schon viel besser.

Regina steht mittlerweile in der Küche und backt ihre berühmten Apfeltaschen. Sie will unbedingt bei den Dorfbewohnern einen guten Eindruck hinterlassen, aber warum? Noch vor ein paar Monaten hätte sie alle mit ihrer bloßen Hand umgebracht und nun spielt sie die Nette. Sie hätte nie gedacht, dass sie eines Tages hier, in der Hütte der Charming's steht und Apfeltaschen für ihre Untertanen backt. Aber sie hat so tiefe Gefühle für die Tochter der Charming's und weil sie ihr etwas bedeutet macht sie das.

Eigentlich ist es ihr egal, was die Leute denken. Hauptsache Emma steht hinter ihr, aber da Regina weiß, dass es Emma wichtig ist was die Dorfbewohner denken, wird sie sich Mühe geben. Außerdem möchte sie auch einen guten Eindruck bei Snow und David machen. Jetzt wo sie mit deren Tochter zusammen ist. Also steht sie nun hier und macht einfach weiter.

››Hier riecht es ja gut‹‹ Emma läuft durch die kleine Küche zu einem Teller wo noch warme Apfeltaschen liegen und will sich eine nehmen. Gerade greift sie mit ihrer Hand nach einer, doch die Hand von Regina ist schneller. Liebevoll tippt sie mit ihrer Hand Emmas. Schnell zieht sie diese zurück. ››Autsch‹‹, sagt sie dramatisch und schaut traurig.

››Die sind für die Geste‹‹ ermahnt Regina sie. ››Ach komm schon Gina. Nur eine einzige versprochen.‹‹ Emma blinzelt ganz oft mit den Augen und macht einen Schmollmund. Das hat schon immer funktioniert, vor allem bei ihren Eltern. Doch Regina hat eine harte Schale.

››Ich kenne dich Emma. Aus einer werden zwei, dann drei und dann sind sie leer und ich kann neue machen.‹‹, der Ton von Regina ist streng.
››Versprochen nur eine‹‹ Emma hebt die Rechte Hand nach oben, während die Linke auf ihrer Brust liegt. Die Brünette ist erst noch hartnäckig, bis sie nicht mehr stand halten kann. Sonst konnte sie das immer, egal wie sehr eine Person bettelte, diese bekam nicht ihren Willen. Es hat Regina's Taten eher verstärkt, aber bei ihrer kleinen Blondine wird sie viel zu schnell schwach. ››Ja okay gut, aber nur eine‹‹

Sofort beißt Emma in die noch warme Apfeltasche. Sie hält die Hand vor den Mund und kaut noch, kann aber ihre Reaktion nicht zurückhalten. ››Wow Regina wie lecker‹‹, sie ist komplett begeistert von den Backkünsten ihrer Freundin. Die Brünette schmunzelt ihre Freundin an und erkennt in ihren Augen wie ehrlich sie das meint. Dass Regina einmal so ein Glück in ihrem Leben verspüren darf, hätte sie niemals im geglaubt. Die Blondine hat einen Krümel an ihrer Wange kleben den Regina vorsichtig entfernt und ihrer Freundin daraufhin einen Kuss gibt.

Ihre Lippen schmecken nach Apfel und Zimt.

Trust MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt