Heute ist endlich der Tag an dem sich ihr Leben ändern wird. Sie hat bis in die Nacht an ihrem Rezept gefeilt damit es bloß perfekt wird. Emma nimmt den Kuchen und legt ihn in einen Korb, zieht ihren Umhang um und schaut sich nochmal im Spiegel an, ob sie gut aussieht. Wenn ihre Eltern wüssten, dass sie heute das Haus verlässt würde sie tierischen Ärger bekommen, denn heute ist ein ganz besonderer Tag.
Emma schnappt sich den Korb mit dem Kuchen und läuft los. Der Schnee ist so gut wie geschmolzen und es ist Anfang Februar. Es ist kalt, aber erneut scheint die Sonne und durch die paar Schnee Reste auf dem Boden sieht dieser so aus als würde er glitzern. So richtig weiß sie nicht wohin sie geht. Sie läuft einfach Richtung Stadt. Emma kommt an einem kleinen Dörfchen vorbei, welches sie normalerweise nicht durchquert sondern immer um es herumläuft. Doch diesmal nicht, sie sieht viele Menschen, Familien und Kinder. Die Kinder sind gerade dabei fangen zu spielen und toben durch den ganzen Wald. Sie zu beobachten macht Emma auf einer Seite glücklich, weil sie gern das Lachen der kleinen hört, aber es schmerzt auch ein wenig, da sie nie so eine Kindheit haben durfte.
Plötzlich hört Emma Pferde und eine Kutschen. Direkt rennen alle Kinder zu ihren Familien und retten sich ins Haus. Schnell ergreift Emma die Möglichkeit und versteckt sich in einem Gebüsch. Die pechschwarze Kutsche bleibt stehen. Gezogen wird diese von zwei schwarzen Pferden, wiederum auf diesen zwei schwarz gekleidete Ritter sitzen. Man erkennt nicht ein mal ihr Gesicht, denn über dieses sind schwarze Masken.
Die Tür der Kutsche öffnet sich und eine Frau tritt hinaus. Diese trägt ein schwarzes Kleid mit Stehkragen, ihre langen Haare sind zu einem hohen Zopf gebunden der seitlich sitzt und sie trägt silbernen Schmuck. Das muss sie sein. Die böse Königin. Emma raubt es den Atem. Sie sieht einfach um..
Doch ihr Gedankengang wird sogleich von der Königin unterbrochen. ››Seid gegrüßt meine Untertanen‹‹ ihre Stimme ist rau und selbstbewusst. Alle Dorfbewohner stehen in einer Reihe mit Geschenken für die böse Königin, denn sie hat heute Geburtstag. Die Leute schenken ihr Brot, Äpfel und ein junges Mädchen hat sogar einen Kuchen. Sie steht etwas weiter vorn als die anderen und spricht plötzlich zu ihr. ››Eure Majestät. Die besten Wünsche zum Geburtstag.‹‹ daraufhin macht sie einen Knicks. Die Königin geht direkt auf sie zu und wirkt schon fast erstaunt von der Geste.
Doch sie schneidet sich kein Stück vom Kuchen ab, nein. Sie tunkt direkt ihren Mittelfinger in den Kuchen hinein und leckt die Füllung schließlich von ihrem Finger ab. Emma's Unterleib spielt verrückt. Er kribbelt und sie hat ein seltsames Gefühl in ihr, welches sie nie zuvor gespürt hat. Sie versucht das Gefühl, welches sehr present ist zu ignorieren. Die Königin scheint unzufrieden zu sein. ››Blaubeere?‹‹ hört sie die verwirrte Stimme der Königin. ››Nicht übel, aber ich bevorzuge Äpfel‹‹ der Blick der Königin verfinstert sich und die junge Frau tritt zur Seite.
››Zu eurem Glück habe ich euch nicht deswegen besucht‹‹ fährt die Königin fort. ››Das Geschenk, das ich will hat keiner von euch. Aber ihr werdet es mir bringen: Snow Whites Herz auf einem Tablett.‹‹ Emma kann es gar nicht fassen, diese Worte von ihr zu hören. Ihre Mutter hat recht, sie hasst sie über alles und aus diesem Grund muss Emma das jetzt tun. Die böse Königin sieht sehr verbittert aus, hebt ihre Hand und will gerade das Herz der jungen Frau mit dem Kuchen herausreißen als sie gestoppt wird.
››Wartet!‹‹ Emma läuft schnell mit ihrem Körbchen in Richtung der Königin. Diese sieht nicht gerade erfreut aus, da sie bei ihrer Tat unterbrochen wird. ››Eure Majestät‹‹ Emma macht einen Knicks vor ihr und schaut ihr nun tief in die Augen. Sie sind dunkel und voller Hass erfüllt. Für einen Moment setzt ihr Atem aus. War das eine gute Idee? Wahrscheinlich nicht, aber jetzt ist es zu spät. ››Wer bist du? Ich habe dich nie zuvor in meinem Land gesehen.‹‹ so weit hat sie nicht gedacht. Sie nimmt all ihren Mut zusammen. ››Mein Name ist Emma White-Nolan, die Tochter von..‹‹ will Emma gerade erzählen als sie sogleich von der Königin unterbrochen wird. ››Snow White‹‹ man hört die Tiefe in ihrer Stimme und sieht den Groll in ihren Augen.
Emma holt vorsichtig den Kuchen aus ihrem Korb und stellt diesen ab. Nun hält sie nur noch eine Runde, durchsichtige Glasscheibe in der Hand auf welcher sich der Kuchen befindet. ››Möchtet Ihr..‹‹ setzt Emma gerade an, doch wird erneut einfach unterbrochen. Mit einer einfachen Handbewegung hat die Königin ein Stück des Kuchens in der Hand und beißt hinein. Ihren Ausdruck kann Emma nicht entziffern, aber es scheint ihr zu schmecken. ››Er ist..okay‹‹ versucht die Königin die Sache zu überspielen, doch Emma hat mehr gesehen. Es sah sehr danach aus, als hätte sie das Stück genossen.
In der nächsten Handbewegung ist das Stück in ihrer Hand und der Kuchen von Emma weggezaubert. Alle Dorfbewohner schauen sie erstaunt an und jeder einzelne Blick liegt auf ihr. ››So, du bist also die Tochter von meiner Rivalin. Mami hat wirklich alles dafür getan, um dich zu verstecken und du kreuzt hier einfach so auf? Ist das nicht ein wenig dumm?‹‹ die Königin läuft um Emma herum, schaut intensiv jedes noch so kleine Detail von ihr an und nimmt nun eine von Emma's blonden Haarsträhne in die Hand und fährt durch ihr Haar. Es fühlt sich so an als würde sie unter den Berührungen der Königin brennen. Als würde sich ein Feuer auslosen, welches nur die Königin selbst wieder löschen kann.
Gerade als Emma etwas sagen will hört sie die Stimme ihrer Mutter. Snow steht ein paar Meter weiter hinten, hat einen festen Stand, hat Pfeil und Bogen in der Hand und zielt genau auf die Königin. ››Hände weg von meiner Tochter!‹‹ ruft sie wütend. Die Königin schüchtert dies aber nicht ein. Ganz im Gegenteil, ihr liegt ein schmunzeln auf den Lippen. Ihre Eltern und die Zwerge haben die Königin umzingelt, trotzdem bewahrt diese ruhe. ››Ich wusste gar nicht, dass du so ein hübsches Kind hast. Haut so weiß wie Schnee‹‹ die Finger der Königin gleiten sanft über Emma's Arm und sie bekommt eine Gänsehaut am ganzen Körper. ››Lippen so rot wie Blut‹‹ nun streift ihre Hand Emma's Kinn und der Blick liegt direkt auf ihren Lippen. Wie von ganz allein beißt Emma sich auf die Lippen. ››Und Haare so blond wie Gold‹‹ bei diesem Satz fährt sie erneut durch die Haare von ihr. Diese kann sich keinen centimeter rühren. Sie weiß nicht, ob aus Angst oder aus Respekt, aber wahrscheinlich beides.
››Geh sofort weg von Emma. Regina ich sage es dir, wenn du sie noch einmal berührst dann..!‹‹ Emma hat ihre Mutter noch nie so wütend gesehen. Ihre Pfeilspitze zeigt direkt auf Regina. Diese lässt mit einer Leichtigkeit einen Feuerball in ihrer Hand entflammen. ››Stopp!‹‹ ruft Emma und der Blick der Königin ist direkt auf sie gerichtet. ››Mom, es ist alles gut, ich bin nicht in Gefahr‹‹ versucht Emma ihrer Mutter klar zu machen, doch diese hört nicht mal darauf was ihre Tochter sagt. ››Emma, geh sofort von ihr weg und stell dich hinter mich!‹‹ gibt Snow ihrer Tochter den Befehl, aber diese denkt nicht mal daran.
››Ich habe keine Angst. Ich bin hierher gekommen, um Antworten auf meine ganzen Fragen zu bekommen. Ich habe es satt eingesperrt zu leben und nur wegen deiner Angst darf ich mein Leben nicht leben. Das ist nicht fair!‹‹ Emmas Blick landet auf der Königin. Auf deren Lippen liegt ein breites Grinsen, was in Emma erneut dieses Kribbeln auslöst. ››Deine Tochter hat recht Snow. Sie hat viele Fragen, also soll sie ihre Antwort darauf bekommen und da du nicht imstande dazu bist, helfe ich gern aus.‹‹ Ihre Stimme klingt gehässig und mit einem Mal taucht eine lila Rauchwolke um Emma herum auf.
Sie hört nur noch den verzweifelten Schrei ihrer Mutter ››Nein!‹‹ und steht eine Sekunde später in einem großen Palast. Ihr ist etwas schwindelig. Was war das? Sie schaut sich um und die böse Königin steht direkt neben ihr. Emma schluckt, das hat sie nicht erwartet. ››Wo bin ich?‹‹ fragt sie vorsichtig. ››In meinem Schloss‹‹ verkündet die rauchige Stimme der Königin und ein weiteres Mal grinst diese breit. Emma's Herz schlägt schneller als je zuvor. Was passiert hier jetzt mit ihr? Wird sie eingesperrt oder tötet die Königin sie, um endlich die Rache an ihrer Mutter zu bekommen?
Emma hat das Gefühl, dass sie gleich eine Antwort auf all ihre Fragen erhält, aber vermutlich anders als gehofft.
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Trust Me
RomanceEinige würden sie als jung, dumm und naiv bezeichnen. Vielleicht stimmt es auch, aber Emma ist sich sicher. Die böse Königin ist gar nicht so böse, sie wurde nur all die Jahre falsch verstanden. Während der Rest des Zauberwalds Angst vor der bösen...