Kapitel 16

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In dieser angekommen verzieht sich Regina, ohne ein weiteres Wort sofort ins gemeinsame Schlafzimmer. Emma folgt ihr und findet sie weinend auf ihrem Bett vor. Schweigend setzt sie sich neben ihre Freundin und hält einfach ihre Hand fest. Nach ein paar Minuten stille, bricht Regina sie unerwartet. ››Sogar kleine Kinder haben vor mir Angst‹‹ bringt sie unter schluchzen hervor. Gerade als Emma dagegen argumentieren will, führt Regina ihren Satz fort. ››Ich sehe doch die Blicke von denen. Nur, weil deine Eltern mir mehr oder weniger verziehen haben, hat es kein anderer gemacht. Sie haben Angst vor mir und das zurecht.‹‹

Emma zerreißt es förmlich sie so traurig zu sehen. Sie will irgendwas machen, um ihre Freundin wieder aufzumuntern. Aber zuerst möchte sie, dass jeder Regina so sieht, wie sie. Deswegen hat Emma auch schon eine gute Idee, welche sie ein paar Stunden später schon umsetzt. Nachdem Regina sich etwas beruhigt hat, hat sich Emma ins Schloss ihrer Eltern gezaubert, um mit ihnen über ihre Idee zu reden.

Ihr Vater ist gerade dabei, an irgendwelchen Sitzungen teilzunehmen, während ihre Mutter sich um ihren kleinen Bruder kümmert. ››Hey Mom, hey Kleiner‹‹ sie geht zur Wiege ihres Bruders und schaut ihn an. Er freut sich immer und beginnt zu lachen, wenn er Emma sieht. ››Wann muss ich ihn nicht mehr kleinen nennen?‹‹
››Wir planen eine königliche Feier, so wie ich es auch gern bei dir gemacht hätte und da geben wir seinen Namen preis‹‹ erklärt ihre Mutter.

Er wird als Prinz aufwachsen, in einem Schloss mit Eltern die Zeit für ihn haben und die keine böse Königin aufhalten müssen. Immerhin bekommt er das Leben, welches Emma sich immer gewünscht hat. Sie ist mehr als glücklich, aber an solchen Tagen, erinnert sie sich oft an ihre Kindheit.

Viele Jahre zuvor

Hochschwanger streift Snow durch den Zauberwald mit ihrem Ehemann David. Einer der Dorfbewohner hat sie erst vor kurzem getraut. Es war ein paar Monate nachdem sie erfahren hat, dass sie Schwanger ist. So hatte Snow sich das nicht vorgestellt. Sie wollte immer eine Hausgeburt im Schloss haben, nachdem die beiden verheiratet sind. Nun sind sie zwar verheiratet, aber sie wird ihr Baby wohl in einer Hütte im Wald bekommen. Wie aus dem nichts bemerkt sie ein stechen im Bauch und wenige Zeit später läuft eine warme Flüssigkeit ihr Bein herunter.

››Nein, nicht jetzt! Nicht hier!‹‹ ruft sie zu ihrem Mann. Die beiden waren gerade unterwegs und sind einige Stunden von ihrer Hütte entfernt. Keiner ist weit und breit in der Nähe. David stützt seine Frau und beide laufen etwas weiter, kommen aber nicht wirklich weit, weil die Wehen von Snow immer regelmäßiger sind. Die beiden sind nun auf einer Lichtung und man erkennt von oben das Schloss der Königin.

Bei diesem Ausblick wird Snow nun ihr Kind bekommen. Es ist Ende Oktober und schon relativ kalt, aber sie lässt sich trotzdem erschöpft aufs Gras fallen. ››Ich kann auf keinen Fall mein Baby hier bekommen David!‹‹, brüllt sie ihren Mann an. Dieser versucht Ruhe zu bewahren und setzt sich neben seine Frau. ››Snow ich bin mir sicher, dass du das schaffst‹‹
››Doc ist nicht hier. Wir sind auf irgendeinem Hügel, mitten im Zauberwald, komplett allein.‹‹
Panik steigt in ihr auf und sie wird immer unruhiger.

Doch David hält weiterhin ihre Hand, rutscht aber nun etwas nach unten, um Snow bei der Geburt zu helfen. ››Ich wünschte wir waren nicht losgelaufen um..ahh‹‹ schreit diese auf.
››Ich weiß, dass du Angst hast Snow. Aber ich bin da und ich lasse dich nicht allein.‹‹
Schnell zieht David seinen Umhang aus, um ihr Baby gleich darin einzuwickeln.

Die Geburt verläuft schneller als gedacht. Snow fällt erschöpft und verschwitzt ins Gras, während David ihr Baby schnell ins warme einwickelt und behutsam auf und ab wippt, um es ruhig zu stellen. ››Es ist ein Mädchen‹‹, sagt er erfreut.
Snow lächelt ihn mit so viel Freude an und nimmt ihre Tochter sofort auf den Arm.

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