Introvertiert pt.2

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Ich konnte heute Nacht kaum schlafen weil sich meine Gedanken die ganze Zeit nur um ein Mädchen drehten. Jenna.
In 15 Minuten ist der Vortrag zuende und dann sehe ich sie endlich wieder:
Wir haben uns bei mir zuhause in meiner Wohnung verabredet, zum Film schauen.
Heute ging die Uni bis Abends (dafür konnte ich vorhin auch länger schlafen)
weshalb die Atmosphäre perfekt ist.

Endlich stehen alle im Saal auf. Ich packe meinen Kram zusammen und stürme aus dem Gebäude zu meinem Fahrrad. Ich brauche sicher nur 10 Minuten zu meiner Wohnung und wieso tue ich mir und der Umwelt so mal nichts Gutes?
Zugegeben- es ist ziemlich kalt und der eisige Wind weht mich fast weg.

Zuhause springe ich schnell unter die Dusche, noch ein paar Minuten bis Jenna eintreffen wird. Scheiße!
Ich werde es nie schaffen, in der Zeit meine Haare trocken zu kriegen. In ein Handtuch gewickelt stehe ich vorm Spiegel und stecke hastig den Föhn ein. Meine vollen Haare wollen nur widerwillig trocknen und dann klingelt es auch noch an der Tür. Ist es etwa schon so spät? Ich stecke den Föhn aus und sehe keine andere Wahl, als mein Handtuch fest zu halten und zu öffnen.
Ich drücke die Klinke runter und braune Augen mustern mich neugierig.
„Hi.", sagt Jenna mit gesenkter Stimme.
Ich bekomme kein Wort heraus.
„Ähm...", stottere ich und stehe zwischen allen Möglichkeiten.
„Sorry, ich hatte keine Zeit mich anzuziehen.", sie mustert mich nur schmunzelnd.
„Kein Problem, ohne Kleider gefällst du mir auch...", ich lächle und bitte sie herein.
Als sie den Blick nicht von mir wenden kann- zugegeben ich hätte ein etwas größeres Handtuch verwenden können- wird mir die Situation langsam unangenehm.
„Geh einfach hier lang, setz dich, wenn du willst.", ich deute auf die Couch.
„Ich komme gleich.", dann verschwinde ich erneut im Bad, räume alles auf und creme mir noch die Haut ein.
In meinem Schlafzimmer schlüpfe ich schnell in frische, bequeme Klamotten.

Als ich das Wohnzimmer betrete hat es sich Jenna gemütlich gemacht.
Sie sitzt auf der Couch und wartet schon sehnsüchtig auf mich. Etwas nervös setze ich mich neben sie, mit etwas Abstand dazwischen weil ich nicht weiß wie sie es gern hätte. Doch sie nimmt mir die Entscheidung ab:
Eine ganze Weile sehen wir uns in die Augen und mein Herz klopft schneller und schneller. Ein Prickeln geht durch meine Magengegend.
„Kannst du mich küssen?", murmelt Jenna und legt ihre Hand auf meine. Ich sehe zwischen ihren Augen hin und her, dann auf ihre herzförmigen Lippen die so weich aussehen.
Ich komme näher und überbrücke schließlich den letzten Abstand.
Ich höre unsere Herzen im Chor schlagen und ein Schwarm Schmetterlinge hebt sich in mir in die Lüfte.
Ihre Lippen sind wirklich weich, und sie küsst mich so zärtlich als wären die meinen Schmetterlingsflügel.
Vorsichtig greift sie mit einer Hand in mein Haar als wollte sie wissen, wie es sich anfühlt.
Ich seufze als ich es wage noch näher zu kommen, ich berühre ihre Zunge mit meiner und sie erwidert es.
Wieder schmecke ich wie süß ihre Lippen sind doch bevor wir uns weiter verfallen können, löse ich mich.
Ich möchte nicht, dass etwas ausufert und was wir haben so zerstört wird.
Ich streiche eine einzelne Strähne hinter ihr Ohr.
„Welchen Film willst du schauen?", frage ich und kann es doch nicht lassen, sie noch einmal zu küssen, nur ganz kurz.
Jenna kichert und hält meine Hand.
„Hmm...", sie tut so als würde sie überlegen und sieht unfassbar süß dabei aus.
„Wie wäre es mit „Es?"", ungläubig sehe ich sie an. Um ehrlich zu sein hasse ich Horrorfilme aber ihr zuliebe stimme ich zu.
Ich bin wirklich so dumm, jetzt werde ich wieder einen Monat lang hinter jede Tür schauen um nachzusehen, ob da jemand steht um mich umzubringen.
„Oder hast du Angst?",
„Natürlich nicht", lüge ich mit einem verräterischen Grinsen auf den Lippen.
Jenna lacht nur und nimmt die Fernbedienung vom Tisch.
„Darf ich?", fragt sie.
„Klar."
Dann taucht auf dem Bildschirm die erste Szene des Filmes auf, es dauert nicht lang da kommt die berühmte Szene in er das Papierbötchen des kleinen Jungen in der Dohle verschwindet.
Mein ganzer Körper ist angespannt, als der gruselige Clown das erste Mal erscheint.
Als dieser sich jedoch dazu entschließt, die Hand des Jungen zu fressen, zucke ich zusammen und rücke näher zu Jenna. Ich erwische mich dabei wie ich instinktiv nach ihrer Hand greife.
Dann spüre ich ihren Blick auf mir, mit einem leichten lächeln das um ihre Mundwinkel spielt.
„Keine Angst also?", hakt sie nach.
Ich rücke noch näher und halte es nur aus den Film bis zu Ende zu schauen, weil sie mich in eine Decke gekuschelt im Arm hält und mich nicht loslässt bis der Abspann läuft
Endlich...
Ich atme aus und spüre Jennas Blick auf mir. Ich greife nach der Fernbedienung, schalte den Fernseher aus und sehe sie an.
In ihrem Blick liegt Ruhe aber auch Belustigung.
Sie legt eine Hand an meine Wange und streicht mir ein Haar hinters Ohr.
„Du warst tapfer.", neckt sie mich.
„Lass mich.", lache ich und sie tut es mir gleich.
Ach, dieses Lächeln...
Dann beugt sie sich hervor und küsst mich sanft, sofort ist die Aufregung wieder da und mein Körper fühlt sich an als würde er zittern, meine Hände schwitzen aber es fühlt sich so schön an.
Ich möchte nie wieder damit aufhören.

Ein Monat später

Ich und Jenna sitzen nachts auf der Parkbank, wir sehen uns die Sterne an die mich jedes Mal an sie erinnern, an ihr Strahlen.
Unsere Hände sind verhakt und wärmen sich gegenseitig während kalte Nachtluft alles andere erschaudern lässt.
„Y/n", flüstert die Brünette neben mir. Mein Kopf ist auf die Parkbank gelehnt und tut schon weh.
Ich drehe ihn zu ihr, der ebenfalls in dieser Position verweilt um mich anzusehen.
„Ich...muss dich was fragen.",
Als wären sie automatisch heben sich meine Augenbrauen neugierig. Sie streicht mit dem Daumen vorsichtig über meinen Handrücken und vertreibt die Kälte aus meinem Herzen.
Ich sage nichts sondern sehe sie nur an und gebe ihr Zeit, für was auch immer sie mich fragen möchte.
„Willst du mit mir zusammen sein?", fragt sie. Mein Herz schlägt genauso schnell wie am ersten Tag und ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.
Wir daten uns seit vier Wochen und in dieser Zeit habe ich gemerkt, dass sie die Richtige ist und dass es zwischen uns gut passt.
Ich lächel breit und beuge mich über sie, um sie zu küssen und obwohl ihre Lippen mir so vertraut sind bin ich nicht weniger aufgeregt als sie meine berühren.
„Ja, Jenna ich will mit dir zusammen sein.", flüstere ich.
Und das Strahlen ihres Lächelns begleitete mich bis zum Ende meines Lebens.

-End

———

Möglich dass es bisschen chaotisch ist🙈

Jenna Ortega StorysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt