Teachers pet

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Teachers pet

Ich sitze im Matheunterricht. Ich hasse Mathe, aber nicht den Unterricht, nicht mehr, seit wir Ms. Ortega haben. Sie ist jung und geduldig und erklärt die Dinge gut. Dass ich sie verstehe, meine ich damit nicht.
Ihre Schönheit lenkt mich so von den Aufgaben ab, dass ich oft eine ganze Doppelstunde damit verbringe, sie anzustarren. Auch jetzt tue ich das, schaue aber schnell weg, als sie mich erwischt. Sie kommt auf mich zu, in ihrem Blazer und der Bluse, zusammen mit den braunen, offenen Haaren sieht sie umwerfend aus.
„Haben sie etwas nicht verstanden?", fragt sie.
„Ähm", presse ich heraus, es ist, als hätte sie mir die Sprache verschlagen.
Sie fragt nicht weiter nach und hockt sich neben den Tisch, sodass ihr wunderschönes Gesicht mit den dunkelbraunen Augen nebenq mir ist. Sie nimmt sich einen Stift von mir und fragt: „Bei welcher Aufgabe sind sie denn gerade?", der Blickkontakt bringt mich aus der Fassung und ich verkneife es mir, auf die Lippe zu beißen. Als ich mich aus meinem Wachkoma reiße sage ich schnell:
„Bei der ersten.", ich bilde mir ein, ein leichtes Schmunzeln auf ihren Lippen zu sehen.
„Also, hier müssen sie zuerst die Klammern auflösen und dann....multipliziert...das Produkt.", Mir fällt es schwer, zuzuhören, weil ich nur auf ihre Lippen beim reden schaue. Alles fühlt sich wie in Zeitlupe an.
„Dann ziehen sie die Wurzel....teilen durch...haben wir das X ausgerechnet."
Ich merke nicht, dass sie aufhört zu reden und starre sie noch immer an.
„Und? Verstanden?", fragt sie.
Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll und ärgere mich, dass ich nicht zugehört habe.
„Ein bisschen.", rede ich mich heraus.

Als alle aus der Stunde rennen und ich auch gehen will, höre ich eine Stimme hinter mir.
„Ähm, Y/n, bleiben sie bitte noch kurz?", sagt Ms. Ortega. Ich drehe mich um und laufe zurück, kein bisschen genervt, dass ich nicht in die Pause kann.
„Was ist denn?", frage ich neugierig.
„Ich habe etwas mit ihnen zu bereden", sagt sie. Als die letzte Schülerin durch die Tür gelaufen ist, erhebt sie sich und schließt sie.
Mein Herz klopft und ich habe bereits böse Vorahnungen, um was es gehen könnte.
Ms. Ortega setzt sich auf den Tisch, während ich reglos vor ihr stehe und verschränkt die Arme.
„Nun...Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll, aber mir fällt in letzter Zeit sehr häufig auf, dass sie dazu neigen, in meine Richtung zu schauen."
Ich wusste es, denke ich. Alle Instinkte stellen auf Flucht um aber anstatt wegzurennen, trete ich einen unauffälligen Schritt zurück.
Ich wage es nicht, jetzt etwas zu sagen, auch, weil sie sowieso fort fährt.
„Irgendwas scheint sie ja abzulenken und das wirkt sich auch auf ihr Verständnis für den Stoff aus. Ihre Leistungen sollen bei ihrer alten Lehrerin besser gewesen sein.", ich presse die Lippen zusammen und kaue darauf herum. Mein Blick ist an den Boden geheftet.
„Kann sein.", sage ich verunsichert.
„Und woran liegt das? Erkläre ich die Aufgaben zu schnell oder unverständlich?", ihr Ton ist freundlich und verständnisvoll und sie legt den Kopf leicht schief, was auslöst, dass ich sie kurz anschaue. Diese braunen Augen sind immer wieder eine Wucht, die mein Herz schlagen lässt.
„Nein, sie erklären das gut.", sage ich leise.
Sie erhebt sich vom Tisch und kommt auf mich zu, näher und näher.
„Ist es ein tiefer liegender Grund? Wir können gern die Sozialarbeiterin hinzuziehen, wenn sie wollen.", sagt sie und fügt schnell hinzu:
„Sie wären natürlich allein mit ihr und alles was sie sagen, steht unter Schweigepflicht."
„Ne...Ich möchte nicht mit ihr reden. Es ist auch wirklich nichts schlimmes, ich habe nur einfach keinen Kopf für Mathe."
Ihre Augen Funkeln und glitzern.
„Und wie kann ich mir dann ihr Starren erklären?", ich, die dachte, sie wäre aus dem Schneider, läuft purpurrot an. Meine Hände werden ganz schwitzig.
„Ähm...", stammel ich. Sie kommt noch näher und steht so nah, dass ich ihren Atme auf den Lippen spüre.
„Ich...", setzte ich an, komme aber nicht weiter.
Ich weiche zurück, weil diese Nähe ungewohnt ist. So gern ich auch die Lippen und ihre Augen betrachten würde, so sehr weiß ich auch, dass ich nicht darf. Das führt dazu, dass ich mich etwas unwohl fühle.
Buchstäblich in die Ecke gedrängt fühle ich mich, als ich an einen Tisch stoße und den geringen Abstand nun nicht mehr dehnen kann.
„Sie können es aussprechen.", sagt sie. Ihre Augen verdunkeln sich und sie bekommen dieses Funkeln.
Ich höre ihre Absatzschuhe auf dem Boden auftreten. Klack, klack.
Bis sie wieder direkt vor mir steht und diesmal muss ich bleiben, wo ich bin.
„Ich kann nicht.", flüstere ich.
„Vielleicht fällt es ihnen leichter, wenn ich ihnen Klarheit verschaffe...", aus dem Nichts nimmt sie meine Hand, die eben noch auf dem Tisch hinter mir gestützt war. Ihre Hände sind so weich und gepflegt im Gegensatz zu meinen, die völlig verschwitzt auf Grund ihrer präsenten Anwesenheit sind.
„...Schon lang wollte ich das tun...", sagt sie und lässt meine Hand los, legt sie stattdessen an meine Hüfte und fährt herab.
„Oder das", sie berührt sanft mein Bein und ich weiß nicht, was ich fühlen soll.
Einerseits will ich es, ihre Berührungen sind wie das Feuer. Andererseits geht es alles sehr schnell. Ich war bisher nicht auf dem Stand, dass sie mich auch mag und bin leicht überrumpelt, aber ich will auch nicht, dass sie aufhört.
Ich bin wie in Trance, im Zwiespalt der Unwissenheit, was ich nun möchte.
Langsam kommt sie näher und greift nach meiner Hand, der Blick in ihren Augen wird weicher und sie schaut mich abwartend an. Geduldig und tief.
„Sagen sie mir, wieso sie mich ständig anschauen.", sagt sie auffordernd aber nicht aufdringlich und malt Kreise mit dem Daumen auf meinem Handrücken. Mein Körper reagiert stark auf ihre Berührungen, als hätte er lang gewartet.
„Weil ich...", beginne ich und aus irgendeinem Grund sind wir im nächsten Moment noch näher.
Sie legt den Finger unter mein Kinn und zieht mich hoch zu sich.
Ich starre in ihre dunkelbraunen Augen.
„...Weil ich sie mag, auf romantische Weise.", gebe ich mit zittriger Stimme zu.
Sie schmunzelt leicht und wieder ist es still.
Langsam kommt sie näher, bis sie sich an meinen Körper drückt, wodurch ich die Tischplatte in meinem unteren Rücken stärker spüre.
Ich mache den nächsten Schritt und beuge mich weiter vor, um zu sehen, wie sie reagiert. Plötzlich liege unsere Lippen aufeinander, Gefühle regen sich, von denen ich nicht wusste, dass sie existieren.
Mein Bauch Kribbelt, besonders, als ich merke, dass sie meine Hand nicht losgelassen hat.
Sie schmeckt so süß und ihre Lippen sind so weich, dass ich mehr und mehr will und fast in Flammen aufzugehen drohe. Dabei ist es nur ein Kuss. Aber wird es dabei bleiben?
Ich greife mutig in ihr Haar, so lang und voll fällt es ihr über die Schultern. Sie kichert fast unmerklich an meinen Lippen und ich will mehr von ihr und lege die Arme um ihre Hüften, um noch näher zu sein.
Aber dann löst sie sich abrupt.
„Ähm...ich denke, das sollten wir vielleicht wann anders vertiefen...". Und jetzt höre ich auch, wieso sie aufgehört hat: Schritte auf dem Flur.
„Klar.", sage ich schnell und bringe Abstand zwischen uns. Im nächsten Moment fliegt die Tür auf und eine Lehrerin möchte wissen, ob der Raum frei ist.
Ms. Ortega sagt nur „Wir sind schon weg.", lächelt der Kollegin freundlich zu und ehe ich ihr nachlaufen kann verschwindet sie im Gang.
——

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 16 ⏰

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