Second Kiss

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Da es bereits dunkel wird, lege ich Jenna einen frischen Schlafanzug raus und gehe ins Bad nebenan, um ihr ihre Privatsphäre zu lassen. Ich nutze die Gelegenheit und putze Zähne. Außerdem kämme ich meine Haare noch einmal durch.
Als ich zurück in mein Zimmer laufe, sitzt Jenna auf dem Bett, mit einem meiner liebsten Hoodies und einer Schlafanzughose mit kleinen Lamas.
Ich schmunzele.
„Lachst du mich etwa aus?", fragt sie empört und läuft zu mir.
Ich zucke belustigt die Schultern. Die Lamas stehen ihr einfach.
Ich gehe einen Schritt auf sie zu und lege meine Hände an ihre Taille.
„Du siehst einfach zum anbeißen aus.", erkläre ich. Kleine Lachfalten bilden sich um ihre Augen.
„Aha.", sagt sie und hebt eine Augenbraue.
Ich beuge mich zu ihr vor um ihr einen kleinen Kuss zu geben. Sogar dabei scheint mein Bauch mit Schmetterlingen überfüllt zu sein.
„Hast du hunger?", frage ich.
Sie nickt leicht und ich nehme sie darauf an die Hand und ziehe sie die Treppe hinunter.
Doch dann fällt mir noch etwas ein: meine Mutter. Sie hat keine Ahnung, was gerade passiert ist und wird sicher verdutzt sein.
Da werde ich ihr wohl noch einiges erklären müssen.
In der Küche sage ich:
„Mom, Jenna übernachtet heute hier, okay?", sie hat eben noch etwas am Handy getippt, legt es dann aber weg und schaut verblüfft zwischen uns hin und her.
Ich mache ein Gesicht, das ihr mitteilen soll, dass sie dazu jetzt besser nichts sagen sollte.
Jenna musste ja nicht unbedingt erfahren, wie ich meiner Mutter manchmal wegen ihr die Ohren vollgeheult habe.
„Gibt es noch Spaghetti?", frage ich und laufe zum Herd, um die Töpfe zu überprüfen. Tatsächlich ist noch etwas da.
„Magst du denn Spaghetti?", frage ich an Jenna gerichtet. Sie lächelt mich warm an und nickt. Meine Mutter lässt uns allein, wofür ich ihr wirklich dankbar bin.

Ich mache uns zwei Portionen warm und stelle sie auf den Tisch, wo sie sitzt und mich eben noch beobachtet hat.
„Danke.", sagt sie. Ich habe in meinen Teller nicht allzu viel gefüllt, weil ich am Mittag schon viel gegessen hatte. Schließlich war es erst 17uhr.
Jenna ist anzusehen, dass sie Hunger hat. Ich schmunzele und drehe meine Gabel in den Nudeln.

Als wir fertig sind und ich sehe, dass die Spülmaschine schon läuft, entschließe ich mich, unsere Teller von Hand zu spülen.
Sie taucht plötzlich neben mir auf. Ihre Rehaugen mustern mich und bringen mein Herz dazu, schneller zu schlagen.
„Soll ich dir helfen?", fragt sie.
Ich kann nicht anders, als zu lächeln. Noch immer Zweifel ich, dass das überhaupt wahr ist. Das Mädchen, in das ich mindestens seit einem halbem Jahr verknallt bin, steht in meiner Küche und hat mich vor ein paar Minuten geküsst.
„Ja, du kannst abtrocknen, wenn du willst.", sage ich und zu zweit sind wir innerhalb von zwei Minuten fertig und gehen dann zurück nach oben.
Dort läuft uns meine Mutter entgegen.
„Viel Spaß euch beiden.", sie zwinkert mir zu und Jenna kichert, als ich mit den Augen rolle.
In meinem Zimmer schließe ich hinter mir die Tür.
Eigentlich wollte ich Jenna fragen, was sie jetzt machen wollte, aber sie ließ mich gar nicht erst reden. Sie presst mich mit ihrem Körper gegen die hölzerne Tür und küsst mich. Mein Körper fängt Feuer unter ihren
Berührungen, ein überraschtes Stöhnen entweicht meinen Lippen.
Ihre Hände legen sich an meine Hüften und ein Kribbeln breitet sich in meinem Bauch aus, das bis zwischen die Beine geht.
Ihre Lippen lösen sich von meinen und küssen erst meine Wange. Dann beugt sie sich hinab zu meinem Hals und als sie an der Haut saugt, seufze ich. Ich habe nicht gewusst, dass ich am Hals so sensibel bin.
Ich spüre jede kleinste Regung ihrer Lippen.
Meine Arme schlinge ich um sie um sie näher an mich zu drücken. Ich will nicht, dass sie mich je wieder loslässt.
Wie kann sie das so gut? Ich keuche und lege den Hals zur Seite.
Als sie sich löst, umspielt ein verschmitztes Lächeln ihre Mundwinkel.
Ich kann ihr nur in die Augen sehen, die glänzen wie geschliffener Obsidian.
Sie fährt mit ihrer Hand durch mein Haar und lässt mich rot werden.
„Das wollte ich schon lang mal machen...", flüstert sie und küsst mich flüchtig auf die Lippen.
Ich bleibe wie angewurzelt stehen und beobachte, wie sie sich auf mein Bett legt.
Noch nie hat mich jemand so aus der Fassung gebracht. Mein Herzschlag hallt in meinen Ohren wider. Sie lächelt mich an und ich habe das Gefühl, umzufallen, mir wird plötzlich so heiß, auf mehrere Hinsichten.
Ich laufe zu ihr und lege mich neben sie.
„Du gehst echt ganz schön ran.", kichere ich noch leicht benommen.
Ich rolle mich neben sie und sie legt einen Arm um mich. Ich fühle mich geborgen, wie ich es mir so oft gewünscht habe, wenn ich abends allein im Bett lag. Ich war einsam, bevor sie hier war, doch ihre Gegenwart lässt mich davon nichts mehr spüren.
Ich schmiege mich an sie und atme ihren Duft ein.
„Hab dich lieb.", flüstere ich verliebt.
„Ich hab dich auch lieb, y/n", sagt Jenna und küsst mich auf die Haare.

Wir entschließen uns dazu, noch einen Film zu schauen.
Währenddessen knutschen wir aber mehr rum, als dass wir irgendetwas vom Inhalt mitbekommen. Alles, was ich weiß ist, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Doch wen interessiert das Fiktive, wenn dein Leben sowieso schon wie ein Film ist?

Ende

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Hey, ich hoffe, die kleine Geschichte hat euch gefallen! Ich bin offen, Vorschläge anzunehmen, falls es welche gibt.
Ansonsten werde ich mal abwarten, welche Idee mir als nächstes in den Kopf kommt😉

LG

Jenna Ortega StorysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt