Wolfsbraut - Im Bann der Alpha

Teil 10

Celine hatte Angst... oh ja!!!

Seit gestern dieses Mädchen, dass auch ein Wolf war lächelnd zu ihr gemeint hatte, sie würde nun wohl in der kommenden Nacht von gleich zwei Typen flachgelegt und dann von ihnen durchgenommen werden, bis sie die Engelein singen hörte, hatte sie schon panische Angst geschoben.
Und nur deshalb dann auch extrem überreagiert.
Oh.... Jaaaaaa!!!

So hatte sie diesen zwei Männern, denen das Land ihrer Nana ja eigentlich gehörte, die Gusseiserne große Pfanne, die in der Küche auf dem Herd gestanden hatte, mit aller Kraft auf den Schädel gehauen.
Zuerst den blonden Rain, der noch so gefeixt hatte, als er auf das Haus zukam und dann auch noch dem einzig nur überrascht guckenden, dunkelhaarigen Kerl, Night.

Sie hatte wirklich nicht mal ansatzweise überlegt, was sie da tat. Hatte nicht überlegt, dass sie mit der schweren Pfanne die beiden sogar hätte töten können.
Und als sie dann so blutend vor ihr im Matsch lagen und sich nicht mehr regten, hatte sie fast schon Todesangst ausgestanden.
Zumal dieses Mädchen, das irgendwann mit dazukam, dann sofort den Mund nicht mehr zu bekam und kreidebleich wurde, als sie sah, was Cel da nun getan hatte.
Sie und auch ihr Gefährte, der sie noch wütend angeschnauzt hatte, ob sie überhaupt wisse, dass sie gerade ihr Todesurteil unterzeichnet hätte, waren schleunigst in riesige Wölfe verwandelt gewesen und davon gelaufen.
Doch gleich nachdem sie gingen, tauchte eine ganze Horde andere Wölfe auf und verwandelte sich vor ihren Augen in ziemlich aufgebrachte Menschen.
Das ging einfach so – mir nichts, dir nichts - hast du nicht gesehen.
Zuerst noch ein riesiger bestienhafter Wolf, mit unglaublich langen Fangzähnen, die fast so groß waren wie sie selbst, und im nächsten Augenblick ein Mann oder eine Frau. Oder sogar dieser komische Arzt.
- Der war tatsächlich auch ein Wolf!
War also wohl kein Wunder, warum der sein Fach dann nicht richtig beherrschte. Der kannte sich doch mit normalen Menschen sicher gar nicht aus.
Auf alle Fälle, hat er die beiden niedergeknüppelten Typen dann auch weder mit einer Halskrause ausgestattet, noch sie von einem Krankenwagen abholen lassen. Nein! Noch nicht einmal notdürftig verbunden hatte er sie!

Ganz im Gegenteil sogar...

Er hatte lediglich an ihren Köpfen und Knochen herumgeschoben und dann ihre Gesichter vorsichtig auf die Seite gelegt, damit sie frei atmen konnten, bevor er sie dann einfach so im Matsch liegen ließ.
Mitten im Regen!

Brauchte es wirklich noch mehr, um ihr zu zeigen, dass dieser Arzt vollkommen irre und ein Quacksalber vor dem Herrn war?
Also nicht nur ein Grabscher, sondern auch noch völlig unfähig!
Und dem hatte sie also ernsthaft ihre Medikation anvertrauen sollen?
- Nicht deren Ernst!

Doch weil dann plötzlich noch viel mehr Wölfe und Wolfs-Leute knurrend ums Haus geschlichen waren, hatte sie sich einfach wieder hinein geflüchtet und eingeschlossen. Sie hatte sich zudem auch noch die Schrotflinte von ihrer Oma Nana aus deren Kleiderschrank hervorgekramt.
Denn die hatte ihr ja immer mal wieder erzählt, dass es hier in den Sandbergen noch wilde Tiere gab, die nur dann aufhörten, ihre Tiere zu jagen, wenn sie eine Ladung Schrot in den Hintern bekamen. Also hatte sie damit diese Werwölfe gemeint, oder?!
Ja, ganz sicher sogar.

Und obwohl sie sich gar nicht mit Waffen auskannte, hatte sie es doch geschafft, das Ding irgendwie zu öffnen und mit zwei rot-goldenen Schrothülsen zu laden, die in Nanas Nachttisch lagen.

Das hatte ihr tatsächlich dann auch sehr geholfen, als einer dieser zornigen Wölfe dann auf einmal heftig an die Tür geklopft hatte.

„Hey...! Luna! Warum habt ihr das getan? Heute sollte Matenehmung sein und keine Hinrichtung!
Ihr könnt doch nicht eure eigenen Gefährten so zurichten?!
Also kommt gefälligst heraus und kümmert euch nun wenigstens um die beiden!"