Kapitel 14

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Sofort verblasst alles andere und ich nehme nur noch ihn wahr. Ich lege den Kopf leicht schräg und zart küssen wir uns. Matt legt seinen freien Arm um meine Taille und zieht mich noch näher an sich heran, während ich meine Arme um seinen Hals schlinge. Der zarte Kuss wird schnell intensiver. Ich öffne meine Lippen, um seine Zunge mit meiner willkommen zu heißen. Es ist so, als würde ich mich im Rausch befinden.

Langsam löst er sich von mir. Atemlos lehnt er seine Stirn gegen meine. Nur langsam dringen die Partygeräusche wieder zu mir durch.

»Alter, wann ist denn das passiert?« Eric springt auf uns zu, schlingt seine Arme um uns und sieht uns grinsend ins Gesicht. Durch seinen Schwung bringt er uns etwas aus dem Gleichgewicht.

»Das wüsstest du wohl gern.«, meint Matt, der sich etwas schneller gefasst hat als ich mich. Seinen Arm lässt er um meine Taille geschlungen und hält mich fest an seiner Seite.

»He, komm schon. Du hast mir verdammt nochmal die Nase gebrochen, da habe ich es verdient, dass ihr es mir sagt.«, schmollt Eric. Er nimmt seine Arme von unseren Schultern und nuckelt beleidigt an seinem Becher. Deandre schaut uns an, als wären uns jeweils zwei neue Köpfe gewachsen. Hin und wieder schüttelt er fassungslos den Kopf. Ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist, kann ich nicht beurteilen. Ich muss erst einmal damit klar kommen, dass ich Matt gerade vor aller Augen geküsst habe und er mich im Arm hält.

»Wir werden es dir schon sagen, nur nicht hier und heute. Zu viele Ohren, die es nichts angeht.«, versucht Matt Eric zu beschwichtigen.

»Ihr habt Zeit bis morgen Mittag.« Er sieht uns noch einmal eindringlich an, um die Wirkung seiner Worte zu unterstreichen. »Darauf brauch ich einen Schnaps.«, höre ich ihn gerade so brummen.

»Ich auch.«, antwortet ihm Deandre und gemeinsam verschwinden die beiden in der Menge, um sich in Richtung Küche durchzudrängeln.

Ich sehe ihnen kurz nach, ehe ich mich wieder Matt zuwende. Unschlüssig sehe ich zu ihm auf.

»Du siehst heiß aus.«, raunt er mir ins Ohr und presst seine Lippen kurz auf die empfindliche Stelle unterhalb meines Ohrläppchens. Sofort bildet sich auf meinem gesamten Körper eine Gänsehaut.

»Tust du mir einen Gefallen?«, fragt er mich.

Ich nicke nur, da ich meiner Stimme gerade nicht vertrauen kann. Ich fühle mich total wackelig und zittrig, aber auf eine gute Art und Weise.

»Tanz mit mir.« Ohne meine Antwort abzuwarten, stellt er seinen Becher in die Ecke der untersten Stufe, verschränkt meine Finger mit seinen und zieht mich hinter sich her zur Tanzfläche.

Okay, wenn ich irgendwie noch die Hoffnung gehabt hatte, dass mich vielleicht noch nicht jeder bemerkt hat, dann ist das hiermit passé. Matt ist sowieso ein Mann, der viele Blicke auf sich zieht – allein schon durch seine Größe und Statur und der Bereich, der den Tanzenden vorbehalten ist, liegt genau in der Zimmermitte.

Er sucht uns ein halbwegs freies Plätzchen und zieht mich an sich. Das Herz schlägt mir zum Zerspringen schnell. Alles an mir scheint irgendwie zu zittern. Mein Hirn arbeitet auf Hochtouren und versucht sich zu überlegen, wie ich mich jetzt verhalten soll, kommt aber zu keinem Ergebnis. Mein Blick huscht hektisch von links nach rechts und das Atmen fällt mir schwer. Es wird auch nicht besser, als er seine Arme um meine Taille legt.

»Entspann dich.«, raunt er mir zu. »Und vergiss das Atmen nicht. Ich will nicht, dass meine Freundin umkippt.«, fügt er noch hinzu.

»Freundin?!« Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich ihn an.

»Ähm... ja.« Anscheinend habe ich ihn aus dem Konzept gebracht. Verunsichert sieht er mich an.

»Wirklich?«

Best Friend, or more?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt