Erweckt

Prolog

Es passierte an einem Freitagabend. Zwei Personen, eine Frau und ein Mann, fuhren über den Highway.

„Charlie, Schatz. Fahr nicht so schnell", sagte die Frau und tätschelte ihren Mann am Arm.

„Keine Sorge. Ich baue schon keinen Unfall, Susanne.", meinte Charlie, aber leider hatte er da Unrecht.

„Ach, Schatz. Unser Mädchen ist jetzt groß genug. Sie wird verstehen, dass wir es ihr nicht gesagt haben.", versuchte Susanne weiter ihren Mann zu beruhigen.

Ja, diese zwei Personen hatten eine Tochter... und ein Geheimnis, das sie mit ihr teilen mussten. Noch hatten die beiden sich nicht getraut, es ihr zu erzählen, aber ich weiß, dass sie es heute vorhatten.

Woher ich das weiß? Nun ja. Ich war diese Tochter. Leider ist das aber nicht der Anfang einer Geschichte mit einer fröhlichen Familie. Nein, es war das Ende einer Familie und der Anfang einer Katastrophe.

Jetzt aber zurück zu meinen Eltern. Sie fuhren weiter den Highway entlang. Susanne hatte Recht. Charlie fuhr viel zu schnell, besonders, da es Mai war und gerade in Strömen regnete. Plötzlich hatte Susanne, alias meine Mum, ein schlechtes Gefühl in der Magengegend.

„Charlie, fahr rechts ran.", befahl sie fest und krallte sich in ihren Sitz.

„Was? Wieso? Was ist los, Liebling?", fragte Charlie verwundert.

Das schlechte Gefühl meiner Mutter wurde immer stärker und sie spannte sich an.

„Charlie!", sagte sie mit erstaunlich dunkler Stimme.

Jetzt sah mein Vater doch auf. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber er hielt trotzdem nicht an.

„CHARLIE!", schrie meine Mum und plötzlich ging alles ganz schnell.

Der kleine Ford meiner Eltern wurde von einem schwarzem Geländewagen gerammt und gefährlich nahe an einen Abgrund geschleudert. Meine Eltern erstarrten, als das Auto von einem Windstoß erfasst wurde.

„Nein!", schrie meine Mutter, als das Auto kippte.

„Halte dagegen!", wies mein Vater sie an, aber es war schon zu spät.

Wie in Zeitlupe kippte das kleine Auto komplett und stürzte die Klippe herunter. Meine Eltern wussten, dass sie nicht überleben würden, aber sie würden ihre Tochter nie im Stich lassen.