Erweckt

Kapitel 23

„Ja, aber... du... das kann nicht sein... ", stotterte Loki, was meiner Meinung nach nicht zu ihm passte.

„Was, Loki?!", verlangte ich zu wissen und legte meine Hand auf seine Schulter.

„Ich dachte, deine Elemente wären Feuer und Wasser... ", murmelte er und musterte mich verwirrt, während ich ihn nur verständnislos anstarrte.

„Woher weißt du, das das meine Elemente sind und... wieso sollten sie das nicht sein?", wollte ich antworten haben und suchte in seinen Augen nach einer Antwort.

„Ich bin ziemlich tief in den Kopf meines Bruders eingedrungen und du...du hast eben Luft-Magie gewirkt. Das solltest du nicht können!",meinte der Sakur und stand langsam auf, wobei ich einen Schritt zurück wich.

„Was?!Wie meinst du das 'Luft-Magie gewirkt'?!", fragte ich unsicher und er grinste wieder breit.

„Soll ich's dir auf malen, Prinzessin? Du hast offensichtlich mehr als zwei Elemente!", meinte Loki spöttisch und lief den Weg zu meiner Hütte weiter, als wäre nichts passiert.

„Aber wie kann das bitte sein?", wollte ich wissen und eilte Loki hinterher.

„Weiß ich nicht, aber was ich weiß, ist, dass du dadurch nicht nur mächtiger als Jason bist, sondern auch mächtiger als ich und das gefällt mir gar nicht", murrte der Sakur und ich blieb stehen.

Konnte ich Loki noch so viel vertrauen, wenn er offenkundig eifersüchtig auf meine Fähigkeiten war? Aber andererseits... konnte er mir überhaupt gefährlich sein? Anscheinend hatte er bemerkt, das ich ihm nicht mehr nach lief und blieb jetzt auch stehen.

„Was ist? Kommst du?", fragte er und hob mit vor Belustigung glitzernden Augen, eine Braune.

„Nein", rutschte es kalt aus mir heraus und er sah mich erstaunt an.

„Du bist mir ein Rätsel, Averi Cruz. Ich frage mich, wie man an einem Tag nur so viel erleben kann, wie ich in Jase' Kopf gesehen hab", grinste er und kam langsam auf mich zu.

„Tja. Ich bin eben einzigartig", sagte ich mit meiner arroganten Maske und lief an ihm, den Weg weiter, den wir schon wieder unterbrochen hatten.

„Wenn du meinst", erwiderte Loki frech und ich hatte Mühe, ihn zu ignorieren.

Ich beschleunigte meine Schritte etwas und stand plötzlich vor einer Kreuzung. Was jetzt? Ich kannte mich noch immer nicht aus und ich wollte Loki auch nicht fragen, wo lang es ging. Ich sah von der einen Möglichkeit zur anderen und drehte mich dann doch wieder zu Loki, der mich belustigt beobachtete. Ich entschloss mich, ihn doch nicht zu fragen, wandte mich mit erhobenem Kinn ab und bog nach rechts ab.

„Das ist die falsche Richtung, Prinzessin. Da kommst du zu diesem großen Platz mit dem Pentagramm", lachte Loki und hielt mich am Handgelenk fest.

„Und was, wenn ich da hin will?", zischte ich schlecht gelaunt und riss mich von ihm los.

„Dann muss ich wohl warten, bis du wieder weg von dort kommst", meinte Loki, mit immer noch der besten Laune und schlenderte mir nach.

Ich sah ihn böse an, lief aber strikt weiter. Er nervte mich gerade so sehr, dass man es kaum glauben konnte.

„Okay, ist das jetzt dein Ernst? Es ist schon total spät und du hast deine Magie eingesetzt. Du solltest ins Bett!", meinte Loki nach ein paar Sekunden besorgt und umschlang von hinten meine Taille.

„Dann verkneif dir deinen dummen Kommentare und bring mich zu meiner Hütte", knickte ich sofort ein, weil ich plötzlich todmüde war.

„Ich trag dich! Versuch bitte etwas zu schlafen", sagte der Sakur und hatte mich, schneller als ich reagieren konnte auf seine Arme gehoben.

Ich zögerte noch kurz, dann kuschelte ich mich an seine Schulter. Das war wirklich ein unfassbarer erster Tag, dachte ich noch, bevor ich mal wieder in einen tiefen Schlaf fiel.