Kapitel 27

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Auch der weiße Raum verschwamm langsam und dann war wieder alles schwarz um mich herum. Das nächste, was ich mitbekam, war etwas, das meine Nase kitzelte. Ich nieste und war schon wach. Ich sah in Loki's belustigtes Gesicht und fixierte ihn böse.

„Jase war in deinem Traum oder? Was ist passiert? Ich... ich hab gespürt, wie du... alle Elemente auf einmal benutzt hast", murmelte er schließlich und ich sah deutlich Respekt in seinem Gesichtsausdruck.

„Ja, Jason war in meinem Traum und ich weiß nicht, was das war... Vielleicht Überreste von den Zaubern mit den anderen. Übrigens hast du Glück gehabt. Jase hat gedroht, her zu kommen", erklärte ich und schubste Loki von meinem riesigen Bett.

„Hey!", rief er empört und rappelte sich langsam auf.

Ich lachte nur. Mit einem Grinsen sprang der Sakur wieder auf mein Bett und hielt meine Hände fest. Er schwang sich über mich, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.

„Geh runter du Fettsack! Ich krieg ja keine Luft mehr!", kicherte ich und er grinste einfach weiter, bewegte sich aber keinen Millimeter.

„Erst wenn du mir sagst, wie du es geschafft hast, meinen Bruder davon abzuhalten, mich zu verraten", verlangte er und lehnte sich näher an mich.

„Ich hab einfach die Wahrheit gesagt", erklärte ich und schaffte es endlich, meine eine Hand zu befreien.

Schneller, als er sehen konnte, lag er wieder auf dem Boden und ich kugelte mich vor Lachen. Sein beleidigter Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Ich kriegte mich kaum ein.

„Okay. Schluss jetzt damit! Wir wollen ja nicht, dass Annie was mitbekommt. In einer halben Stunde musst du aller spätestens gehen", meinte Loki schließlich, der ebenfalls hatte lachen müssen.

„Gut, dann sehen wir uns später. Lass dich nicht erwischen", sagte ich, sprang aus dem Bett und lief aus dem Zimmer ins Bad.

Ich ordnete meine Haare schnell und lief dann runter ins Wohnzimmer. Dort fand ich Anna mit irgendeinem Typen vor. Sie kicherte leise und der Typ grinste mit fröhlich glitzernden, blauen Augen.

„Ähm... Ich störe zwar nur ungern, aber ich kenn den Weg zum Pentagram immer noch nicht", störte ich die beiden und Ann verschluckte sich vor Schreck.

„Ave... Ich... äh. Ich dachte, du schläfst noch", stotterte meine Freundin mit glühenden Wangen.

Ich grinste nur breit und musterte dann den Typen. Er hatte dunkelblonde Haare und irgendwas an seinem Gesichtsausdruck kam mir bekannt vor. Ich runzelte leicht die Stirn und sah Anna wieder fragend an.

„Jeremie McArthur. Du bist sicher Averi Cruz. Ann hat viel von dir erzählt", stellte sich der Typ vor und sofort wusste ich, woher er mir bekannt vor kam.

Laurel McArthur. Ich rümpfte die Nase und wusste nicht genau, was ich davon halten soll, dass er mit der Duneo verwandt war. Ich wandte mich einfach wieder ab und ging in die Garderobe.

„Ave, warte!", rief meine Mitbewohnerin und eilte mir hinterher.

„Er ist mit Laurel verwandt oder?", wollte ich wissen und zog mir in aller Ruhe meine Schuhe an.

„Ja, er ist ihr älterer Bruder, aber er ist kein Duneo", plapperte Ann leicht durch den Wind und schien etwas nervös zu sein.

„Was für ein Element hat er denn?", fragte ich scheinbar desinteressiert, aber in Wirklichkeit brannte mir die Frage auf der Zunge, ob sie etwas für ihn empfand.

„Luft. Genau wie ich. Hast du diese strahlenden, blauen Augen gesehen? Sie sind typisch für sehr mächtige Luft-Elementari", schwärmte meine Freundin und jetzt bestand für mich kein Zweifel mehr.

„Du magst ihn", grinste ich und es war eindeutig keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Ja", hauchte Ann dennoch eine Antwort und konnte das verliebte Schimmern in ihren Augen nicht mehr verbergen.

„Aww. Das ist ja zu süß! Ich könnte vielleicht auch versuchen den Weg allein zu finden, dann habt ihr noch etwas Zeit für euch", schlug ich vor und erwähnte Loki erstmal nicht.

„Nein, nein. Wir müssen ja auch zum Pentagram und außerdem glaub ich nicht, dass Jer mehr von mir will, als Freundschaft", lehnte Anna ab und genau dann kam auch schon Jeremie.

„Was ist los?", fragte er, als er Ann's plötzlich ganz bleiches Gesicht sah.

„Uns ist nur aufgefallen, dass wir zu spät kommen, wenn wir nicht bald los laufen", log ich schnell und schnappte mir den einen Haustürschlüssel, während Jer bestürzt auf seine Armbanduhr sah.

„Mist, ich muss nochmal auf mein Zimmer. Wir sehen uns später, Ann", verabschiedete er sich schnell, gab ihr einen Kuss auf die Wange und rannte förmlich aus der Hütte.

Mit einem dämlichen Grinsen fasste Anna sich an die Wange und sah ihrem Schwarm verträumt hinterher. Ich rollte mit den Augen, schnappte noch den zweiten Schlüssel für Anna und schob diese dann raus auf die Terrasse.

„Aufwachen, Ann. Ich kenn den Weg nicht, schon vergessen?", lachte ich und beobachtete, wie sie aus ihrer Trance wieder erwachte.

„Äh ja. Hier lang", meinte sie und lief voraus.


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