[25] Aufflammen

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Der Wecker klingelte. Es war erst kurz nach vier, aber wir mussten bereits aufstehen, da für diesen Tag Großes geplant war. Selbst, wenn ich mich auf den Ausflug freute, murrte ich unglücklich, denn der Jetlag hatte mich noch gut im Griff. Ein wirklich erholsamer Schlaf ist es nämlich nicht gewesen, da ich in der Nacht immer wieder aufgewacht bin: zwischen hellwach und hundemüde hatte ich die Stunden bis zum Morgengrauen mit Dösen verbracht, aber dann schien ich wohl dennoch eingeschlummert zu sein... zu spät.  

Nachdem ich nun ein wenig mit den Augen geblinzelt hatte und der mir fremden, dunklen Decke entgegenstarrte, drehte ich meinen Kopf langsam nach links: Toorus Augen waren noch geschlossen und er schien dieses unschöne Handyklingeln zu überhören, das sich mir von seinem Telefon hingegen seit einigen Sekunden unangenehm in die Gehörgänge legte. Er zuckte ja nicht einmal! Ein wenig brachte mich das zum Schmunzeln, wo Tooru sonst immer der Erste von uns beiden war, welcher murrende Laute von sich gab.

Ich richtete mich mit dem Unterarm auf. Mir eine Strähne hinters Ohr streichend, damit ich ihn nicht mit dieser kitzelte, beugte ich mich über meinen Nebenmann und küsste sanft seine Wange. „Alles Liebe zum Geburtstag", flüsterte ich in sein Ohr.

Bei der Berührung seiner Haut mit meinen Lippen regte sich sein Körper schwerfällig und er hob ein Augenlid, um mich schlaftrunken anzusehen. Als Tooru sein Gesicht daraufhin ein klein wenig mehr zu mir wandte, hauchte ich ihm einen zweiten Kuss auf: diesmal auf den Mund. „Guten Morgen, Geburtstagskind."

Toorus Kopf begriff jetzt endlich, dass die Nacht trotz der vorherrschenden Dunkelheit um uns herum vorbei war. Seine Mundwinkel hoben sich Millimeter um Millimeter. Dann streckte er erst einmal die noch müden Gliedmaßen unter und über der Bettdecke und drehte sich direkt auf den Rücken. Schaltete mit ausgestrecktem Arm den Handywecker aus und warf mir wieder einen kurzen Blick zu. Mit seiner Hand bedeutete Tooru in einer Geste, dass ich mich noch einmal zu ihm legen sollte. - Für zwei, drei Minuten. Die Zeit hätten wir noch.

Ich tat ihm den Gefallen, wollte mein Körper eh nichts anderes, als sich weiterhin auszuruhen und eben nicht aufzustehen, und rutschte näher heran

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Ich tat ihm den Gefallen, wollte mein Körper eh nichts anderes, als sich weiterhin auszuruhen und eben nicht aufzustehen, und rutschte näher heran. Meinen Kopf an seine Brust legend, so dass ich an meinem Ohr seinem ruhigen Herzschlag lauschen konnte, ließ ich mir sanft durch das Haar streicheln und meine andere Hand durch seine halten.

„Mhm~ ich glaube, das wird der schönste Geburtstag, den ich je hatte."

„Um wie viel Uhr wurdest du denn geboren?", hakte ich leise nach, fast schon wieder eindösend, wo es so gemütlich und warm war...

„Neun Uhr zweiundvierzig."

„Dann ziehe ich die Gratulation zurück."

„Wie gemein!"

Ich kicherte, er fiel mit einem leisen Lachen ein, und wir kuschelten uns nun richtig aneinander.

„Im Ernst, V/N-chan, das ist wirklich der schönste Geburtstag. Um ehrlich zu sein, war ich traurig, heute allein zu sein. Das... wäre das erste Mal gewesen."

So wie wir waren (OikawaxReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt