Kohana's Sicht:
„Hey Kohana...", sofort öffnete ich meine Augen. „Niragi? Gehts dir gut? Braucht's du irgendwas? Oh? Oh Gott es ist schon hell, ich wollte doch Tee kochen.", schnell stand ich auf und suchte hastig nach dem Teebeutel. Ich hatte sie doch erst in der Hand gehabt. „Hey hey. Ist gut Kohana. Mir geht es schon wieder besser. Außerdem mag ich keinen Tee.", versuchte Niragi mich zu beruhigen.
Erst jetzt blickte ich direkt zu ihm und musterte ihn. Er hatte sich sein Shirt um sein Auge gebunden und seinen Oberkörper grob eingebunden. Mit dem Verbandszeug vom Verbandskasten? „Oh nein. Das war doch meine Aufgabe.", bemerkte ich. „Tut mir ehrlich leid. Ich wollte nicht einschlafen.", fügte ich noch schnell schuldbewusst hinzu.
„Kohanaaa. Ich hab doch schon gesagt das alles wieder besser ist. Klar tuts noch leicht weh, aber hey ich lebe noch. Also ich mein, da ist schon ne Sache wo ich deine Hilfe brauchen könnte.", seine Stimmlage änderte sich schnell zu seinem typischen perversen Ton, was mich leicht schmunzeln ließ. „Es tut mir so furchtbar leid Niragi.", sagte ich dann leise. Es tat mir wirklich leid. Es fühlte sich wie meine Schuld an.
„Das braucht es nicht. So lang du mich jetzt nicht als abstoßend findest, kann ich mit leben.", sagte er in einem echt ernsten Ton. Sofort sah ich wieder auf: „Wie könnte ich dich jemals als abstoßend empfinden..?", entgegnete ich zurück.
Als wir unsere Sachen fertig gepackt hatten und ich vorsichtshalber noch ein paar weitere Arzneimittel dazu gab, machten wir uns weiter auf den Weg. Einerseits mussten wir Chishiya bald finden und andererseits wollten wir diese schrecklichen Spiele endlich beenden. Wieder hatten wir einen ordentlichen Fußmarsch auf uns genommen und natürlich blieb uns der Peak König nicht erspart, allerdings konnten wir noch rechtzeitig in eine kleine Nebengasse flüchten, wo wir fast schon wie unsichtbar für ihn waren. Das sollten wir uns für späteres merken.
Mittlerweile wurde es gegen später Nachmittag und meine Hoffnung, ihn heute noch zu finden schwand langsam immer mehr. Niragi lief auch immer langsamer, was mich wirklich besorgte. „Vielleicht warten wir mit den Spielen fürs erste. Unser Visum läuft eh nicht gleich ab.", gab ich etwas erschöpft von mir. „Vergiss es. Wir ziehen das jetz durch.", antwortete er direkt darauf und griff nach meiner Hand. An einem Klamottenladen blieben wir beide stehen. „Lass uns zumindest etwas wärmeres suchen. Ich hab echt keinen Bock mehr auf diesen Bikini.", sagte ich schnell.
Er nickte mir zu und so führte ich ihn zu dem schon aufgebrochenen Laden.
„Wie wäre es mit dem weißen Crop Top, dazu diese Sport-leggings und vielleicht noch die graue Jacke da?", fragte ich etwas ahnungslos zu Niragi. Er nickte wieder und so zog ich mich, nach langer Diskussion die er gewonnen hatte, vor ihm um. Nach seinem Grinsen zu Urteilen, sah es auf jeden fall nicht schlecht aus. Gemeinsam verließen wir wieder den Laden.Kaum überquerten wir die Straße, leuchtete direkt vor uns ein Gebäude auf, obwohl es noch gar nicht die Zeit dafür war...
„Nen Gefängnis? Muss das sein?", jammernd starrte ich auf die Empfangsschrift des Gebäudes.
„Klingt doch einladend. Lass einfach rein gehen.", sagte Niragi freudig neben mir.Ich nickte kurz, auch wenn es mir nicht ganz so behagte und zusammen betraten wir den Spielort. Als ich die Halsbänder vor meinen Augen sah, hätte ich am liebsten sofort wieder Kehrt gemacht. Ging nur leider nicht, da die Laserstrahlen ihren Job gemacht hätten und ein aufgebrachtes Niragi mich davon abhielt. Grimmig blickte ich zu ihm hoch, während er meine beiden Arme fest im Griff hatte und vor mir leicht hoch hielt. Er grinste mich fies an, eh er mich auf einmal zu ihm zog. Mit einer Hand umfasste er meine Handgelenke und mit der anderen klatschte er mir ordentlich auf meinen Hintern, was ihn freudestrahlend grinsen ließ wie ein kleines Kind. Aufeinmal öffnete sich die Tür aus der wir gekommen waren und immer mehr Menschen sammelten sich vor dem Tisch mit den Halsbändern. Sofort löste ich mich von Niragi, da mir die Blicke echt unangenehm waren.
Ich schnappte mir ebenfalls so ein Teil und ließ es um meinen Hals sich befestigen. Die Menschen liefen zu einem Raum, wovon viele kleine Gänge zu den, wohl einzelnen Zellen, abgingen. Niragi lief dicht hinter mir und als ich mich schließlich an einen dieser Gänge stellte, näherte er sich von hinten bis er sich mit etwas Druck von hinten gegen mich presste. Dabei rieb seine Mitte gegen meinen Hintern, wobei mir seine Beule nicht entging.
Er rieb sie immer wieder provokant an mir, während er seine Hände unauffällig um meine Taille legte, um seinen Halt an mir zu verstärken. Augenrollend blickte ich zu ihm, wo er nur grinsend sich über die Lippen leckte und seinen Piercing extra zur Schau stellte. Frustriert von seiner Anmache sah ich wieder in die Menge und versuchte mir nichts weiter anmerken zu lassen. Der Raum füllte sich immer mehr, wobei diesmal echt viele Spieler erlaubt waren.
Gerade wollte ich mich auf den Boden setzen, da wir ja gleich von Anfang der Wartezeit für die Registrierung hier waren, als mir eine weiße Jacke ins Auge stach. Ungläubig blickte ich zu dem Mann, der mit Händen in den Hosentaschen und keiner wirklichen Mimik, den Raum musterte. „Chishiya.", grinste ich und ohne weiter darüber nachzudenken rannte ich auf ihn zu. Sofort schloss er mich in seine Arme und zog mich nah zu ihm heran. Lächelnd ließ ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge verschwinden, wo ich seinen Geruch inhalierte. „Na kleine? Mich vermisst?", grinste er zu mir herunter, worauf ich ihm einen kleinen Kuss auf den Mund gab.
Hand in Hand führte ich ihn zu Niragi, der Chishiya kurz zu nickte. „Was ist denn mit dir passiert?", fing Chishiya mit einem Ton von Besorgnis und Überraschung an. „Lange Geschichte.", antwortete er knapp und wollte noch was ergänzen, als auch wieder mal die Stimme der Computerfrau herein platzte.
Gespannt hörten wir den Anweisungen des Spieles zu. Eigentlich war diese Aufgabe simpel, aber das hatte ich mir bei anderen Spielen ja auch schon gedacht... Zum Glück hatte ich jetzt beide Jungs wieder, so konnte es ja nicht all zu schlimm werden.
Die ersten Runden verliefen ohne Verluste, was ja auch klar war. Sicher war eins, wer den ersten Schritt machte, würde als Nächstes gleich dran sein. In der 4. Runde starben zwei Frauen, die wohl beide auf die gleiche Idee gekommen waren ein falsches Symbol zu sagen. Schließlich fingen die Gruppen untereinander an, sich zu töten, da besonders ein Mädchen in einem hellblauen Kleid mit ihrem krankhaften Grinsen, all ihre Leute manipulierte. Sie sah eigentlich voll sympathisch aus. Mittlerweile hatte ich mich an diese Welt gewöhnt und auch an meine Mitstreiter, die hier auf jede erdenkliche Art ums Überleben kämpften.
Trotzdem fand ich diesen Jungen, der mich schon eine Weile lang so komisch anstarrte, immer noch etwas beängstigend.

DU LIEST GERADE
Chishiya x Niragi x Reader
FanficKohana stürzt in eine Welt, wo sie zum überleben Spiele spielen muss. Zu dem trifft sie auf 2 Männer, die ihr all das nicht gerade erleichtern... Bis auf meine "y/n" Rolle, sind alle anderen Charaktere aus der Serie "Alice in Borderland" abgewandelt...