First<3

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Ein Fußballcamp, fr jetzt??

Ich vergrub die Hände in meinem Gesicht, als meine Stiefmutter mir den Zettel hinhielt. Dort stand ganz groß "FC Barcelona" drauf. Und darunter die Anmeldebestätigung für ein Fußballcamp dort.

"Aber was soll ich denn da. Nur weil ich kein Ballett mehr mache, heißt das jetzt, dass ich Fußball spielen muss oder wie. Das ist nicht dein Ernst. Was sagt Papa dazu?", fragte ich.

"Der findet die Idee super. Komm schon Madelyn. So schlimm ist das nicht. Außerdem machst du Sport und liegst nicht die ganzen Maiferien im Bett oder betrinkst dich auf Partys."

Ich sah sie entsetzt an. "Als wenn das alles ist, was ich mache. Du kennst mich nicht richtig.", rief ich aufgebracht und wand mich ab. Sie würde eh gewinnen. Also musste ich mich jetzt damit abfinden, wie ich diese sieben Tage da überleben sollte. Waren da überhaupt Mädchen wie ich oder nur so Fußballbegeisterte Jungs??

Ich ging aus der Tür und schnurstracks in mein Zimmer, dem Druck widerstehend die Tür zuzuknallen.

Was sollte das denn jetzt bitte? Ich meine, ein Fußballcamp? Ich mag überhaupt kein Fußball. Das ist ja voll einfach, man muss ja nur den Ball hin und her schießen und ab und zu das Tor treffen. Oder? Keine Ahnung warum das alle so hypen. Ich musste meine ganzen Maiferien dafür opfern, dabei wollte ich doch nur fürs Abi lernen. Vielen Dank, Lucia!

Jenny ist meine Stiefmutter. Ich glaube, sie mag mich nicht. So wie sie mich behandelt... Mams und Paps haben sich vor zwei Jahren getrennt. Von da an gings bergab in meinem Leben. Meine Noten gingen runter und mir selbst ging es nicht gut, weshalb ich mich betrank, um nichts zu fühlen und meine Probleme zu vergessen.

Ich tanzte mein Leben lang Ballett und ich liebte es so sehr. Doch nach dem Sturz traute ich mich nicht mehr in die Spitzenschuhe. Der Gedanke daran bereitete mir einen Schauer über den Rücken. Schnell verdrängte ich ihn.

Seufzend schaute ich in meinen Ganzkörperspiegel an der Wand. Meine blauen Augen starrten mich an. Ich strich mir eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Geglättet natürlich. Meine natürlichen Locken sahen aus wie ein zerrupftes Huhn. Ich blickte zu meinem Bauch. Ihn mochte ich am wenigsten von meinem Körper, denn er war nicht in einem Hour Glass wie alle meine Freunde, die eine perfekte Taille hatten. Ich wollte das doch nur auch! Dagegen hatte ich ziemlich lange Beine und dünne arme und Schultern, was vom vielen Ballett tanzen kam.

Ich ließ mich nach hinten auf mein Bett fallen und schnappte mir mein Handy. Lucia hatte mir die Daten geschickt für das Camp. Als mein Blick auf das Datum fiel, flog mir glatt das Handy auf dem Boden. Noch ein weiterer Riss, na toll. Schockiert starrte ich auf die Nachricht.

Das Camp würde morgen anfangen.

"JENNY", schrie ich aus meiner Tür raus. "WARUM FÄNGT DAS MORGEN AN? UND WARUM SAGST DU MIR DAS ERST JETZT", rief ich aufgebracht.

"Weil du sonst zu deiner Mutter gefahren wärst und nicht hingegangen wärst", antwortete sie trocken. Ich schnappte entsetzt nach Luft. "Wäre wohl die bessere Entscheidung gewesen"

"Wie auch immer, Madelyn. Du gehst da morgen hin. Ach ja und das ist mit Übernachten."

"WWWAAAAAAASSSSSS LUCIA WIE KANNST DU MIR DAS ANTUN", schrie ich durchs ganze Haus. Übernachten????????? Safe in sonem Zelt oder so. Boahh nee da kommen so viele Insekten rein. Jenny lachte nur und zog die Wohnzimmertür zu.

Diesmal schlug ich meine Zimmertür zu. Aber so richtig. Dass es richtig knallte. Jenny sollte es hören. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Lieblingskissen und schrie laut rein.

Zwei Stunden später lag ich immernoch in meinem Bett und grübelte, wie ich diese sieben Tage überleben sollte. Ich könnte ja einfach so tun, als wenn ich hingehe, aber in echt gehe ich zu Mams. Sie war die einzige, die mich verstand in diesem Haus. Leider wohnte sie in Madrid und nicht wie ich, in Barcelona.

Oder ich stellte mich jeden Tag krank.

Nach einer Weile stand ich auf und fing an meine Sachen zu packen. Gaaannzz viele Tops, kurze und lange Hosen, Unterwäsche, zwei Hoodies und den ganzen anderen Kram wie meine Kulturtasche, Laptop, etc... Schon war mein Koffer voll gepackt und stand fertig in der Ecke. Mein Handy klingelte. Ich wühlte in meiner Kissenlandschaft und sah, dass Jessy mich anrief.

M: Hi

J: Hey bin vor deiner Haustür

M: Oh wie kommts

J: Wir gehen zu Jacobs Hausi und du musst mitkommen bitteee

M: Och Jessy ich muss morgen aber früh raus

J: Ja egal, lässt du mich kurz rein?

M: Klar

Ich machte ihr auf und sie viel mir in die Arme. "Danke du rettest mich heute. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen dort"

Ich lachte und wir gingen ins Zimmer. "Jessy du glaubst nicht wo ich meine Maiferien verbringen werde.", fing ich an. Jessy schmiss sich auf mein Bett. Ihre langen braunen Haare fielen auf meine weiße Bettwäsche.

"Hau raus"

"Ich muss in ein fcking Fußballcamp. Fuß-ball-camp. Fußball. Fußball!!", Ich blickte sie hilflos an. Sie sah mich ungläubig an. "No way. Warte wasss wie kommt das denn?"

Ich erzählte ihr alles. Nachdem wir 20 Minuten damit verbrachten, darüber zu reden wie scheiße das war, zog ich mir irgendein Party Kleid an und wir fuhren zu Jacob.

Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt