Chapter 19

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Im Bus auf dem Weg zurück zum Camp Nou antwortete ich erstmal auf alle Nachrichten und akzeptierte Marias, Louisa, Anas, Sophias sowie Pablo Gavis Follower Anfragen auf Instagram. Ich schaute auf die Uhr. Mist, schon 17 Uhr. In einer Stunde war Anpfiff und davor wollte ich noch mit Pablo reden. 20 Minuten später stürmte ich in unser Zelt, in der Hoffnung ihn anzutreffen, doch er war nicht mehr da. Mittlerweile war das Stadion schon proppenvoll und die Mannschaft war bestimmt schon in der Vorbereitung. Ich seufzte ging zu der großen Gruppe, wo ein paar Jungs aus meiner Gruppe standen. Wir wurden keine zwei Minuten später von Marco in das Stadion geleitet, wo Plätze für uns reserviert wurden. Dort saßen auch schon Maria, Ana. Louisa und Sophia und neben ihnen war noch ein Platz frei, auf den ich mich setzte.
Ich war schon ziemlich aufgeregt. Das war mein erstes Fußballspiel im Stadion, und dann noch bei Barca!
Die Spieler liefen aufs Feld und meine Augen suchten automatisch nach der Pablo mit der Nummer 6. Ich fand ihn zwischen all den anderen.
Nach 25 Minuten schoss Lewandowski das erste Tor, weshalb das ganze Stadion jubelte. Wir standen auf und jubelten so laut wie konnten. Ich freute mich riesig für das Team, obwohl es nur ein Tor war. Leider holte Valencia ein paar Minuten später auf und es stand unentschieden in der ersten Halbzeit. Doch ich war mir sicher, dass Barca noch gewinnen würde. In der Pause machten ich ein paar Bilder von Maria und Ana, die beide ihr Barca Trikot anhatten und echt spitze dadrin aussahen! Ich beschloss mir auch eins zu kaufen.
In der zweiten Halbzeit lief es deutlich besser. Das Team spielte mit viel mehr Druck auf das Tor und hatten auch mehr Chancen auf ein Tor. Doch sie schossen immer knapp daneben oder ins Abseits. Nervös rutschte ich auf meinem Sitz herum. Es war jetzt schon 68te Minute. Sie mussten gewinnen! Ich drückte die Daumen zusammen und schaute gespannt zu, wie Pedri sich zum Tor vorspielte. Gavi war neben ihm und bekam den Ball rübergepasst. Er schoss aufs Tor und... TOOORRRR!! Ich sprang auf und jubelte laut. Das ganze Stadion jolte und klatschte woe verrückt. Vor lauter Glück fiel ich Sophia um den Hals die lachelnd ein Bild von mir machte.
Obwohl ich mit Fußball nicht viel am Hut hatte, spürte ich die Freude ganz tief in meinem Herzen als Barca das Spiel gewann durch Pablos Tor. Mein Ärger war für den Moment verpufft.
Maria zupfte mich am Arm. „Heute Abend schon was vor?"
Ich schüttelte den Kopf. „Noch nichts."
„Wir wurden auch eine private Feier zum Sieg eingeladen. Die ganze Mannschaft wird dort sein und es sollen ca. 50 Leute kommen. Willst du mitkommen?", fragte sie und ihre Augen leuchteten. Ich nickte heftig. „Auf jeden Fall!! Sowas lasse ich mir nicht entgehen. Endlich passiert mal was spannendes hier. Gibts da Alk?"
„Was glaubst du denn." Sie zwinkerte verschwörerisch." Es ist außerhalb des Camp Nous, also in der Innenstadt, aber komm einfach zu uns. Wir fahren da zusammen hin."
„Okay. Das wird so geil. Aber scheisse, was ziehen wir an?", rief ich und wir machten eine kleine Gruppenbesprechung mit Ana, Louisa und Sophia. Ich konnte mir von Ana ein Kleid ausleihen, weil ich keine dabei hatte. Dabei hatte ich zuhause den ganzen Kleiderschrank voller Minikleider.
Wir machten aus, uns um 21 Uhr bei den Waschräumen zu treffen, um zusammen hinzufahren.
Zurück im Zelt staunte ich über die Unordnung die dort herrschte. Das war mir garnicht aufgefallen, als ich heute vor dem Spiel im Stress hier nach Pablo gesucht hatte. Ich hatte noch mehr als eine Stunde bis ich fertig sein musste also machte ich mich daran aufzuräumen. Mit CRO auf voller Lautstärke räumte ich das Zelt so gut es ging auf. Es wirkte so, als hätte Pablo hier wild seine und meine Sachen umher geworfen. Vielen Dank!
Ich hörte ein Räuspern hinter mir und schrie vor Schreck kurz auf.
„Man, warum erschreckst du mich immer?", fuhr ich ihn an und räumte weiter auf.
„Was machst du da?", fragte er und schmiss sich auf sein Bett. Ich verdrehte die Augen. „Aufräumen. Weil du hier alles umgeworfen hast.", antwortete ich und ignorierte seinen Blick auf meinem Rücken. Er nahm seine Airpods rein und scrollte auf seinem Handy. In meinem Hals bildete sich ein Kloß und mir kamen fast Tränen hoch. Wie konnte er von einem Tag auf den anderen so scheisse sein? Gestern hatten wir uns noch so gut verstanden und geküsst und heute waren wir wie Fremde.
Ich legte mich in mein Bett und beschloss, noch kurz die Augen zuzumachen, damit ich weniger von ihm sehen musste.
Doch nach ein paar Minuten fühlte ich eine Hand an meiner Schulter. Ich schlug sie weg. „Es tut mir leid.", sagte er mit rauer Stimme und ich hörte, wie er sich auf den Boden setzte. Seufzend setzte ich mich aufrecht hin und sah ihn an.
„Es tut mir alles leid. Das heute in der Umkleide. Ich schwöre dir, ich hab das nicht so gemeint. Du schädigst meinem Ruf in keiner Weise. Ich hab einfach total überreagiert. Es tut mir echt so leid. Ich weiß ich kann das Gesagte nicht rückgängig machen, aber ich hoffe du kannst mir verzeihen."
Er sah mich mit schuldbewussten Augen an und ich musste ein bisschen lächeln. Verdammt, ich wollte ihn schmoren lassen. Er soll nicht so einfach damit hinwegkommen. „Und?", fragte er hoffnungsvoll.
„Und warum hast du mich dann 12 Runden laufen lassen? Das hast du mit Absicht gemacht, um dich an mir zu rächen. Weil ich meine Freundinnen eingeweiht habe. Du hast dafür gesorgt, dass ich umgekippt bin. Weißt du wie schlecht es mir ging? Ich kann es ja bei den anderen verstehen, aber die sind keine Laufanfänger wie ich.", antwortete ich ihm.
Er holte sein Handy raus und suchte etwas dadrauf. Dann hielt er mir einen Trainingsplan vors Gesicht. Ich las:
Tag3: 10-12 Runden einlaufen
„Den hat Marco mir geschickt. Zwar nur für unsere Gruppe, aber jetzt weißt du, dass ich das mir nicht ausgesucht habe. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich dich niemals 12 Runden laufen lassen.", sagte er und steckte sein Handy wieder ein. „Alsooo... kannst du mir verzeihen?"
„Aber was wird es bringen. Wir können hier nicht zusammen sein. Checkst du nicht wie schwierig das ist?", fragte ich verzweifelt, obwohl ich ihm schon längst verziehen hatte.
„Es sind ja nur noch 4 Tage. Danach gibt es keine Komplikationen mehr! Dann bist du hier raus aus deinem Albtraum."
Ich schmunzelte. „Es ist schon längst kein Albtraum mehr."
Er lachte. „Warum?"
Ich lächelte breiter und sah ihn an, damit er verstand, dass ich ihn meinte.
„Das heißt, du verzeihst mir?"

Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt