Chapter 22

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Ich fand mein Handy auf dem Nachttisch liegen und schrieb in unsere Gruppe von Maria, Ana, Louisa und Sophia, dass ich bei meiner Freundin in der Nähe übernachtet hatte. Ich wollte erstmal nichts über Gavi und mich erzählen, weil er sonst wieder wütend werden würde. 

Als ich fertig geduscht und angezogen 10 Minuten später nach unten ging, hatte Pablo sich auch schon umgezogen und packte seine Tasche. Er reichte mir noch Crocs mit Flamingos drauf, über die ich sehr lachen musste. "Die hast du dir ausgesucht?!" Grinsend schnappte ich mir meine Handtasche und lehnte mich an die Kücheninsel, weil Pablo noch etwas suchte. 

Sein Haus war sehr modern eingerichtet und in einem eher dunklen Ton gehalten, was das Haus sehr beruhigend wirken ließ. Ich liebte seine Inneneinrichtung und die Bilder an der Wand.


"Ja man die sind voll stylisch. Ich trag die jeden Tag! Pedri hat sie mir geschenkt. Er wohnt direkt eine Straße weiter."
"Echt? Das ist ja cool. Dann könnt ihr euch immer besuchen kommen."
"Ja und wir fahren auch immer zusammen zum Training."
"Wie praktisch."
„Es ist auch echt praktisch, dass uns hier keiner sieht." Er legte seine Hände auf meine Hüfte.
Ich musste bei seinen Worten schmunzeln und legte meine Hände um seinen Nacken. Ich liebte es, wie wir so standen und uns einfach ansahen. Bis er mich endlich küsste und die Lücke zwischen uns schloss. Seine Küsse waren fordernd und er presste mich gegen die Kücheninsel. Ich sehnte mich nach seinen Berührungen und konnte nicht genug von ihm haben. Er hob meine Oberschenkel an und setzte mich auf die Kücheninsel. Seine Finger drückten meine Beine auseinander, sodass er sich zwischen sie stellen konnte. Mein Bauch wurde ganz warm und in meinem Kopf befand sich kein einziger sinnvoller Gedanke. Seine Lippen glitten zu meinem Hals und er traf meine dünne Haut, auf der er ein Kribbeln bereitete. Als er einen Punkt an meinem Ohrläppchen traf zuckte ich zusammen weil ich ihn so intensiv fühlte. Er grinste und machte weiter, während ich mich in seine Haare krallte und seine Frisur zerstörte. 

Auf der einen Seite war ich Hals über Kopf in ihn verliebt und genoss jede Sekunde mit ihm. Doch auf der anderen Seite war ich extrem überfordert, was das mit uns war und wie es weitergehen würde. War ich mir wirklich sicher, dass er mich nicht mit betrügen würde? Oder was, wenn er mich nur während des Camps ausnutzte? Und mich danach blocken würde? Das würde ich nicht verkraften können, weil er mir jetzt schon zu viel bedeutete.

Alles, was ich jetzt beurteilen konnte war, dass die Zeit mit ihm im Camp total schön war und wir uns viel zu gut verstanden. Aber meine Hoffnungen waren echt gering, dass Pablo nach dem Camp noch was mit mir haben wollte. Vielleicht lag das auch einfach an meinen Vertrauensproblemen und das nervte mich. Ich wollte wissen, was das mit uns war. Also nahm ich mir vor ihn heute darauf anzusprechen. Vielleicht heute Abend. Auf jeden Fall war der Moment gerade zu schön, um ihn mit so einem Thema zu verdrängen. 

Pablo löste sich von mir. "Was ich noch sagen wollte..." Er küsste meine Nasenspitze. "Ich könnte gar nicht erst anfangen, dich zu komplimentieren. Denn du bist so unbeschreiblich schön, da gibt es einfach kein Ende. Ich wollte das dir gestern nicht sagen, weil ich Angst hatte, dass du es vergisst wegen dem Alkohol." Er schmunzelte und strich mir eine Haarsträhne hinters Gesicht. Ich errötete und mir fielen keine Worte ein. So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. "Pablo...", hauchte ich und fiel ihm um den Hals. "Wie kannst du so etwas sagen?"

"Ich sag nur die Wahrheit." Er grinste und kitzelte mich in der Seite. Ich quiekte auf und entwand mich seinem Griff. Lachend rann ich ins Wohnzimmer, doch er holte mich ein, typisch Fußballer, und schmiss uns beide auf die Couch, wo seine Lippen wieder auf meinen landeten und ich rein gar nichts dagegen machen konnte.

"Wie viel Uhr ist es?", rief ich und löste mich von ihm. "Oh fuck." Panisch holte er sein Handy raus. 8:44 Uhr. "SCHEISSE!!", riefen wir gleichzeitig und sprangen vom Sofa auf und rannten zum Auto. Ich vergaß meine Tasche, also musste ich noch mal in die Küche sprinten.

Im Auto diskutieren wir darüber, wie wir auftreten wollten.

"Wir können doch nicht einfach in den Essenssaal spazieren und uns hinsetzen. Dann können wir auch gleich einen Instagram Post machen wo wir allen erzählen, dass wir was haben. Vielleicht können wir uns ja einfach aufteilen. Du gehst zum Frühstück und sagst, dass du verschlafen hast. Das nehmen die dir bestimmt ab. Und du kannst dir sowas erlauben. Solange du pünktlich zum Training bist. Und ich gehe währenddessen zum Zelt und mache mich bereit für das Training."

"Und wann willst du was essen?", fragte er und guckte grimmig auf die Straße. 

"Ich brauche nichts. Es gibt ja auch schon bald Mittagessen. Ich muss nur ungesehen ins Zelt kommen." 

Er runzelte die Stirn. "Okay dann gehe ich kurz vor und checke den Weg ab. Wenn keiner da ist, schreib ich dir und du kannst ins Zelt. Und ich bring dir vom Buffet was mit. Möchtest du wieder Rührei und Obst? Ich kann dir das organisieren."

Ich nickte und legte meine Hand auf sein Oberschenkel. "Du bist der beste. Kommst du dann noch kurz ins Zelt? Und was machst du, wenn jemand fragt wo ich bin?"  

"Ich sag, dass es dir nicht gut ging und noch ein bisschen länger geschlafen hast."

Um kurz vor 9 kamen wir am Camp an. In 20 Minuten würde das Training starten. Mein Körper fühlte sich absolut nicht bereit dafür an. Außerdem hatte ich immer noch einen kleinen Kater. Hoffentlich würde ich noch eine Kopfschmerztablette finden. 

Pablo schickte mir kurz nach dem er ging einen Daumen nach oben und ich machte mich auf den Weg zum Zelt. Ich zog die Kapuze über und blickte nach unten. Plötzlich stand jemand vor mir. Ich erschrak und erkannte Pedri, der mich komisch ansah. 

"Was machst du denn hier?", fragte er und versperrte mir den Weg. 

"Ich gehe zu meinem Zelt." 

"In Gavis Klamotten?", fragte er und blickte skeptisch an mir herunter. 

"Es ist nicht so wie du denkst.", versuchte ich ihn von seinem Verdacht runterzubringen. "Er hat mir die nur schnell geliehen." 

"Aha, und wo warst du heute Nacht?" 

"Bei meiner Freundin. Du weißt doch, dass wir nicht ins Camp zurück konnten!" Langsam kam Panik in mir auf. Er würde es herausfinden. Er schmunzelte und nickte. Dann ließ er mich durch. Er wusste es. Pablo und ich waren ziemlich in der Klemme. Pedri war schon ein Stück weitergegangen, als ich ihm hinterherruf. "Pedri! Was weißt du?"



Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt