Chapter 7

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"Morgen weck ich dich ok?"

"Alles gut ich stell mir einen Wecker", sagte ich knapp.

Ich war immer noch sauer auf ihn. Wegen ihm musste ich gestern fast draußen schlafen. Ein Wunder, dass ich heute nicht krank war.

"Bist du sauer?", fragte er. Als könnte er Gedanken lesen.

Ich verdrehte die Augen. "Was ist das den für eine Frage. Klar bin ich sauer. Du hast mich eiskalt aus dem Zelt geworfen."

"Es tut mir so leid Madelyn", sagte er sah mich betretend an.

"Ist schon okay. So ein bisschen frische Luft kann ja nicht schaden oder?"

"Voll gesund und so"

Wir lachten.

Marco kam auf uns zu. "Madelyn?"

Ich nickte. Was wollte der denn jetzt von mir.

"Es ist nicht okay, dass du nie pünktlich erscheinst, oder einfach vom Training wegzugehen. Du bist hier um alles mitzuerleben und Fußball zu lernen, also halte dich gefälligst an die Regeln." Er sah mich abschätzig an.

Ich nickte und schluckte meinen Kommentar runter. "Ja", sagte ich nur und lächelte zuckersüß.

"Sehr schön. Dann viel Spaß noch" Er ging.

Mein Lächeln erstarb sofort und ich drehte mich zu Pablo um, der Marco genervt hinterhersah. "Was übertreibt der so?"

"Fr man soll er mal Fußball spielen."

"Apropro Fußballspielen, du solltest jetzt mal zu den anderen.", erinnerte Pablo mich dran. Unmotiviert trottete ich zu den anderen Jungs. "Du schaffst das, komm son bisschen extrovertiert werden", rief er mir hinterher. Ich verdrehte die Augen, grinste aber in mich hinein. Pablo war schon irgendwie süß. Ich meiner, er sah extrem gut aus und war genau mein Type. Und charakteristisch... Stopp. Ich kannte ihn ja noch garnicht.

Ich machte bei den Jungs das Training mit, was nicht ganz okay lief. Meine Beine schmerzten immernoch total vom Training gestern. Immer, wenn ich irgendwan falsch machte, lachten die Jungs mich aus. Na toll, ich hatte so eine Opfergruppe. Mein Selbstbewusstsein sank mit jeder Übung. Zwar konnte ich die meisten ganz gut bewältigen, aber bei mir fehlten ja jede Grundlagen, die hier alle schon hatten. Was hatte sich Lucia bitte dabei gedacht?? Am liebsten würde ich jetzt Ballett tanzen... Schnell verdrängte ich den Gedanken an Ballett irgendwo in eine kleine Ecke meines Gehirn, in der Hoffnung er würde dort bleiben.

"Madelyn träumt mal wieder", rief ein Junge laut lachend und ein paar andere schlugen ihm grinsend auf die Schulter. "Was anderes kann sie ja auch nicht", warf ein weiterer ein und schlug mir leicht gegen die Wange. Ich sah ihn empört an. "Sind wir hier im Kindergarten?", fragte ich und lachte abschätzig auf die Gruppe. Von außen wirkte ich vielleicht selbstbewusst, aber innerlich war ich kurz vorm Heulen. Also wand ich mich ab.

Pablo kam dazu. "So ihr Kleinkinder" Er grinste die Gruppe an. "Dafür macht ihr jetzt alle 50 Liegestütze." Ich stöhnte auf. "Dein Ernst? Soll ich im Sommer wie ein Muskelprotz rumlaufen?"

"So wie ich?"

Ich lachte laut auf. "Du weißt was ich meine"

"Jaja nein alles gut nur die Jungs müssen"

"Danke" Ich setzte mich auf den Rase und winkelte die Beine an.

Die Jungs riefen Pablo zu, er solle auch welche machen. Also begann Pablo auch welche zu machen. Ich konnte nicht anders aus auf seine Arme zu starren, wo seine Muskeln in Vorschein traten. Und die Venen am Unterarm... Scheiße stopp.

"Setzt dich rauf Madelyn", rief ein Junge grinsend und die anderen nickten und riefen gleichzeitig. "Los, raufsetzten."

Ich schüttelte den Kopf. "Ich bin doch viel zu schwer"

"Egaalllll los mach schon oder bist du langweilig?", riefen die Jungs. Oh mann, ich hasste Gruppenzwang. Ich zuckte mit den Schultern und stand auf.

Okay durchatmen. Es ist nichts besonderes oder schlimmes, du musst dich nur auf seinen Rücken setzen. Pablo sah mich lachend an und stoppte kurz.

"Aber sag wenn ich zu schwer bin.", warnte ich ihn und setzt mich auf seinen breiten Rücken.

"Pff wie viel wiegst du? 50 Kilo??"

Ich schluckte und zog die Beine an. Ich war ihm so nah, dass ich sein Aftershave riechen konnte. Er fing an, Liegestütze zu machen. Ich schrie kurz auf weil er sich so plötzlich bewegte und klammerte mich an seinem Tshirt Saum am Nacken fest. Ich spürte Pablos Rückenmuskeln unter meinen Beinen.

Die Jungs johlten und klatschten uns zu. Irgendwie musste ich lachen und viel schließlich kopfüber von seinen Rücken und landete im Gras. Die ganze Situation war zu komsich, aber irgendwie halt auch lustig. Die Jungs standen auf und klatschten Pablo ab, der ein bisschen verdattert aussah. Mir schien es, als hätten die Jungs sich mit ihm angefreundet, denn er war ja auch 18 so wie sie.

Das Training war vorbei. Zum Glück. Fußball lag mir einfach nicht. Immerhin hatte ich es versucht. Aber mir standen noch sechs Tage bevor, die ich noch hinter mich bringen musste.

Ich wusste nicht, ob heute Nachmittag nochmal Training war, aber ich duschte trotzdem schnell. Ich wollte nicht verschwitzt rumlaufen. Nach dem Duschen zog ich mir ein oversize Tshirt und eine kurze Nike Pro an, dazu meine ausgelatschten Nike Blazer und ging zur Küche. Dort gab es ein großes Buffett, wo sich viele auch gerade Essen holten. Ich nahm ein bisschen Salat mit Gemüse drin und einen Eistee mit.

Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt