Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?

Chapter 2

Ich wand den Blick ab. "Sorry dafür. Sowas sagt man aber nicht. Ich sag ja auch nicht zu dir: Warum trägst du ne Jacke, wenn wir gefühlt 30°C haben.

"Weil ich es kann", antworte er trocken und ging los Richtung Gebäude. Schnell schnappte ich mir meinen Koffer und hechtete hinterher. "Warte wo willst du hin?"

"Zur Versammlung. Kommst du mit?"

Ich nickt und folgte ihm ins Gebäude. Dabei nahm ich ihn etwas unter die Lupe. Er war etwas größer als ich und hatte braune Haare, die leicht lockig vorne waren und voll fluffy aussahen. Seine Augenfarbe schätze ich auf braun-grün. So ein Misch. Er trug einen Trainingsanzug in hellblau vom FC Barcelona, und hinten stand eine große 30 und der Name Gavi drauf. War er etwa Spieler hier?

Wir gingen in ein großes Gebäude, was an das große Stadion grenzte. Er, ich denke mal er heißt Gavi, führte mich in eine Tür wo wir in einem großen Saal landeten. Viele Leute waren dort versammelt. Oben auf der Bühne standen so ca. 25 junge Männer und noch ein Mann und eine Frau im Anzug. Sie hielten gerade eine Rede am Mikrofon zu den Leuten im Publikum. Als die Frau vorne uns erblickte, sagte sie: "Ah, da ist ja unser Gavi. Und wer ist das hinter ihm? Du, setzt dich einfach schnell irgendwo hin" Alle Augenpaare richteten sich auf uns.

Ich folgte ihrer Anweisung und setzte mich hinten in eine Ecke auf meinen Koffer. Von dort konnte ich alles gut beobachten. Gavi ging hoch zu den Männern auf der Bühne, die alle den blauen Trainingsanzug anhatten. Vor mir waren so ca. 100 Leute in meinem Alter, Jungs und Mädchen gemischt. Viele hatten schon so Fußball Klamotten an. Wie übermotiviert.

Die Frau fuhr fort. "Also eure Zelte sind schon aufgestellt und warten nur noch darauf, von euch besetzt zu werden. Bitte findet euch in vierer Gruppen ein und richtet euch ein. In drei Stunden, also um 14 Uhr, fangen wir mit dem Fußball an. Bis dahin habt ihr Freizeit."

Alle klatschten und es entstand Gewusel. Ich seufzte und blieb einfach sitzen. Problem 1: Zelte?? Ich hasste Campen. Problem 2: Mit wem sollte ich bitte in ein Zimmer? Ich kannte hier niemanden von diesen Fußballfans. Außer Gavi oder wie auch immer er hieß. Problem 3: Mein Handy war noch immer bei Jacob.

Ich fing bei Problem 2 an. Ich brauchte jemanden, mit dem ich ins Zelt konnte. Aber hier kannten sich schon alle, und fingen an in Vierer Gruppen den Saal zu verlassen. Ich folgte einer Gruppe nach draußen und erblickte eine Wiese mit Zelten. Oh Gott das sah aus wie ein Horror Camp. Wobei die Zelte sehr modern aussahen und auch Strom und so hatten. Aber trotzdem, es waren Zelte! Ich setzte mich im Schneidersitz auf die Wiese und rupfte Grashalme raus. Wenn ich wenigstens mein Handy hätte. Mittlerweile musste Jessy doch safe meine Nachricht gelesen haben, wo draufstand, dass sie es mir zum Camp Nou bringen sollte.

Ich hatte immernoch ein bisschen Kopfschmerzen und war total müde, also legte ich mich auf den Rücken und starrte in den blauen Himmel. Meine Augen fielen zu. Ich hörte die Leute reden, lachen und sich Sachen zurufen, während alle die Zelte bezogen. Es war nirgendwo ein Zelt übrig, wo ich hätte einziehen können. Obwohl... Ich schlug die Augen auf und schaute nach links, wo noch eins frei schien. Meine Chance! Wie geil war das bitte? Ein Zelt für mich ganz alleine. Ich könnte mich soo geil ausbreiten und so schön schlafen.
Schnell schnappte ich mir meine Sachen und ging in das Zelt, was irgendwie kleiner als das der anderen war. Es waren auch nur zwei kleine Betten drinnen ausgestellt, statt vier. Ich schmiss meine Sachen auf das rechte Bett und sprang jauchzend auf das linke Bett, was ausgiebig knarzte. Wie urig. Mein Herz hüpfte aufgeregt. Vielleicht würden diese Tage ja doch nicht so schlimm werden. Immerhin hatte ich etwas Privatsphäre. Der Rest würde auch irgendwie hinhauen.