Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?

Chapter 9

Ich zog meine PJs an, also ein weißes Tshirt und graue Hotpants. Schnell putzte ich Zähne und machte meine Skincare. Gerade waren alle beim Abendessen, weshalb das Bad leer war und ich endlich für mich sein konnte. Ich vermisste mein Handy. Ich brauchte einfach das endlose Scrollen auf Tiktok und Insta. Es entspannte so. Außerdem konnte ich gerade keinen Kontakt zu meinen Freunden aufnehmen und die vermisste ich auch so. Eigentlich wollte ich mit meiner Freundesgruppe in den Maiferien zusammen fürs Abi lernen, aber das machten die wohl gerade ohne mich. Frech.

Nach einer halben Stunde ging ich ins Zelt und kuschelte mich unter die Decke. Keine zehn Minuten später kam Pablo rein. Er sah mich verwundert an.

"Du schläfst schon?"

"Seh ich so aus?"

"Ja"

"Nope"

"Ok, wo warst du beim Abendessen?"

"Ich war da", log ich.

"Nein warst du nicht"

"Doch"

"Ich hab dich nirgens gesehen. Madelyn lüg mich nicht an."

"Du klingst wie meine Eltern. Was geht dich das denn an, ob ich zum Abendesse geh oder nicht."

"Weil du Nahrung brauchst und viel Sport dazu machst. Du musst ja was essen."

"Aber ich hab ja kein Hunger", log ich wieder. Wehe, mein Magen knurrte jetzt.

Pablo zuckte mit den Schultern und schmiss sich mit seinem Handy aufs Bett. Ich sah, wie er Tiktok öffnete.

Wie gerne würde ich jetzt Tiktok schauen. Da viel mir ein, dass ich ja auf meinem Laptop Tiktok gucken konnte, also nahm ich meine Airpods schaute Tiktok auf meinem Laptop bis mir langweilig wurde und ich ihn zuklappte. Mein Blick fiel auf Pablos Pringels Dose. Natürlich musste er meinen Blick bemerken. Er stand abrupt auf.

"Wo willst du hin?", fragte ich verwirrt.

"Ich bring dir jetzt was zu essen", sagte er ohne mich anzugucken und verließ das Zelt.

"Das brauchst du doch garnicht stopp", rief ich ihm hinterher, doch er kam nicht zurück.

Nach fünf Minuten kam er mit einem kleinen Tablett mit Nudeln zurück.

"Ich hoffe du magst das", sagte er.

"Man Pablo ich fühl mich jetzt richtig schlecht weil du das extra für mich geholt hast"

"Alles gut Ist doch nicht schlimm du musst was essen"

"Danke" Ich nahm das Tablett und stürzte mich auf die Nudeln. Wie süß war er bitte?

"Nicht dass du mir morgen noch umkippst", sagte er und grinste.

"Wird schon nicht passiere." Ich lachte. "Was machen wir morgen denn?"

"Wir spielen gegen Team 3 und dann am Nachmittag gegen Team 7"

Ich stöhnte auf. "Ehrlich jetzt"

"Jaa" Er lachte. Es klang so schön.

Ich stellte das leere Tablett neben mein Bett und knipste meine Lampe aus. Jetzt war nur noch Pablos kleine Lampe an.

"Warum hast du eigentlich nie Bock auf Fußball. Ich meine, das ist hier ein Fußballcamp.", fragte er.

"Weil ja meine Stiefmutter das wollte. Ich wollte eigentlich jetzt fürs Abi lernen. Aber Lucia so neiinn du gehst jetzt schön für sieben Tage in ein fckng Fußballcamp weil du ja Fußball so liebst. Pfff als wenn"

"Das tut mir voll leid"

"Ja danke aber digga mal ganz ehrlich sie wollte mich nur loswerden nh."

"Versteht ihr euch nicht gut?"

"Nicht gut verstehen ist eine Untertreibung. Sie hasst mich. Und deshalb hasse ich sie auch. Ich wünschte meine Eltern hätten sich nie getrennt. Dann wäre einfach alles besser gewesen. Wie früher."

Er schaltete jetzt auch seine Lampe aus, sodass es dunkel im Zelt war. "Man muss glaub ich einfach akzeptieren, dass nichts so wie früher wird. Und das die Zukunft wieder gut wird."

"Du hast gut reden, Pablo, deine Zukunft ist perfekt. Du bist ein bekannter Fußballspieler, reich und hast keine Probleme."

"Auch reiche Fußballspieler haben Probleme, das kann ich dir versichern. Ich hätte gerne so ein normales Leben wie du"

Ich lachte trostlos auf. "Wie schön, dass wir beide das wollen, was wir nicht haben."

Ich konnte Pablos Miene nicht sehen, aber bestimmt dachte er gerade darüber nach.

"Wenn man das mal so bedenkt, ist das schon traurig", sagte er dann.

Ich nickte. "Aber um mein Leben zu ändern, bringt mir sicherlich kein Fußballcamp."

"Wie willst du dein Leben denn verändern?", fragte er.

"Wieder mit Ballett anzufangen, glaube ich"

"Und was hindert dich daran?"

"Naja vieles" Ich erzählte von meinem Sturz und der Angst, zu tanzen. Pablo hörte mir zu. Es tat gut, mal mit jemandem darüber zu reden.

"Vielleicht musst du einfach deine Angst überwinden und noch mal von vorne damit starten."

"Ich weiß ja nicht"

"Ich glaub an dich"

"Danke" Ich lächelte in mich herein. "Wie spät ist es eigentlich?"

Er sah auf sein Handy. "Erst 20.30 wieso?"

Ich krabbelte aus meinem Bett. "Ich guck mir jetzt den Sonnenuntergang an"

Pablo lachte. "Wie willst du das anstellen?"

Ich grinste. "Komm mit und ich zeigs dir"

Auf Pablos Gesicht erschien ein Grinsen und er folgte mir.

Als wir auf der höchsten Tribüne vom Camp Nou ankamen, raubte der Ausblick mir den Atem. Von hier aus konnte man über das ganze große Feld gucken und den Horizont. Rosa Wolken standen am Himmel und die Sonne tauchte alles in goldenes Licht. (ungefähr so wie auf dem Bild oben)

"Wow", staunte Pablo und ließ seinen Blick über die Aussicht gleiten. "Wie konnte ich noch nie hier oben gewesen sein?"

Ich grinste. "Als wenn, ich dachte du lebst hier gefühlt."

"Ich leb da unten" Er deutete auf das Spielfeld.

"Ich hab dich noch nie Fußballspielen gesehen", gab ich zu und setzte mich auf den Boden, die Knie angezogen. Er tat es mir gleich.

"Du verpasst was", grinste er. Ich stieß ihm lachend in die Seite.

"Wie selbstverliebt kann man sein!"

Er zog eine unschuldige Schnute, weshalb ich noch mehr lachen musste.

"Jetzt erwarte ich dich beim nächsten Spiel zum Zuschauen.", sagte er.

"Kann ich auch von hier oben?"

"Nein du musst ganz vorne an die Bande"

"Das ist aber teuer"

"Nicht wenn ich dich ins Stadion lasse."

"Okay wenn du meinst"

"Dafür brauch ich aber dein Insta"

Ich klatschte mir an die Stirn. "MANNN ICH WILL MEIN HANDY HABEN", jammerte ich. Er lachte und gab mir seins. Ich öffnete Insta und tausend Nachrichten und Follower sprudelten ein. Ich sah erschrocken auf. "Hab kurz vergessen dass du berühmt bist." Ich fragte meinem Account an. "Ich werd dich wahrscheinlich erst annehmen können, wenn ich mein Handy wieder hab."

"Imagine man verliert sein Handy" Er gab mir ein Side Eye.

Ich lachte.