Chapter 24

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Pablo wischte mir eine Träne aus dem Gesicht und fuhr durch meine Haare. "Du bist die stärkste Person, die ich kenne. Du hast so viel durchgemacht und bist trotzdem so ein toller Mensch.", sagte er leise und ich lächelte, weil mir seine Worte viel bedeuteten.

Von draußen hörte man schon laute Musik. Die Vorbereitungen für das Turnier starteten. "Wer glaubst du könnte ausgewählt werden?", fragte ich ihn.

"Aus unserem Team vielleicht Jason oder Jonas. Die haben echt Talent, aus denen könnte was werden."

Ich nickte und dachte an meine ersten Tage hier, wo ich das Team gehasst hatte. Mittlerweile waren sie alle netter zu mir und ich fühlte mich viel wohler.

Nach einer halben Stunde, in der wir uns über die Existenz von Aliens diskutiert hatten, machten wir uns auf zum Turnier. Ich freute mich komischerweise darauf.

Das Turnier fand im Stadion statt, was eine riesige Ehre war, dort zu spielen, wo sonst die Mannschaft des FC Barcelonas spielte. Jede Gruppe würde 20 Minuten gegen eine andere spielen und am Ende gab es noch Finale. Ich war gespannt, wer ins Finale kommen würde. Bevor wir uns auf den kleineren Trainingsplätzen, wo wir sonst immer waren, aufwärmten, stattete ich Maria und Ana noch einen kleine Besuch ab.

"Leute ich bin soo aufgeregt, meine Nerven sind am Ende! Wie soll ich bitte gut spielen, wenn die Trainer von La Masia zugucken und uns theoretisch in die U21 stecken können! Und dann spielen wir auch noch im Stadion!", rief Ana aufgeregt und lief im Kreis herum.

Ich lachte. "Du wirst das schaffen. Du bist soo spitze beim Spielen und das kannst du im Schlaf."

"Ja genau. Du bist hier einer der besten, das werden die Trainer sehen. Oh, wir müssen uns aufwärmen. Tschüss Maddy viel Spaß euch!!", rief Maria und umarmte mich kurz. "Danke Byee!, rief ich und umarmte Ana noch, dann ging ich zu meiner Gruppe. Wir wärmten uns auf versammelten uns dann mit den anderen Gruppen im Stadion. Ich war etwas aufgeregt und als wir die Treppen hoch auf das Feld liefen staunte ich. Es war so imposant auf diesem Feld zu stehen und ich musste unwillkürlich lächeln.

Pablo kam auf mich zu und wirkte sehr gestresst. "Du gehst ins Mittelfeld und gibst einfach dein bestes. Es geht hier nicht ums Gewinnen, sondern dass die Spieler gut spielen. Das ist, was die Trainer sehen wollen." Er fuhr sich durch die Haare und blickte gestresst umher.

"Bist du dir sicher, dass es dir nicht ums Gewinnen geht?", fragte ich grinsend. Er lachte. "Ein ganz kleines bisschen."

"Wusste ich es doch! Aber mach dir keine Sorgen, unsere Gruppe ist ziemlich gut. Abgesehen von mir. Aber die Jungs haben was drauf."

"Ja total. Uns so schlecht bist du auch nicht, du redest dir das immer nur ein. Omg es geht los." Er zwinkerte mir zu und wir gingen zu unserer Gruppe, die schon auf uns warteten. Alle sahen extrem nervös aus und selbst Antonio hatte keinen Spruch auf Lager.

Die Trainer kamen aufs Feld und hielten eine Begrüßungsrede, wo sie nochmal alles erklärten. Sie kamen ziemlich sympathisch rüber, was die Stimmung etwas lockerte.
Gespannt sahen wir den anderen Gruppen beim Spielen zu und feuerten an. Es war so ein gute Stimmung im Stadion und jeder war gut gelaunt. Als wir dran kamen, freute ich mich sogar, aufs Feld zu gehen. Meine Gruppe war total nervös, weshalb Gavi uns noch Mut zusprach und uns abklatschte. Er zwinkerte mir zu.

Wir spielten gegen Team 7, die immer echt stark waren. Doch nach ein paar Minuten schossen wir sogar das erste Tor, wofür alle jubelten und klatschten. Leider kassierten wir wenig später das Gegentor und es stand unentschieden. Uns blieben noch ein paar Minuten, wo wir ein Tor schießen mussten. Ich schlug mich relativ gut und hatte noch keinen Ball verloren oder einen Fehlpass gegeben. Jonas passte den Ball zu mir und ich lief aufs Tor zu, weil keiner von der Abwehr richtig auf mich achtete. Deshalb konnte ich einfach so aufs Tor zulaufen. Ich musste den jetzt treffen. Ich kniff die Augen zusammen und dribbelte um den letzten rum, dann schoss ich mit voller Wucht aufs Tor und...traf?! Ich riss ich die Arme in die Höhe und mein Team rannte jubelnd auf mich zu. Sie zogen mich in eine große Gruppenumarmung und aus dem Augenwinkel sah ich Pablo mit einem riesigen Lächeln applaudieren. 

Der Schiri pfiff ab und wir hatten unser Spiel gewonnen. Das Publikum und die Trainer klatschten Beifall und wir gingen vom Platz. Ich war völlig überwältigt und glücklich. "Ich bin so stolz auf euch! Ihr habt es denen richtig gezeigt.", rief Gavi und gab jedem von uns eine Umarmung. Mir kam es vor, als würde er mir eine festere Umarmung geben und ich spürte, dass er mir gerne noch mehr gesagt hätte.

Wir spielten noch zwei weitere Spiele und wurden schließlich dritter Platz, weshalb wir eine Medaille kriegten. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal einen Preis beim Fußball gewinnen würde. Auch wenn es nur ein Mini-Turnier ist.

Nach dem Abendessen würden die Trainer verkünden, wer ausgewählt wurde. Ich hoffte, dass mindestens einer aus unserem Team ausgewählt werden würde.

Ich war zwar völlig erschöpft, aber ich konnte das Abendessen nicht ausfallen lassen. Dort herrschte ein lautes Stimmenwirrwarr, weil die Gruppen über die Spiele unterhielten und wütend waren, weil sie verloren hatten. Ich entdeckte Maria, Ana, Louisa und Sophia an einem Tisch und setzte mich zu ihnen. "Da kommt ja unsere neue Stürmerin!", begrüßte Louisa mich und ich lachte. "Ich sollte vielleicht doch mit Fußball anfangen!" 

Wir redeten über das Turnier und über Sophias Freund, der sie letzte Nacht betrogen hatte. Wie konnte man Sophia betrügen. Sie war so eine wunderschöne Person, von innen und außen. Und jetzt saß sie heulend am Tisch und zweifelte an sich selbst. 

Nach dem Essen ging ich in unser Gästezimmer, wo Pablo schon auf dem Bett lag und, oh, schlief. Für einen kurzen Moment sah ich ihm beim Schlafen zu und bewunderte sein wunderschönes Gesicht. Ich versuchte, so leise wie möglich zu duschen und mich umzuziehen, damit er nicht wach wurde. Doch als ich aus dem Bad kam, sprang er förmlich auf mich zu und riss mich in eine Umarmung. "Du bist die beste!! Ich bin so unglaublich stolz auf dich. Das Tor war super. DU bist einfach super!" Er wirbelte mich einmal im Kreis herum, weshalb ich erschrocken aufkreischte und mir dann den Mund zuhielt. Lachend ließ er mich runter, aber nicht los. "Ich bin auch echt überrascht, dass ich getroffen habe. Beim Training hab ich immer daneben oder darüber geschossen.", sagte ich lachend und machte einen kleinen Freudensprung in seinen Armen.  

Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt