Chapter 10

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Wir saßen dort, bis die Sonne untergegangen war und redeten die ganze Zeit. Man konnte so gut mit ihm reden. Mir fiel auf, wie hübsch er eigentlich war. Seine Augen hatten einen wunderschönen Braunton und seine Gesichtszüge waren markant, was ihn sehr gut aussehen ließ. Von seiner Jawline ganz zu schweigen. Wenn ich darüber nachdachte, war ein genau mein Type. Aber wahrscheinlich war ich nicht sein Type. Er stand bestimmt auf gebürtige Spanierinnen mit dunklen Haare und Augen. Ich hingegen war blond und hatte blaue Augen mit einem grünen Ring am Rand.

Irgendwann gingen wir wieder runter ins Zelt. Alles schlief, also mussten wir leise sein.

Ich verkniff mir das Lachen als er auf Zehnspitzen über das Gras ging. Es sah so lustig aus. Im Zelt angekommen lachte ich los. Pablo fiel mit ein. Ich trat aus Versehen auf die Gabel, die auf meinem Tablett lag und schrie auf als sich die Spitzen in meine Haut bohrten. Schnell legte er seine Hand auf meinen Mund und sah mich kopfschüttelnd an. "Wir müssen leise sein, sonst kriegen wir noch mehr Stress mit Marco."

Ich nickte und blickte in seine Augen. Er durchbohrte mich mit seinem Blick und ließ dann langsam meinen Mund los.

Wir gingen ins Bett.

"Gute Nacht Madelyn"

"Kannst du mich bitte Maddy nennen?"

"Ja. Gute Nacht Maddy"

"Gute Nacht Pablo"

Am nächsten Morgen wurde ich von einem Kissen geweckt, was auf mein Gesicht knallte. "Sorry", ertönte Pablos Stimme. "Wollte dich nicht am Kopf treffen"

Ich stöhnte. "Wie viel Uhr ist es?"

"Gleich neun. Los steh auf wir müssen frühstücken"

Ich ließ mich wieder in mein Kissen zurückfallen. Doch weit kam ich nicht denn er zog meine Decke weg und griff nach meinem Bein um mich vom Bett zu ziehen.

"EY", schrie ich und zappelte mit den Beinen doch schon im nächsten Moment lag ich auf dem Boden. Pablo grinste und warf mir Sportklamotten zu. "Los zieh dich um ich geh schon mal zum Essen" Er verließ das Zelt. Ich stöhnte und zog die Klamotten an. Meine Motivation für diesen Tag war gleich null.

Am Frühstück konnte ich Louisa, Maria, Ana und Sophia nirgends entdecken, also setzte ich mich in eine abgelegene Ecke und aß etwas Obst.

Nach einer halben Stunde ging ich zum unserem Trainingsplatz, wo die anderen schon warteten.

"Da ist sie ja endlich", rief ein Junge genervt. Ich warf ihm einen abschätzigen Blick zu. Was wollte er denn jetzt.
"Okay wir fangen mit Aufwärmen an wie immer. Also drei Runden einlaufen. Jetzt" Damit schickte Pablo uns um den Platz, während er mit den anderen Trainern, die ja seine Mitspieler in der Mannschaft waren, Sachen besprach. Wieso sah er so hot dabei aus? Ich musste leider feststellen, dass ich auf dem Weg war einen Crush auf Pablo zu bekommen. Er war einfach zu süß, man konnte mit ihm so gut reden und er war hübsch dazu. Und er war ja auch nur ein Jahr älter als ich.

Nach dem Aufwärmen kam Team 3 zu uns auf den Platz. Wir klatschten uns ab und ich stellte mich in die Abwehr Position. Das Spiel begann und meine Mannschaft gewann schon ziemlich schnell die Überhand, weshalb ich nicht all zu viel zu tun hatte. Wir schossen nach zehn Minuten ein Tor. Ich freute mich, obwohl ich nicht wirklich was dazu beigetragen hatte.

Plötzlich kam so ein 1,90 Meter Typ auf mich zugerast und rammte mich auf den Boden.

"Ey", schrie ich und rappelte mich empört auf.

"SCHIRI!", schrie jemand aus meinem Team doch der Schiri zuckte nur mit den Schultern.

"DAS WAR EIN FOUL", rief Tom aus meinem Team. Ich blickte zu Pablo der wütend die Hände in die Seiten stemmte und den Kopf schüttelte.

Keine zwei Minuten später kam der Typ wieder auf mich zugelaufen. Ich versuchte ihm irgendwie den Ball abzunehmen und schaffte es auch, was in mir ein Erfolgsgefühl hervorbrachte. Ich rannte mit dem Ball weg von dem Typ und wollte gerade zu Tom passen doch der Typ rempelte mich an und stellte mir ein Bein. Ich knickte mit dem anderen Fuß um und landete wieder auf dem Boden. Ein höllischer Schmerz durchschoss meinen Knöchel. Ich hielt ihn fest umklammert und biss mir fest auf die Lippe wegen des Schmerzes. Diesmal pfiff der Schrir zum Glück und gab dem Typen eine gelbe Karte. Ich stand auf und versuchte zu laufen, doch mein Knöchel tat so weh dass ich nicht auftreten konnte. Pablo lief besorgt auf mich zu. "Alles okay?"

Ich schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht auftreten."

"Scheiße", fluchte er und legte meinen Arm um seine Schulter als Stütze. Ich kniff die Lippen zusammen und humpelte vom Feld. Pablo geleitete mich zu einer Bank und holte einen Verbandskasten. Er schob meine Hose hoch und tastete meinen Fuß ab. Seine Finger ließen ein Kribbeln auf meiner Haut aus.

"AU", schrie ich als er einen wunden Punkt traf.

"Hier also. Ich mach da einen kleinen Verband rum ok?"

Ich nickte und wand den Blick ab. Er schmierte irgendeine Salbe darauf und band einen Verband rum. Dann warf er mir seine Adilette zu. Ich verdrehte die Augen und zog die Adilette an meinem verletzten Fuß an. "Seid wann kannst du eigentlich verarzten?"

"Wir mussten das lernen irgendwann mal keine Ahnung aber das kann hier fast jeder" Er konzentrierte sich wieder auf das Spiel. Ich seufzte und sah auch dem Spiel zu.

Wir gewannen das Spiel am Ende und ich freute mich sehr für mein Team. Die Jungs schlugen mir aufmunternd auf die Schulter und ich gratulierte ihnen.

Wir aßen zusammen im Team Mittag, was ich cool fand, weil ich die Jungs eigentlich kaum kannte. Ein paar waren nett, wie Tom, José, Mateo, Alessandro und Lucas, aber der Rest schien mir nicht so sympathisch. Pablo und ich saßen nebeneinander und unsere Knie berührten sich. Seine Haut hinterließ ein elektrisierendes Gefühl auf meiner Haut. Ich aß wieder etwas Salat. Pablo hatte Burger und Pommes. Wie wurde er nicht dick?

"Willst du welche?", fragte er mich und deutete auf seine Pommes.

Ich schüttelte den Kopf. "Danke"

Er sah mich nachdenklich an und aß sie dann alleine auf.

Pablo Gavi ~ ¿Qué deseas?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt