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ADORJAN

Ich konnte es einfach nicht fassen oder besser gesagt wollte nicht glauben, dass meine Frau wirklich hier von gewusst hatte und auf einer anderen Seite stand als ich selbst.
Es machte mich so wütend, sie nicht durchschaut zu haben und es ärgerte mich, dass ich diese Frau überhaupt geheiratet hatte, denn meine Liebe und Zuneigung hatte sie auf jeden Fall nicht verdient.

„So enttäuscht was? Der große, starke Mafiosi wurde verletzt. Ach ist das süß! Liebe kann eben sehr weh tun!", lachte Araminas Vater und würde ich nicht an Ketten gefesselt wie ein Tier in diesem Keller feststecken, hätte ich ihn schon längst verprügelt.

„Du bist so feige!", brüllte ich wütend zurück.

„Ich? Wieso sollte ich feige sein?", wollte er von mir wissen und stolzierte lächelnd vor mir auf und ab.

„Du traust dich nicht einmal mir zu stellen, sondern musst mich hier an Ketten gefangen halten, weil du Angst hast zu Versagen!", entgegnete ich.

„Du glaubst also wirklich, ich komme mit einem Burschen wie dir nicht klar und würde dich nicht mit Links beseitigen können ohne jegliche Hilfe?"

„Nein, das glaube ich nicht, vielleicht ja in deinen Träumen! Wenn du doch so stark bist, mach mich los und kämpfe wie ein richtiger Mann, dann sehen wir, wer von uns beiden der Bessere ist!", provozierte ich ihn.

Er schien über meine Worte kurz nachdenken zu müssen, weswegen ich für einen Moment meinen Mund hielt und einfach abwartete, auf das, was als Nächstes passierte.
Ich setzte wirklich alle Hoffnungen daran, dass ihm sein Stolz wichtiger war, als mich hier gefangen zu nehmen und es war nur eine Frage der Zeit, bis er mich von diesen Ketten befreien würde und ganz allein versuchte gegen mich anzukommen.

Mein Blick wanderte durch den düsteren Raum, welcher voller Spinnenweben war und es alles andere als gemütlich wirkte.
Der Keller erinnerte mich sehr stark ans Mittelalter und ich musste mich hier unten ja fast schon so fühlen wie ein Schwerverbrecher, welcher seine Zeit hier absaß bis man ihn erhängen würde.
Es war ziemlich feucht und man konnte Wasser von der Decke tropfen hören, was es noch einmal unangenehmer machte und das Fenster war so voller Moos bewachsen, dass ich fast schon gar keine Chance hatte, überhaupt etwas erkennen zu können.

Neugierig fuhr ich herum als sich Sánchez meiner Zelle näherte und tatsächlich diese zu öffnen begann, um dann zu mir zu treten und an meinen Ketten herum hantierte, was mich genervt stöhnen ließ, denn der Typ hatte nicht mal eine Ahnung wie seine eigenen Sachen funktionierte.
Als er mich von alldem endlich befreit hatte, legte sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich holte zum Schlag aus, wobei ich ihn mit meiner Faust in der Magengrube erwischte, wodurch Araminas Vater aufkeuchte.

Dies war nun meine Chance, denn ich haschte aus der Zelle hinaus, sperrte ihn in dieser aus und rannte unbeirrt den Gang entlang, um einen Ausweg zu finden.
Überhaupt, dass er gedacht hatte mich einfach so fertig zu machen, zeigte mir nur einmal wieder aufs Neue, wie sehr man meine Familie hier unterschätzte und was war wirklich dumm von ihm so unvorbereitet auf meinen nicht mal harten Schlag gewesen zu sein.

Ich war unglaublich froh, als ich das Tageslicht erreichte und die frische Luft einatmen konnte.
Mein Orientierungssinn war zum Glück mehr als nur gut, wodurch ich mich auch ohne Handy hier zurecht fand und den Waldweg entlang lief, bis ich unser Anwesen erreichen konnte, denn mein Telefon musste ich bei ihnen zurück lassen, vor allem da ich keine Zeit gehabt hatte es zu suchen.
Heilfroh kam ich halbwegs unversehrt zuhause an und hielt mir nur ganz kurz die Brust, welche immer noch blutete.
Meine Wunde schmerzte ziemlich, aber ich hatte wirklich Glück, dass die Sánchez Familie keine Unmenschen waren und mir meine Kugel entfernt hatten, denn sonst würde es um mich und meine gesundheitliche Lage vermutlich ganz anders und viel böserer aussehen.

„ADORJANNN!", hörte ich den lauten Schrei einer Frau, welche auf mich zugeraunt kam und sich mit Tränen in den Augen in meine Arme schmiss.

„Amore mio", hauchte ich in ihr Haar.

Ich konnte nicht anders als sie fest an mich zu drücken und in diesem Moment vergaß ich auch, dass ich mir vor weniger als einer Stunde noch nicht wirklich sicher war, ob meine Frau mit dem Vorfall etwas zu tun hatte oder nicht und dies würde ich wirklich noch herausfinden müssen.

„Ich-wir haben uns solche Sorgen gemacht! Geht es dir gut? Haben sie dir etwas getan?", fragte Aramina voller Sorge und auch meine Brüder sowie meine Eltern kamen im Garten zum Vorschein.

„Mein Kind. Du bist unversehrt", sagte meine Mutter erleichtert und auch die anderen zogen mich in ihre Arme.

„So schnell bekommt man mich eben nicht klein", entgegnete ich mit einem teuflischen Lächeln.

„Anders kennen wir dich auch nicht", murmelte Jace.

Wir alle begannen zu lachen, bis Lacey besorgt einen Blick auf meinen Blutfleck auf dem T-Shirt warf und darauf bestand meine Wunde zu versorgen.
Es war wirklich süß, wie viel ich meiner Schwester bedeutete und es war gut zu wissen, dass ich ihr auch nicht egal war, sondern sie sich Gedanken um mich machte.
Dennoch interessierte es mich jetzt einfach nur brennend, ob meine Frau von dieser geplanten Entführung, welche von ihrer Familie kam gewusst hatte.
Eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass man den Worten ihres Vaters keinen Glauben schenken sollte, doch es nochmal aus ihrem Mund zu hören, war wohl das Beste, denn ich benötigte diese Bestätigung wirklich sehr.

„Wusstest du, dass dein Vater sowie deine ganze Familie dahinter steckt?", fragte ich ruhig an Aramina gewandt, woraufhin sie leicht nickte.

„Du hast es also gewusst?! Was glaubst du eigentlich wer du bist?! Hast du mich die ganze Zeit nur verarscht oder wieso hast du mir nach unserer Hochzeit deine Liebe vorgegaukelt?!", schrie ich sie wutentbrannt an.

„Ich habe es nur-", setzte meine Frau zu einer Erklärung an, welche ich gerade nicht wissen wollte.

„Geh mir aus den Augen!", brüllte ich.

„Adorjan, beruhig dich. Lass sie aussprechen. Ich glaube nicht, dass Aramina dir etwas schlechtes wollte!", mischte sich Zathrian ein.

„Halt bloß den Mund!"

„Halt bloß den Mund!"

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💔🥹

Was wollte Aramina noch sagen, bevor er sie unterbrochen hat?🤔

Wird Adorjan sie nun verlassen?😱

The Carretteros|  Bis zum letzten Atemzug ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt