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                                     CYRIAN

Aramina stand nun mitten im Geschehen und richtete ihre Waffe auf die Männer, welche uns gerade angriffen.
Ich blickte zu ihr auf, versuchte mich wieder aufzurappeln und wischte mir das Blut von den Lippen, denn wir hatte uns mit den Typen hier ganz schon gefetzt und meine Hoffnung ruhte irgendwie auf Adorjans Frau.
Wir waren alle etwas erschöpft und die Wunde unterhalb meiner Brust schmerzte.
Sie hatten uns überrascht und obwohl man damit irgendwie schon gerechnet hatte, kam es trotzdem aus dem Nichts.

Jeder einzelne in diesem Raum hatte schlimme Verletzungen erlitten und lag nun irgendwo auf dem Boden verteilt, während Adorjan und Araminas Vater sich gegenüber standen und das Blickduell mir schon verdeutlichte, dass es nun um alles oder nichts ging.
Beide richteten die Waffen auf den jeweils anderen und wir alle starrten nur auf die beiden und warten ab, genauso wie Aramina, welche mittlerweile neben mir stand und mein Blick herum fuhr, als ich Schritte vernahm.
Die Männer der Grasso Familie rannten eilig die Treppe hinauf und versuchten die am Boden liegenden Männer zu stützten sowie diesen zu helfen, wobei sie uns nur mit Missachtung musterten.

Adorjan machte einen Schritt zurück, was ein fataler Fehler war, denn ihm entglitt die Pistole aus seinen Händen, weshalb er nun unbewaffnet vor seinem Gegner stand und dieser siegessicher zu grinsen begann.
Ich wollte einen neuen Versuch wagen, mich aufzurappeln, um meinem Bruder helfen zu können, doch der Schmerz ließ dies nur bedingt zu, weshalb ich mich an dem kleinen Beistelltisch stützte und wackelig auf die Beine kam.

„Einen Schritt näher und du bist tot, Vater!", stieß Aramina aus und stellte sich schützend vor ihren Mann, welcher sie nur mit großen Augen musterte.

„Du traust dir also wirklich zu, deinen eigenen Vater umzubringen? Du bleibst also lieber bei diesem Mann, der dich ohne deinen Willen mitgenommen hat?!", schrie er zurück.

„Wenn ich dich nicht töte, dann wirst du derjenige sein, der erst mich und dann alle anderen hier im Raum umlegt. Ich bin schon lange keine Sánchez mehr und werde auch nie wieder eine sein!", entgegnete Aramina mit einer Entschlossenheit, die selbst mich überraschte.

„Was hat sie vor?", flüsterte ich Adorjan zu, welcher nur die Achseln zuckte und ebenfalls abwartete.

„Du bist viel zu gut, um das zu schaffen, Kleines! Du wirst mich niemals-", fing er an.

In diesem Moment geschah es.
Mit zittrigen Händen drückte Aramina ab und traf ihren Vater so, sodass dieser tot umfiel.
Geschockt weiteten sich ihre Augen und sie begann so stark zu zittern, dass sie einfach die Pistole fallen ließ.
Adorjan war sofort bei ihr, zog seine Frau in die Arme und versicherte ihr, dass alles gut werden würde.
Ich konnte ziemlich gut nachvollziehen, wie sich Aramina wohl gerade fühlen musste und warf ihr ebenfalls einen mitfühlenden Blick zu.

Die Männer der Sánchez Familie blickten uns alle nur schockiert an und nach ausgiebig nachdenken, gaben diese sogar auf und versuchten uns zu entkommen.
Ich hatte keine Ahnung, ob es besser wäre diese einfach laufen zu lassen und Aramina den Schmerz zu bewahren, dass heute nicht alle aus ihrer Blutlinie kaltblütig umgebracht werden.
Ich tauschte einen Blick mit meinem Bruder aus und auch dieser hatte keine Ahnung.

Doch als sich die Grassos nicht erschlagen geben wollten, zeigte uns dies, man würde hier nur lebend oder tot herauskommen und erneute Schüsse fallen.
Meine Brüder waren alle wieder da und wir veranstalten in diesem Haus eine Blutparty, denn es fiel einer nach dem anderen zu Boden und ich achtete schon gar nicht mehr darauf, wie viele es nun waren.

Unsere Blicke trafen sich, sie stand genau vor mir.
Die Frau aus dem Restaurant, eine Grasso.
In ihrem engen Lederkostüm, welches als Schutz dienen sollte, sah sie nur noch heißer aus und ich konnte meine Augen gar nicht mehr abwenden, sondern wollte diese Frau einfach nur noch als meine haben.

„So sieht man sich also wieder", murmelte sie.

„Das scheint so. Du stehst nur leider auf der falschen Seite", knurrte ich zurück.

„Oder du?"

„Meinst du nicht, dass du lieber aufgeben solltest? Deine ganze Familie ist draufgegangen genauso wie alle Menschen von den Sánchez! Du solltest dich entscheiden. Schließ dich uns an oder ich werde dich auch erschießen müssen!", knurrte ich ohne Geduld.

„Wieso sollte ich meine eigene Familie einfach so verraten? Lieber würde ich mir wünschen, dass du mich auch umbringst!", zischte die Kleine.

„Sie haben dich alle nur benutzt und nicht einmal gut behandelt!", stieß ich kopfschüttelnd aus.

„Woher weißt du-", fing sie an.

„Das kannst du gar nicht wissen!"

„Und doch sehe ich es an deinen Augen. Deinem Blick und der Leere, die du ausstrahlst!", entgegnete ich.

Ich hielt meine Waffe auf die Kleine gerichtet und hoffte, diese würde sich im letzten Moment noch entscheiden die Seite zu wechseln, denn mir gefiel diese Frau auf irgendeine Art und Weise.
Sie schien mit sich selbst zu kämpfen und nickte mir dann leicht zu.

„Ich schließe mich euch an", hauchte die Kleine und ich griff nach ihrer Hand, um sie sofort mit mir zu ziehen.

„Haben wir jetzt alle?", brüllte Jace fragend durch den Gang und wir nickten.

Araminas Augen waren noch immer gerötet und sie lag  weinend in den Armen meines Bruders, was selbst mich traurig werden ließ und wir verließen gemeinsam die Villa, in welcher sicherlich dreihundert Tote lagen.

„Wir schaffen das, Amore mio!", raunte er ihr zu und versuchte ihr damit den nötigen Halt zu geben.

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The End💗

Ich hoffe, euch hat die Story von Aramina, Adorjan sowie den Carretteros gefallen❤️

Vielleicht lesen wir uns bei meinen anderen Werken^^

The Carretteros|  Bis zum letzten Atemzug ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt