NICOLAS
„Man könnte meinen, das Mädchen wäre ein Engel, denn schlafen kann sie auf jeden Fall wie einer", murmelte Zathrian.
„Auch ein Engel kann zum Teufel werden", entgegnete ich und er schien sich darüber Gedanken zu machen.
Mein Blick blieb an ihren geschlossenen Augen hängen und Schuldgefühle überkamen mich.
Niemand würde sich vermutlich wohl fühlen oder sogar sicher, wenn er plötzlich in einer fremden Umgebung aufwacht.
Wir alle hatten keine Ahnung, wann sie wieder zu sich kommen würde, weswegen wir fünf gespannt vor dem Bett, auf welches wir sie abgelegt hatten standen und Aramina von oben bis unten musterten.Ich griff nach der Flasche Tequila und nahm einen großen Schluck, um mich dann ganz entspannt zurückzulehnen.
Wir spielten auf dem Tisch eine Runde Uno und warteten gelangweilt darauf, dass sie wieder ihre Augen öffnet.„Sag mal Cyrian, wie viel hast du ihr von dem Zeug gegeben?", wollte Jace kopfschüttelnd wissen.
„Hm weiß nicht. So ne Ladung halt. Ich wusste ja nicht, wie viel daneben geht. Außerdem je mehr desto besser", erklärte dieser schmunzelnd.
Ich schüttelte meinen Kopf über seine Verantwortungslosigkeit und warf Adorjan einen Seitenblick zu, welcher ganz in Gedanken war und meine Geste überhaupt nicht für voll nahm.
Bei ihrem Anblick konnte ich noch immer nicht von einer schlechten Person ausgehen und verstand die Feindschaft unserer Familien nicht wirklich.
Mittlerweile war ich sogar der Auffassung, dass Papa einen von uns die Tochter des gegnerischen Mafiabosses mit Absicht heiraten lässt, um diesen damit schwächer zu machen.Es dauerte noch eine Weile bis Aramina ihre Augen öffnete und vorsichtig blinzelte.
Sie schreckte hoch, stieß einen Schrei aus und blickte sich im nächsten Moment hektisch um Raum um.
Ihr Blick blieb an uns Fünf hängen und die Panik in ihren Augen war mehr als nur deutlich sichtbar.
Aramina riss ihre Augen auf und kauerte sich instinktiv etwas zusammen.„Ich dachte, ich hätte nur einen Albtraum gehabt, aber scheinbar doch nicht. Ihr habt mich wirklich entführt", hauchte sie verzweifelt und ungewollt legte sich ein amüsiertes Lächeln auf meine Lippen.
„No, Principessa. Das ist alles die Realität", erklärte Cyrian.
Panisch blickte sich das zierliche Mädchen um und suchte wohl vergeblich nach einem Ausweg.
Doch an den Carretteros kommt keiner vorbei.
Dieser Spruch war schon fast wie ein Motto und basierte auf wahren Begebenheiten, denn wir hatten überall unsere Wachmänner, die keinen fremden Menschen entkommen lassen würden.
Noch dazu hatten wir mit unseren angebrachten Kameras die volle Überwachung über die Villa und unser Anwesen.„Was wollt ihr verdammt nochmal von mir?", wollte Aramina wissen.
„Zieh dich aus! Dann sehen wir, für was du taugst", befahl Adorjan und auch die anderen blickten sie gespannt an.
„Ganz bestimmt nicht. Zieh dich doch selber vor allen aus!", fauchte die Kleine zurück.
Adorjan warf ihr einen wütenden Blick zu und griff fest um ihr Handgelenk, um damit sein Ziel erreichen zu können.
Tief blickte er ihr in die Augen und sorgte dafür, dass sie leicht zu zittern begann.„Mach mich niemals wütend, Kleine. Das wird nicht gut ausgehen für dich!", raunte er ihr bedrohlich zu.
Sie atmete einmal tief durch und begann dann noch immer vollkommen überfordert sich aus ihren Klamotten zu befreien.
Nur noch in Unterwäsche stand Aramina nun vor uns und blickte unserer von einem zum anderen.
Alle Blicke lagen auf ihr und ich konnte mir kaum vorstellen, wie unangenehm so etwas sein musste.
Ich warf ihr einen mitfühlenden Blick und Cyrian machte ihr mit einer Geste deutlich weiter zu machen.
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The Carretteros| Bis zum letzten Atemzug ✔
Romance⭐️abgeschlossen⭐️ 𝓣𝓱𝓮 𝓒𝓪𝓻𝓻𝓮𝓽𝓽𝓮𝓻𝓸𝓼 Wenn dein Leben plötzlich zum Spiel wird, welches du selbst nicht kontrollieren kannst und es plötzlich für dich heißt Leben oder Tod, was würdest du tun? Zwei verfeindete Mafias. Ein Krieg zwischen...