11.

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ADORJAN

Hastig machten wir uns auf dem Weg zu den Autos, um dann die Verfolgung aufnehmen zu können.
Nachdem jeder meiner Brüder in seinem Sportwagen
saß, schickte ich ihnen die Adresse des Peilsenders, welchen ich Aramina schon vor längerem untergejubelt hatte.
Ich raste mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn und starrte angestrengt nach vorne, während ich innerlich hoffte, dass wir sie noch rechtzeitig dort erwischen würden.

Meine Hände umklammerten fest das Lenkrad und es beruhigte mich, das Auto, welches sie gestohlen hatte zu erblickten, nachdem wir an der nächsten Abfahrt runtergefahren sind und zu dem angezeigten Punkt gefahren waren.
Aramina drehte ihren Kopf herum als sie uns erkannte und stand hastig von der Parkbank auf, um dann davon zu rennen.
Meine Frau rannte quer über den Spielplatz, auf welchem die kleinen Kinder friedlich miteinander spielten und wir hechteten ihr hinterher, während Cyrian neben dem Spielplatz auf der Straße fuhr, um sie in unsere Richtung zu drängen.

Es dauerte zwar eine Weile, aber dann schaffte ich es Aramina einzuholen und packte sie fest am Handgelenk, womit ich sie stoppte.
Meine Frau blickte mir tief und zugleich hasserfüllt in die Augen und versuchte im nächsten Moment sich von mir loszureißen, doch ich hatte viel mehr Kraft als sie.

„Lass mich los!", fauchte Aramina.

„No! Du wirst mitkommen! Wir fahren jetzt nach Hause!", forderte ich sie auf.

„Du willst mich doch nicht! Du hast mir die Hoffnung gegeben, dass ich dir etwas bedeute. Wieso hast du mir den Moment gegeben, wo ich deine Hand beim Altar halten durfte, wenn ich dir sowieso egal bin!", schrie sie mich an.

„Du bist mir nicht egal und wirst es auch nie sein!", entgegnete ich.

Ich zog Aramina ein Stück an mich heran und bevor sie etwas erwidern konnte, legte ich meine Lippen auf ihre und begann sie leidenschaftlich zu küssen.
Meine Hände fuhren durch ihre Haare und ich hörte erst auf, als sie sich von mir riss.

„Spinnst du eigentlich?!"

„Jetzt hör mir doch mal zu!", verlangte ich.

„Du hast es nicht einmal verdient das ich dir zuhöre, Arschloch", zischte sie.

„Aber dennoch wirst du ihm zuhören. Bitte, Aramina", mischte sich Nicolas ein.

Sie nickte nur stumm und atmete einmal tief durch, um sich damit ein stückweit beruhigen zu können.
Ich hielt ihr meine Hand hin, welche meine Frau aus Sturheit und Stolz nicht annahm, mich aber dennoch zum Auto begleitete und wortlos einstieg, wobei sie die Tür zuknallte.

Schweigend fuhren wir wieder zurück zum Anwesen und ich ging mit Aramina auf mein Zimmer, um dort ungestört mit ihr reden zu können.
Meine Frau setzte sich auf das Bett und verschränkte die Arme vor ihrer Brust und blickte mich daraufhin erwartungsvoll an.

„Ich habe mich in dich verliebt, aber mit dem in dich meine ich, in die Person, die du bist. Ich habe mich nicht in dein Aussehen oder deinen Körper verliebt, sondern in deine Stimme und dein Lachen. Ich habe mich in die Art verliebt wie du mich behandelst. Du bist so eine tolle Frau und es tut mir wirklich leid, was ich dir angetan habe", erklärte ich ihr reumütig.

„Achja? Und wieso lässt du es zu, dass ich diesen unglaublichen Schmerz verspüre, wenn du mich doch angeblich so sehr liebst? Du hast diese Schlampe unbeirrt weiter gefickt!"

„Ich weiß und es tut mir leid. Ich habe nicht richtig gehandelt und deine Person nicht wert geschätzt. Ich weiß jetzt, dass du mich liebst und ich dich sehr verletzt habe", entgegnete ich.

„Es gibt wirklich Menschen, die glauben, dass die Liebe weh tut. Doch es ist nicht die Liebe, die weh tut sondern der Verrat, der schmerzt. Die Lügen, die mich verletzten, das Betrügen, was mich zum nachdenken anregt. Die Liebe verletzt mich nicht. Es ist all das Negative, was du mitbringst und mir dann als angebliche Liebe verkaufst. Aber die Liebe an sich, tut nicht weh. Also wenn du mich liebst, dann ohne Lügen, ohne den ganzen Scheiß. Deine Liebe muss von Herzen kommen!", erklärte sie mir.

Für einen Augenblick war es still im Raum, denn ich brauchte kurz, um über ihre Worte nachzudenken und diese dabei auch zu verstehen.
Aramina hatte damit aber verdammt recht sowieso ich feststellte und das schlechte Gewissen kam wieder in mir hoch.

„Gib mir noch eine Chance, Amore! Ich werde es besser machen und dich nie wieder betrügen. Ich werde dir zeigen, was für ein Mensch ich sein kann und das es eine gute Entscheidung war, mich zu lieben", flehte ich sie an.

„Das wird seine Zeit brauchen, bis ich dir wieder vertrauen kann, denn du hast mir schon einmal deutlich genug bewiesen, dass dir dein Wort nicht gerade viel wert ist", hauchte Aramina.

„Ich weiß. Ich möchte mit dir von vorne anfangen. Fahr mit mir weg, lass uns etwas unternehmen und einfach nur Spaß haben", meinte ich und schenkte meiner Frau ein Lächeln, welches sie sogar erwiderte.

„Von mir aus. Aber wenn dir doch wirklich nichts an diesen Hausschlampen liegt, wieso entlässt du sie dann nicht einfach?", hakte Aramina nach.

„Ai, Amore. Wer soll sonst die ganze Villa putzen und in Ordnung halten?"

„Man kann doch neue Einstellen, die wirklich nur hier sind um ihren Job zu machen", grummelte sie.

„Das geht nicht. Meine Brüder wollen nebenbei ihren Spaß, da außer Nicolas meines Wissen keiner eine Freundin hat. Noch dazu kann ich das gar nicht entscheiden, da mein Vater hier das sagen ist", rechtfertigte ich.

„Dann hoffen wir mal, dass du dich nicht mehr auf die einlässt. Ich hasse Luna nämlich!"

„Niemals. Versprochen. Ich werde sie nie wieder anfassen oder sonstiges", sagte ich ehrlich.

„Wenn ich dich jemals wieder so verletzen sollte, was ich nicht vorhabe, dann lasse ich dich gehen. Dann darfst du das Anwesen einfach so verlassen und ich werde dich auch nicht verfolgen", versprach ich noch.

Ich hatte das Bedürfnis Aramina in meinen Arm zu nehmen, weswegen ich sie fest an mich drückte und kurz darauf ließ meine Frau die Umarmung sogar zu und kuschelte sich an meinen Oberkörper.
Aramina blickte zu mir auf und hatte ihren Kopf noch immer auf meiner Brust.

„Ich bin unglaublich stolz auf dich. Du hast es auf jeden Fall drauf. Wow, wie du all unsere Wachmänner einfach mal so umgelegt hast. Wirklich, das fasziniert mich", flüsterte ich ihr ins Ohr.

„Dankeschön", murmelte sie verlegen.

Wir verharrten in der Position und ich genoss die körperliche Nähe zu ihr in diesem Moment ziemlich und auch ihr schien dies zu gefallen.

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Ob Adorjan sein Versprechen nun einhalten wird?🤔

Bin auf eure Meinungen gespannt!❤️

The Carretteros|  Bis zum letzten Atemzug ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt