Jenna P.O.V.
Er wollte mit mir Essen gehen? Bin ich wirklich so in seinen Gedanken geblieben? Oder macht er das alles nur aus Mitleid, wegen meinen Verletzungen im Gesicht?
"Jen, wer war das?", fragte Leslie mich neugierig.
"Ähm. Das war Louis. Er hat mich um ein Date gebeten. Wir gehen heute Abend zusammen essen. Um 8 holt er mich ab", meinte ich irgendwie verlegen.
Man, was sollte ich auch davon halten. Ich meine, ich kannte ihn kaum. Obwohl doch, er kam mir bekannt vor! Naja, ich konnte sein Gesicht gestern ja nicht wirklich erkennen, mit der Mütze und der riesigen Sonnenbrille... Aber seine Stimme und seine Gesichtszüge...
"Ehrlich? Man Jenna! Das ist ja Klasse! Dann musst du dich jetzt unbedint fertig machen! Geh duschen und ich suche dir was heißes zum anziehen raus."
"Nein! Ich will ihn schließlich nicht abschleppen!"
"Doch, das willst du. Vielleicht ist er ja der Richtig, nachdem was mit Mark passiert ist...achja, das Thema wollten wir lassen...tut mir Leid...", murmelte sie.
"Kein Ding, wenn ich an Louis denke, ist mir Mark irgendwie egal."
"Bist du in ihn verliebt?", fragte Les mich erstaunt.
"Nein! Ganz sicher nicht", keifte ich sie an.
"Achso, ja ist klar...geh' jetzt endlich duschen, er holt dich schon in 2 Stunden ab!"
Ich sprintete in die Dusche. Nach 10 Minuten war ich schon fertig und ging wieder zu Les. Sie hatte mir ein kurzes schwarzes Kleid herausgelegt. Es ging mir ungefähr bis zur Mitte der Oberschenkel. Außerdem hatte es einen tiefen Ausschnitt. Das Kleid hatte einen breiten Träger über der linken Schulter, auf der anderen Seite nicht.
Ich starrte Leslie verwirrt an. Warum genau dieses Kleid?!? Das war echt... Oh man, Leslie konnte echt sturr sein. Aber egal, dann zog ich das eben an. Das konnte ich ihr jetzt eh nicht mehr ausreden.
Sie streifte mir das Kleid über und ich betrachtete mich im Spiegel.
Immerhin, das Kleid saß echt perfekt. Ich hatte es noch nie an. Ich hatte es mir eigentlich gekauft, weil Mark und ich mal so richtig schön essen gehen wollten, aber daraus wird wohl nichts mehr. Auf jeden Fall betonte das Kleid meinen Busen echt gut. Und dann auch noch dieser Ausschnitt...
"Glaubst du, dass das alles so sitzen bleibt, wie es soll? Oder muss ich mir die ganze Zeit das Kleid zurecht zupfen?" Ich drehte mich zu Les um und sie schaute mich nur lässig an.
"Ach Jen, das sitzt doch perfekt, das verrutscht schon nicht, und wenn doch, dann wird es Louis bestimm freuen!"
"LES!!"
"Ist doch wahr..."
Ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel und dann ging ich mich schminken. Ich machte mir Smokey Eyes, das betont meine blauen Augen so schön. Außerdem deckte ich mein blaues Auge wieder mit 2 Kilo Abdeckstift und Puder ab. Danach machte Leslie mir noch die Haare. Sie lockte meine Haare und steckte sie über meine linke Schulter zur Seite, so dass man kaum den Träger des Kleides sehen konnte.
Ich packte noch die nötigsten Sachen in eine glitzernde Clutsch, zog mir ebenso glitzernde schwarze High Heels an und machte mir noch Schmuck um. Ein letztes Mal begutachtete ich mich im Spiegel.
Ich musste zugeben. Ich sah schon gut aus. Ich war zufrieden. Doch dann bemerkte ich den gaffenden Blick von Les.
"Was ist los? Stimmt irgendwas nicht? Ich seh' schrecklich aus, oder?", fragte ich sie erschrocken und sofort war bei mein selbstbewusstes Denken von gerade verschwunden.
"Nein, überhaupt nicht. Du siehst perfekt aus! Ich dachte nur gerde, dass wenn Louis dich mal so mitnimmt, weil du so toll aussiehst. Oh Gott, ich bin so froh dich wieder zu haben. Und ich bin so stolz auf dich, dass du nach all den Ereignissen immer noch so hart im Nehmen bist. Ich hab dich so lieb!",
überrumpelte mich Leslie.
"Ich dich auch und danke", sagte ich dieses Mal den Tränen nahe.
"Hey, soll ich vielleicht noch für dich einkaufen gehen?", fragte sich mich, nachdem wir uns umarmt haben.
"Würdest du das machen? Ich gebe dir auch meine Zweitschlüssel für die Wohnung", flehte ich ein bisschen.
"Na klar, wer weiß, was dieser Louis noch mit dir macht, und dann brauchst du natürlich noch was zu Essen!" "LESLIE, HÖR AUF SO ZU REDEN!" "Okay okay, ich mein ja nur..."
Ich gab ihr den Zweitschlüssel und dann ging sie auch schon aus der Wohnung.
Schnell guckte ich noch auf mein Handy. Noch fünf Minuten. Oh Gott, ich war so aufgeregt!
Ich machte mir noch neuen Lipgloss drauf und schon klingelte es an der Tür. Und da stand er. Er sah so perfekt aus. Ich könnte mich sofort auf ihn stürzen und in küssen... Moment, was? Nein, denk' das nicht Jenna, du hast dich erst vor drei Wochen von Mark getrennt. Das geht gar nicht! Aber ohne Mütze und Sonnenbrille hatte er schon was anziehendes... Seine Augen, ich verlor' mich fast in ihnen...
"Hey", lächelte er mich an.
"Hi.." Ich lächelte zurück und wir umarmten uns. Es fühlte sich so gut an!
"Du siehst toll aus! Wirklich, besonders ohne das blaue Auge", zwinkerte er. "D..Danke", murmelte ich.
Dann gingen wir nebeneinander aus der Wohnung und wir stiegen in sein Auto. Er fuhr einen silbernen BMW. Wow, Kohle musste er auch haben, wenn er so ein Auto fuhr.
Die Fahrt verbrachten wir mit Smalltalk. Dies und Das halt.
Anschließend stiegen wir wieder aus dem Auto und standen vor einem Restaurant.
'Bella Italia' hieß es und es sah super nobel aus.
"Sind wir hier richtig?", fragte ich erstaunt.
"Ja, das sind wir", erwiederte er mit einem Grinsen.
"Aber das... das sieht total teuer aus", stammelte ich.
"Na und? Wir genießen einfach den Abend und machen uns keine Sorgen um das Geld", heiterte er mich auf. Er nahm meine Hand und wir gingen ins Restaurant. Er hielt meine Hand. Gott!
Wir wurden an einen Tisch gebracht, der in der hintersten Ecke war. Ganz weit weg von den anderen Gästen saßen wir also hier. In einem der teuersten Restaurants in London. Wow.
"Wohnst du eigentlich hier in London?", fragte ich Louis.
"Ja, mit meinem besten Freund Harry zusammen."
"Und warum warst du dann gestern am Flughafen?"
"Wir mussten seine Schwester abholen. Und dann habe ich dich halt gesehen... und warum warst du am Flughafen? Ich meine, ich konnte ja sehen, dass du von wo anders her kamst, wegen den ganzen Koffern und so..."
"Ja, ich komme aus Deutschland, ich habe dort die letzen drei Jahre gewohnt. Mit meiner Familie zusammen. Vorher wohnten wir hier in London. Wir haben aber eine Wohnung hier. Und da wohne ich jetzt."
"Aus Deutschland?! Und warum bist du jetzt wieder hier?" Ganz neugierig war er ja schon.
"Ähm.. ich... hatte zuhause Probleme mit meiner Familie und... ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten. An meinem 18. Geburtstag, also gestern bin ich dann einfach abgehauen", verriet ich ihm.
Man, warum erzählte ich ihm das denn alles? Ich meine, das war Privat. Ziemlich sogar. Komischerweise musste ich aber nicht heulen... vielleicht war ich ja auch schneller über die ganze Scheiße hinweg als ich dachte...
"Du hattest gestern Geburtstag?!? Warum hast du das denn nicht früher gesagt? Dann hätte ich jetzt auch ein Geschenk für dich...", sagte er traurig.
"Ach quatsch, du brauchst doch kein Geschenk für mich! Außerdem habe ich eh fast keine bekommen, also ist das nicht so wichtig...", wehrte ich ab.
"WAS, KEINE GESCHENKE?!? SO geht das aber nicht. Entschuldigst du mich bitte mal kurz?"
Und damit verschwand und ließ mich alleine.
Was hatte er nur vor?
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Let us die Young or let us live forever
Fiksi PenggemarDie 18 jährige Jenna ist mit ihren Nerven am Ende. Sie wollte mit ihrem Freund ein romantisches Wochenende verbringen, doch genau da betrügt er sie. Sie ist untröstlich und weiß sich nicht mehr zu helfen. Also fliegt sie kurzerhand zu ihrer besten F...