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Das Haus war überfüllt. Alle Türen und Fenster standen offen, man hörte die Musik schon von Weitem. Als Sami und ich das Haus betraten kamen uns zwei fremde Jungs entgegen und umarmten uns stürmisch:
"Endlich! Wir haben euch schon soooo vermisst!" Lallten sie und ich sah meine Freundin geschockt an. Es war doch noch garnicht so spät! Wie konnte man da schon so betrunken sein?
Wir lösten uns recht schnell von ihnen und gingen weiter zur Bar.
Sie hatten sogar einen richtigen Barkeeper geholt, der die Gäste fleißig versorgte.
Viele Mädchen und Jungs kannte ich vom sehen, da sie auf unsere Schule gingen doch es gab auch fremde Gesichter...

Plötzlich wurde ich stürmisch von hinten umarmt:
"Heeey! Auch schon da! Du musst den da probieren! Der schmeckt einfach fabelhaft!" meinte Bianca und nahm dem Typen an der Bar einen rot-gelben Coctail aus der Hand.
Lachend nahm ich ihn und sah mich um:
"Haben wir irgendwas wichtiges verpasst?"
"Nö. Also die Stimmung ist einfach mega und es gibt lauter heiße Jungs!" Grinste sie mich an: "Mich hat vorhin so ein süßer Hottie angesprochen, der schuldet mir noch einen Tanz!"
Und schon war sie wieder weg.
"Dieses Mädchen hat einen Energieüberschuss!", lachte Sami und nam sich mein Getränk.

Diese drinks schmeckten echt gut! Süß, fruchtig und erfrischend. Sie erinnerten mich ein bisschen an das schöne Wetter von vor ein paar Wochen, ohne Regen und wind.
Heute hatten wir Glück, es war zwar frisch, aber es regnete nicht. Im Garten war genau so gure Stimmung wie hier drinnen; Es hätten eh nicht alle Gäste ins Haus gepasst...

Man konnte aber auch den Alkohol rausschmecken. Ganz leicht nur, obwohl ich mir sicher war, dass viel reingeschüttet wurde. Ich hatte nicht vor, mich zu betrinken. Vielleicht ein bisschen lockerer werden und den Stress ausblenden aber ich wollte nicht als One-night-stand enden. Mit Kopfschmerzen nackt in einem fremden Bett... das konnte ich mir echt sparen.

Während meine Freundin immernoch gierig meinen Coctail trank, ließ ich meinen Blick durch den Raum wandern.
In der öffentlichkeit hatte ich immer Angst bei irgendwas ertappt zu werden oder falsch zu handeln. Ich brauchte eine Beschäftigung; sei es am Handy rumtippen obwohl ich mit niemandem schreibe, oder - wie jetzt - so tun als würde ich jemanden suchen. Vielleicht sah es absurd aus, aber ich hatte wenigstens etwas zu tun.
Sami war ja schon oder immernoch damit beschäftigt, sich einen neuen Drink zu holen. Ich sollte heute auf sie aufpassen...
Da fiel mein Blick auf ein tanzendes paar. Sie waren nicht eng umschlungen, doch Sie machte sich deutlich an Ihn ran.
Ich sah etwas genauer hin und sah Lea und...

"Was glaubst du wieviele Nummern sie heute schon hatte?", hörte ich eine angeekelte Stimme an meinem Ohr. Anscheinend hatte Sami sie auch gerade entdeckt.
"Schon einige... wahrscheinlich das ganze Footballteam." Sie tantzte mit Zayn.
Der selbe Zayn, der Lous und Mein Gespräch auf Plakaten veröffentlicht hatte, und der, der mich vor dem Hausmeisterhund gerettet hatte.
Der Zayn, der immer so gut riecht, dessen Lachen mich auch lachen lässt, der mindestens so gut malen kann wie ich und der anscheinend doch nur für so Schlampen wie Lea Interesse hatte. Eine Welle Enttäuschung überrollte mich. Ich versuchte meine Eifersucht zu verbergen und schluckte den Knoten in meinem Hals herunter.
Falls meine Freundin es merkte, sagte sie nichts dazu:
"Aber nicht John!" Tadelnd sah sie mich an.
"Ja..." meine Augen lagen immernoch auf den zweien:
"Hoffe ich für Lou..."

Ich hoffte dass sie sich nicht in ein Arschloch verliebt hatte, der es nicht ernst meinte. Ich denke keine von uns war wie die Mädchen, die Beziehungen nicht ernst meinten. Wir waren nicht für On-Off-Phasen und so.
Und wir hofften alle Jungs zu finden deren Motto nicht
"Einmal gef'ckt - weitergeschickt" war. Aber anscheinend gab es echt wenige dieser Sorte...
Ja, ich war einfersüchtig, als ich die zwei dort sah. Das gab ich sogar zu. Und es kotzte mich an dass es mir nicht egal war. Ich wollte nicht so etwas für so ein Arschloch fühlen, und doch konnte ich nicht anders als die ganze Zeit an ihn zu denken!
Genervt schüttelte ich den Kopf. Nicht jetzt! Er konnte machen was er wollte, für ihn wäre ich wahrscheinlich eh nur ein weiterer Spaß...

The sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt