❀ Kapitel 11 | Louis Pov.

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Triggerwarnung: Drogenkonsum

𝄞 I don't wanna wait for that
It′s gotta get easier and easier somehow
But not today
Not today

Imagine Dragons - Not Today

11. Kapitel „recognize"

Louis Pov.

Lottie und ich besuchten heute spontan unsere liebe Mutter Jay. Ich brachte meinen selbstgebackenen Dreh-Dich-Käsekuchen mit. Das war so ziemlich der einzige Kuchen, den ich hinbekam und der auch noch schmeckte. Wir hatten einen schönen Nachmittag miteinander und meine Mutter hatte ziemlich viele Fragen, vor allem über Harrys Hochzeit, welche der bittere Teil an diesem Besuch waren.

„Du musst Harry mal wieder mitbringen. Ich bin ja so neugierig, was er alles geplant hat. Und du als Trauzeuge, das ist so aufregend", klatschte sie euphorisch in ihre Hände. Es wäre ja nicht so, als würden sich meine Mama und Anne kaum sehen. Aber so wie Mütter sind, wollten sie am liebsten alles aus erster Hand wissen. Zudem wusste ich, sie telefonierte regelmäßig mit Harry. Scheinbar reichte ihr das nicht.

Dass ich kein Trauzeuge mehr war, hatte ich ihr dennoch verschwiegen und nicht wirklich viel zu dem Thema beigetragen. Wieso auch? Viel zu erzählen gab es da nicht, zumindest nichts was für die Ohren meiner Mutter bestimmt war.

Harry hatte es anscheinend auch nicht an die große Glocke gehangen. Meine Mutter war alles für mich und ich suchte fast immer ihren Rat, nur war ich noch nicht imstande, mit ihr darüber zu sprechen. Sie würde sich dazu noch zu viele Sorgen machen. Und wenn ich das irgendwie umgehen konnte, tat ich das.

Mir verging der Appetit am Kuchen, würgte ihn mir allerdings noch hinunter, damit keine weiteren Fragen entstanden und mein Mund für meine Mama augenscheinlich beschäftigt war.

Hingegen war Lottie eingeweiht und nicht dumm. Sie betrachtete mich dauernd von der Seite, sagte dennoch nichts. Sie sah aus wie Thomas die Lokomotive, da ihr der Kopf vor überlegender Neugierde qualmte und ich spürte, dass sie diesen Dampf an mir ablassen wollte. Da musste sie sich allerdings noch etwas gedulden.

Sie griff ins Gespräch ein, weshalb ich ihr ein dankendes Lächeln schenkte. „Ach Mama, Harry kommt bestimmt bald wieder und wenn er bei Anne ist, dann besuchst du sie einfach. Erzähle lieber mal von eurem geplanten Wochenendausflug!"

Lottie lockte unsere Mutter mit ihrem kommenden Ausflug, was mich erleichtert Aufatmen ließ. Ich räumte nebenbei die Teller beiseite und schlich mich mit einer Thermoskanne, warmer Kleidung und Decke in den Garten. Es dämmerte bereits, die Straßenlaternen spendeten etwas Licht und der Rasen war feucht von der Kälte. Ich zog mir meine Wollmütze tiefer um die Ohren und bereute es, keine Handschuhe mitgebracht zu haben.

Mein Weg fand den prächtigen Baum, der unseren Garten im Sommer Schatten spendete und im Frühling die schönsten Blüten aus der Nachbarschaft hervorzauberte. Ich kletterte die knarzende Holzleiter hinauf, die darauf wartete, erklommen zu werden. Die Äste waren nun nackt und ich sehnte mir den Frühling herbei, da es hier oben zu der Zeit am märchenhaftesten war.

Oben angekommen, setzte sich gleich ein Lächeln auf meine Lippen. In diesem Baumhaus lagen so viele Erinnerungen aus Kindheits- und Jugendtagen, die mich mit Wärme erfüllten. Und mit jedem weiteren Gedanken hatte ich Sorge, ich würde schmelzen.

Ich legte die wollige Decke auf den Boden und schlug die freie Seite um meine Beine. Ich saß so, dass mein Blick aus dem kleinen Fenster schauen konnte und sah in die anliegenden Gärten der Nachbarn, die mit kleinen Lämpchen verziert waren und den Rasen in Glanz hüllten.

That's The Way L0ve Goes || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt