❀ Kapitel 2 | Louis Pov.

1K 119 241
                                    

𝄞 & wenn ich dich auch mal vermiss',
dann weiß ich trotzdem, dass du da bist.
...
Komm mal näher, ich will dir kurz was sagen:
Weißt du eigentlich, wie doll ich dich lieb hab?
So doll, dass es überall schon drückt.

DIKKA, LEA - Bis zum Mond 𝄞

2. Kapitel „not so quiet thoughts"

Louis' Pov.

„Schönen guten Morgen Jenna, wie konntest du die Nächte schlafen?", ich fuhr die ältere Dame in einen der Behandlungsräume unserer Praxis und lächelte sie freundlich an. Lottie, meine jüngere Schwester und ich hatten nämlich schon immer den Traum etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und das hatten wir ernsthaft geschafft. Beide zeigten wir das Bedürfnis, in einem sozialen Beruf zu arbeiten und Menschen etwas Gutes zu tun. So kamen wir dazu, eine Ausbildung, als Physiotherapeuten zu absolvieren und Weiterbildungen zu besuchen, die es uns ermöglichten, eine eigene schnuckelige Praxis zu eröffnen. Es war also unser Herzensprojekt, das wir uns mit unseren Kollegen Zayn und Lenya teilten.

„Ach, weißt du, mein Lieber. Die Nächte waren furchtbar, mein Nacken und die Brustwirbelsäule machen mich ganz verrückt", sie legte ihre Hände in ihren schmerzenden Nacken und ich versuchte sie zu besänftigen. „Gleich wird es wieder etwas besser, Jenna", und drückte aufmunternd ihre Schulter.

Jenna war eine angenehme und liebe Person, die mir sehr ans Herz gewachsen war. Seit mehr als einem Jahr besuchte sie unsere Praxis und war einer unserer ersten Patienten gewesen, die uns ihr Vertrauen schenkte und daraus ist mittlerweile eine freundschaftliche Bindung entstanden.

Jenna erzählte uns, sie hatte lieber uns jungen Hüpfer um sich, die genauso viel Ahnung hatten, wie die letzten Spießer, die sie hatte. Ihre Worte hallten noch immer, mit schallenden Lachen, in meinen Ohren: „Ich brauche mehr Persönlichkeit und Offenheit, da ich ja auch von euch mehr berührt werde als von sonst wem!", diese Frau war der Knaller. Durch einen Autounfall wurde sie zur Paraplegikerin und war ab dem Bereich der Lendenwirbel querschnittsgelähmt. Mit ihren 73 Jahren steckte sie das allerdings noch gut weg und ist innerlich jung geblieben.

So kam es, dass Jenna sich regelmäßig nach meiner Woche erkundigte und das nicht, um die Stille zu vertreiben. Sondern sie war jedes Mal mit voller Neugier dabei, was ich erlebt hatte. Eigentlich kannte sie sich in meinem Leben ziemlich gut aus. „Dann wurde der Abend doch etwas flüssiger als gedacht", lachte Jenna herzhaft, als ich von unserem Freitagabend erzählte. Ich dehnte ihren linken Arm zu ihrer rechten Schulter und stabilisierte sie mit meinem Bein, der auf einem Stuhl neben ihr stand.

Ich stimmte in ihr Lachen ein, denn der Abend war in der Tat flüssiger und länger geworden als beabsichtigt. Jenna erzählte mir von ihrem Enkel, der sie jede Woche mit ihrer Tochter und dessen Mann besuchte und ich war so froh, dass sie nicht allein in ihrem eh schon Schweren Leben die Zeit verbringen musste.

Nach unserer Stunde gab ich ihr zum Abschied einen Handkuss und sie winkte mit der anderen Hand beschämt nach mir, „Suche dir lieber jemanden in deinem Alter, mein Lieber. Ich wäre dir irgendwann viel zu eintönig. In meinen besten Zeiten hätte das anders ausgesehen!" „Ooooh, du hast deine besten Zeiten noch genauso vor dir. Du musst sie dir nur schön machen." Und ich wusste, das machte sie im Beisammensein ihrer Familie und den Freunden, mit denen sie sich jede Woche am Stammtisch zum Karten spielen traf.

Nach Jennas Einheit setzte ich mich an den Computer und tippte ein, was wir in unserer Stunde geleistet hatten. Auf einen Blick zur Uhr stellte ich fest, dass ich noch ein paar Minuten für mich hatte. Ich lehnte mich im Drehstuhl zurück und massierte meine Schläfen, die schon seit heute Morgen etwas pochten und es mit jeder Stunde doller zu werden schien.

That's The Way L0ve Goes || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt