𝔹𝕠𝕟𝕦𝕤𝕜𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 - 𝕍𝕠𝕝𝕝𝕜𝕠𝕞𝕞𝕖𝕟
Louis Pov.
Süß und bitter zugleich entfaltete sich das Aroma auf meiner Zunge. Der Qualm stieg mir in die Lunge und reizte meinen Hals. Mein Rücken lehnte entspannt gegen die Hausmauer neben dem Sweet Lemon, während ich den giftigen Rauch aus der Mundhöhle blies. Mein Mund schloss sich und ich schmeckte den tabakartigen Geschmack, der heute meine letzte Versuchung sein sollte.
Tja, wers glaubt.
Meine Rechtfertigung für diese Zigarette war diesmal aus einem anderen Grund. Die sonst so verlockende Zigarette, die ich mir an äußersten scheiß Tagen mit prekären Stresssituationen gönnte, wandelte sich in eine Fuck-war-das-Stressig-aber-bitter-nötig-für-die-Zukunft Zigarette.
Mein Leben hatte sich vor einigen Stunden geändert, mit einem immensen Stressfaktor. Fuck, und was für einer. Doch er hatte sich rentiert und den Glimmstängel wert, den ich mir in die Bronchien pfiff.
»Habe ich dir nicht oft genug gepredigt, dass das ungesund für dich ist?«
Schmunzelnd betrachtete ich die Frau vor mir. Ihr silbernes Haar fiel auf die Schulter, kringelten sich leicht. Eine Blumenbrosche, die blau und grün funkelte, leuchtete im Sonnenlicht und passte zu den leicht wässrigen und stechenden Augen. Die Frisur führte mir vor, weshalb sie diese Haarpracht heute trug.
Ich fühlte mich ein klein wenig schrecklich, weil sich die Menschen unheimlich viel Mühe für ihr Outfit gegeben hatten. Und für was?
Für ein geflopptes Hochzeitsfest.
Himmel, sogar Geld wurde investiert für den heutigen Tag. Geschenke gekauft, für das Paar, das sich ursprünglich ihr Leben teilen wollte.
Hoffentlich lagen die Kassenzettel gut verstaut in irgendeinem Schub, damit die Gäste ihr Geld durch einen Umtausch zurückbekamen.
»Oh, das hast du oft genug, meine Liebe.« Deshalb drückte ich die Fluppe am Stehaschenbecher aus und Jenna rollte auf mich zu.
Mit einem Lächeln, das Geborgenheit ausstrahlte, sah sie mich an. »Geht es dir gut? Es war ja doch sehr aufregend heute. Ein dramatischer Liebesfilm ist ein Witz dagegen.«
»Scheiße, ja. Das beschreibt es ganz gut«, sagte ich und Jenna lachte. Ich plumpste erneut mit dem Rücken gegen die Mauer und atmete zittrig ein und aus. Mein Kopf schwirrte. Irgendwie fühlte ich mich grauenhaft und ... zur selben Zeit erleichtert.
Meine Gefühlswelt schwappte gefährlich über, jedes Mal, wenn meine Gedanken zurück zum Ende der Hochzeit gelangten. In diesem Moment sah ich nur den Tunnel. Um mich herum alles dunkel, die äußeren Einflüsse abgeschottet und im Fokus stand das Licht: Harry.
Mein Harry, der mir alles bedeutete. Den ich nicht ziehen lassen konnte. Nicht, ohne den entschiedenen Schritt zu wagen.
Ja, er kam ziemlich knapp. Fast hätte ich die Chance verpatzt. Doch mein Herz brannte danach. Fing fast Feuer, für seinen Seelenverwandten. Für ihn schlug es, immerzu. Seit wir uns das erste Mal begegneten. Wenn auch erst auf den zweiten Blick.
Jetzt schlug es geschwollen vor sich her, drückte angenehm gegen meine Brust. Manchmal polterte es, wenn ich an die Aufregung dachte. Dann aber sah mich Harry an und es hüpfte ein paar Mal, bis es kräftig und voller Liebe wohltuend weiter schlug. Für ihn.
Jenna griff nach meiner Hand und drückte sie. »Ich könnte dir jetzt einen Vortrag halten, dass es eine ziemlich unschöne Situation für die Braut war und deren Familie. Aber da du das sicher selbst weißt, kürze ich es ab: Ich bin froh, dass du den Schritt noch gewagt hast.«
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That's The Way L0ve Goes || Larry Stylinson
FanfictionEs war nichts dabei, Harry und ich teilten uns schon immer ein Bett, ein Sofa oder ein Zelt. Das war nichts Außergewöhnliches. Dennoch hatte sich seit fast einem Jahr etwas verändert. Harry und ich schliefen nicht mehr wie sonst, zusammengekuschelt...