𝄞 It's a beautiful lie
It′s a perfect denial
Such a beautiful lie to believe in
So beautiful, beautiful, it makes me...Thirty Seconds To Mars - A Beautiful Lie
Kapitel 26 "racing time"
Harry Pov.
Die letzten Wochen und Monate vergingen wie im Flug, so, dass ich teilweise nicht mal mehr wusste, in welchem Tag ich lebte. Die Kirche teilte uns mit, dass wir am dritten Mai heiraten konnten. Mai war unser Wunschtermin und nun wurde es Samstag, der dritte Mai. Lange dauerte es also nicht mehr. Mein Herz pochte bei diesem Gedanken völlig unbeholfen. Weil es sich nicht entscheiden mochte. Ich mich nicht entscheiden wollte. Es hing so viel auf dem Spiel, weshalb ich mein bitteres Spiel weiter spielte.
Das Gewissen arbeitete verblüffend. Erst erschlug es einen mit fürchterlichen Gewissensbissen, doch umso weiter man ging, umso weniger wurden sie. Es spielte sich ein, wie das Aufwärmtraining vor jedem Fußballspiel. Zunächst hielt sich die Begeisterung in Grenzen, man wollte gleich aufs Feld und spielen. Denn wenn man dabei war, erschien es einem nicht mehr so drastisch.
Es wurde zur Routine, fühlte sich gut an, das Adrenalin puschte nach oben, erwärmte einen und das war etwas ganz Ätzendes. Weil in meinem Fall das "Aufwärmtraining" der Affäre glich. Ich wollte sie nicht haben und nichtsdestotrotz erhielt ich sie aufrecht, weil die Liebe seltsame Dinge mit mir anstellte. Ich fühlte mich erbärmlich, weil ich nicht damit aufhören konnte.
Das Datum stand fest. Bis dahin wäre eine Entscheidung nicht verkehrt. Wenn ich sie nicht bereits in mir fühlte? Nicht sehr deutlich, allerdings erkennbar.
Es kannte bestimmt jeder dieses Pappschild im Hemdkragen, welches bei der Anprobe im Geschäft fürchterlich kratzte und man es am liebsten abreißen möchte? So in etwa kratzte die Vermutung der Entscheidung in meinem Inneren. Unangenehm, sodass man sie herausreißen möchte. Wie eben dieses doofe Pappschild am Kragen.
Meinen Geburtstag feierten wir im Februar ganz unspektakulär im Sweet Lemon. Ein paar Drinks und alberne Gespräche, die Spaß machten und uns alle zusammenführten. Zu mehr hatte ich keine Zeit und Lust. Louis schenkte mir zum Geburtstag einen Gryffindor Pyjama, mit den Worten: "Willkommen im Team", trank von seinem Bier und lehnte sich vor, bis er mein Ohr erreichte. "Im Partnerlook würde es sich sicher angenehmer küssen lassen." Es könnte sein, dass mir etwas Bier übers Kinn lief, da ich es fast aus den Mund spuckte. Sarah reichte mir daraufhin kopfschüttelnd eine Serviette.
Von Sarah bekam ich einen Reisegutschein. Ich durfte mir ein Wochenende aussuchen und eine Stadt, in der wir gemeinsam Zeit verbrachten. Der Gutschein lief erst in drei Jahren ab, also konnte ich mir noch genug Gedanken machen. Denn nach der Hochzeit standen erst einmal die Flitterwochen an, in denen wir uns in Griechenland eine Auszeit gönnen wollten. Zwei Wochen All-Inclusive mit allem drum und dran. Sau teuer, aber perfekt.
Selbst Gemmas Poren strahlten pures Glück aus, seitdem sie und Lenya ein wundervolles Paar waren. Es lief hervorragend zwischen ihnen und sie beschlossen schnell, dass Gemma bei Lenya einzog. Sie hatte das protzige Haus für sich alleine und da sie eh jeden Tag beisammen waren, fiel die Entscheidung schnell und einvernehmlich. Ich freute mich unglaublich, meine große Schwester zufrieden und glücklich zu sehen. Beide stimmten sich ab und ließen sich aufeinander ein. Und ich fragte mich, ob es bei Sarah und mir auch klappen würde, sich einig zu werden. So, dass es für jeden passte und angenehm wurde.
Das Hausthema umging ich, so gut ich konnte. Meine Gedanken schweiften täglich zu dem Angebot, welches mir meine Oma auf einen Silbertablett servierte. Ein Gespräch hatte ich mit Sarah jedoch bisher vermieden. Ich war mir im vollsten Ausmaß bewusst, dass ich Entscheidungen verdrängte. Mein Hirn wollte sich mit den Dingen nicht auseinandersetzen, da sie sich wie schweren Ballast anfühlten. Noch lief ich davon. Ich rannte, so weit, bis mich Barrikaden aufzuhalten drohten. Nur wann würden sie erscheinen?
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That's The Way L0ve Goes || Larry Stylinson
FanficEs war nichts dabei, Harry und ich teilten uns schon immer ein Bett, ein Sofa oder ein Zelt. Das war nichts Außergewöhnliches. Dennoch hatte sich seit fast einem Jahr etwas verändert. Harry und ich schliefen nicht mehr wie sonst, zusammengekuschelt...