Kapitel 28

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Nachdem jeder kurz seinen Namen gesagt hatte, die ich mir sowieso nicht alle auf einmal merken konnte, meldete sich eine Frau, nicht viel älter als ich zu Wort. »Ich bin Lexa«, stellte sie sich schlicht vor. Die Runde hatte, wie auch ich, den Blick auf sie gerichtet. Ihre blasse Haut stach durch das dunkle, glatte Haar besonders hervor. Ein paar Sommersprossen, die mich an Lias erinnerten, zierten das Gesicht. Sie wirkte taff und selbstbewusst. »Du weißt, warum du hier bist.« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, trotzdem nickte ich. »Bevor wir dir alles sagen, wollen wir etwas Bestimmtes wissen, Kendra Ventura.« Sie durchbohrte mich mit ihren Augen. Ich versuchte nicht überrascht zu wirken, als sie meinen vollständigen Namen aussprach. Vermutlich wollte sie damit Eindruck verleiten. »Was genau weißt du über die Aliens? Sind sie wirklich so gut, wie du behauptest? Haben sie tatsächlich niemanden umgebracht, sondern gerettet?«

Ich nickte bedächtig. Ihr Ton hatte etwas scharfes an sich, der keinen Spielraum für Lügen duldete. Lexa machte damit sofort klar, dass ich es mir besser nicht verschmerzen sollte. Sie wollte sich hundertprozentig sicher gehen, was ich auch total nachvollziehen konnte. Schließlich hatten sie nicht vor, sich mit einer verrückten Psychopathin und außerirdischen Mördern zu verbünden. »Alles, was ich veröffentlicht habe, stimmt. Das schwöre ich bei meinem Leben.« Ob der letzte Satz so gut durchdacht war, bezweifelte ich direkt, nachdem er meinen Mund verlassen hatte. Ich überlegte, wie ich die nächsten Worte formulierte.

»Erkläre uns bitte ausführlich alles, was du weißt und auch was zwischen deinem Treffen mit den Außerirdischen und heute geschehen ist«, drängte Lexa mich, weiterzureden, bevor ich es von selbst tun konnte.

Mit einem kurzen Nicken begann ich die Geschichte von vorn. »Ich hatte das Warten auf das Ungewisse satt. Deshalb entschloss ich mich eines Nachts selbst mit den außerirdischen Objekten zu beschäftigen und konnte mich in der Dunkelheit dank Ebbe zu den Raumschiffen schleichen. Erst glaubte ich, sie seien unbesetzt, doch als ich gehen wollte, öffnete sich eines und ich bin eingetreten. In der Mitte leuchtete ein großer weißer Ball, der aus Licht zu bestehen schien. Aus ihr kamen die Aliens heraus, sie waren ebenfalls Lichtkugeln, nur kleiner. Ich habe mich mit Zischß, einer jungen Außerirdischen, unterhalten, die ich später Tayla getauft habe. Danach tauschte ich mich auch mit anderen Aliens aus.« Ich erwähnte lieber nicht, dass sie mir erst feindselig gesandt waren. »Das Volk nennt sich ẞeischt und sie kommen aus einer anderen Galaxie. Sie sind sehr wissbegierig, weshalb sie es sich zur Aufgabe gemacht haben, neue Planeten zu erkunden, wie auch unseren. Sie sind nur hier, um Informationen zu sammeln und vielleicht auch um Kontakt mit uns zu knüpfen.« Stille. Unangenehme Stille. Ich zwang mich weiterzureden, doch meine Stimme klang dabei seltsam belegt.

»Auf meinem Rückweg hat mich die Flut überrascht.« Okay, so ganz stimmte das nicht, aber ich brauchte ja nicht unbedingt erwähnen, dass ich zu ungeduldig und zu bescheuert zum Warten gewesen war! Aber da ich mich bereits ausführlich über meine unnormal große Dummheit aufgeregt hatte, brauchte ich das eigentlich jetzt nicht mehr tun. Obwohl Nachholbedarf nicht schaden konnte. Zumindest hoffte ich innständig, dass mein Leichtsinn abgeschwächt war.

»Ich bin um mein Leben gerannt, wie noch nie zuvor. Aber der Sog war stärker als ich es erwartet hätte und hat mich unter Wasser gezogen.« Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Bring die Worte einfach schnell hinter dich, dachte ich mir. »Schließlich habe ich den Kampf ums Überleben verloren. Das Letzte, was ich gesehen habe, war ein weißes Licht.« Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, ob es wirklich Tayla gewesen ist. Etwas sagte mir, es handelte hierbei um das Licht der Nachwelt. »Als ich auf einer Anhöhe erwachte, befand Tayla neben mir. Sie erklärte mir, mich gerettet zu haben und bestätigte mir meinen Tod. Sie konnte mich wiederbeleben, indem sie einen Teil ihrer Energie, Alienenergie, an mich abgegeben hat.«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 29 ⏰

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Alienwar - Ist das der Untergang?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt