Waiting for the Night

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Nun war ich alleine .
Dave hatte vor etwa 20 Minuten das Haus verlassen und ich vermisste ihn bereits jetzt.
Aber was nur sollte ich während seiner Abwesenheit tun?
Ich hatte wirklich keine Lust darauf, mich unnütz auf das Sofa zu setzen, Däumchen zu drehen und alle 2 Minuten auf die Uhr zu sehen.
Damit ich etwas produktives machen konnte, beschloss ich die Küche in aller Ruhe aufzuräumen.
Ich verstaute alles an seinen Platz und putzte anschließend noch einmal über alle Oberflächen.
Fertig!
Nun wollte ich die Post holen, wobei ich mir nicht einmal sicher war ob jemand so bekanntes wie Dave überhaupt einen Briefkasten besaß.
Es stellte sich heraus, dass er einen hatte und so holte ich all die kleinen Umschläge aus ihm heraus und brachte sie ins Wohnzimmer.
Da ich nicht in Daves Privatsphäre herum schüfeln wollte, laß ich die Absender nicht und schmieß sie alle auf den Tisch.
Wie ein Fecher sahen sie nun aus, alle spitzen an einem Punkt und die Ende immer ein Stück vom nächsten entfernt.
Doch etwas merkwürdiges viel mir auf: ein Brief in der Mitte hatte eine ganz eigenartige Färbung.
Obwohl ich das nicht tun wollte, nahm ich ihn und wollte wissen, wer ihn geschickt hatte.
Als ich die Wörter laß, ließ ich den Umschlag sofort fallen.
Das konnte doch nicht wahr sein!?
Ich hob ihn wieder auf um sicher zu stellen, dass ich nicht verrückt wahr und den Namen falsch gelesen hatte.
Doch es standen immer noch die selben Buchstaben darauf:
J O H N
S M I T H

Was sollte ich jetzt nur tun?
Ich wollte den Brief nicht lesen, denn ich hatte zu viel Angst davor!
Dave anrufen konnte ich nicht, denn er war gerade mitten in seinem Interview.
Eine beste Freundin hatte ich auch nicht, die ich benachrichtigen könnte.
Verzweifelt stand ich da und sackte immer mehr in mich zusammen.

"Patrick!" rief ich und lief so schnell ich konnte zum Telefon.
Schnell drückte ich auf die Wahlwiederholung, denn er war es, den Dave zuletzt angerufen hatte.
Sofort nach dem ersten Piepen wurde abgenommen. Welch ein Glück!
"Mr. Gahan, alles in Ordnung?" Fragte eine dunkle aber sympathisch klingende Männerstimme.
"Hören Sie, hier ist nicht Mr.Gahan sondern seine Freundin Marina.
Dürfte ich Sie bitten her zu kommen? Ich habe wirklich ein ungutes Gefühl wegen meinem Ex! Er war derjenige, der schon letztens auf diesem Grundstück gelauert hat, weswegen Dave sie kontaktiert hatte!"
Ich weiß nicht ob er mich überhaupt richtig verstanden hatte, da ich so schnell geredet hatte, jedoch antworte er:
"Okay ich bin gleich bei Ihnen."
Damit legte er auf.
Eigentlich hätte ich jetzt beruhigt auf den Bodyguard warten sollen, doch das tat ich nicht.
Das ungute Gefühl wollte einfach nicht aus meinem Bauch verschwinden und es würde wohl erst weg gehen, wenn Dave mich wieder in seinen Armen halten würde.
Doch er hatte gesagt das Interview würde erst so gegen 17 Uhr beendet sein.
Mir blieb nichts anderes übrig als zu warten.

Nach etwa 20 Minuten Fingerknöchel reiben, war Patrick dann endlich da und sagte mir, er würde bis Dave wieder zu Hause sein würde draußen Stellung behalten und um das Haus herum laufen.
Ein klein wenig beruhigter setzte ich mich ins Wohnzimmer, doch das dumpfe Gefühl verschwand nicht...

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