In your Room

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Langsam öffnete ich meine Augen.
In meiner Vorstellung hätte ich jetzt gefesselt in einem dunklen Keller liegen müssen, doch dem war nicht so.
Ich lag überraschender Weise in einem bequemen doppel Bett in einem großen Raum geschmückt mit modernen Möbeln.
Etwas verwirrt sah ich mich um.
Niemand war hier zu sehen und ich konnte keinerlei Geräusch wahr nehmen das mir hätte verraten können, ob ich alleine war oder nicht.
Ich wusste nicht ob das gutes oder eher schlechtes für mich bedeuten würde aber wahrscheinlich würde ich das schnell genug heraus finden.
Zudem hatte ich unbeschreibliche Kopfschmerzen, welche wahrscheinlich von dem Stoff gewesen war, der in meinem Kaffee gewesen war...was auch immer es gewesen war es hatte gewirkt.
Ich war vermutlich einige Stunden weg gewesen denn so wie es für mich aussah war es bereits Nachmittag.

Tief in meinem innersten hoffte ich, dass Dave mit mir in ein anderes Haus gezogen wäre und ich bloß einen bösen Alptraum gehabt hatte.
Doch das war höchst unwahrscheinlich.
Es war ja schließlich John gewesen der mich weg getragen hatte und nicht Dave.
Aber was machte ich dann hier in diesem wunderschönen Zimmer und dazu noch ganz alleine?
Ich verstand es einfach nicht.
Langsam stand ich auf und sah mich um.
Ich konnte nichts verdächtiges fest stellen.
Das einzige, dass mich im Moment etwas irritierte war eine DVD die auf dem Nachttisch lag.
Es war eine Aufzeichnung des Interviews das Dave vor ein paar Tagen gegeben hatte. Es hatte jemand etwas auf die Hülle geschmiert jedoch konnte ich es nicht mal im Ansatz entziffern.
Auf dem Cover war ein Bild von meinen Liebling bei dem ich noch vor ein paar Stunden gewohnt hatte...mir lief eine Träne über die Wange und plötzlich spürte ich wieder wie sehr ich ihn doch eigentlich vermisste.

Doch mir wurde auf einmal ganz flau im Magen...Ich hörte langsame Schritte auf dem Flur.
Wie vom Teufel gestochen sprang ich über das Bett verkroch ich mich schnell in eine der Ecken wobei mir das wahrscheinlich nichts würde... Es gab eigentlich keinen wirklichen weg aus diesem Raum: Die Fenster waren verschlossen und zugesperrt genauso wie die Tür.
Weitere Möglichkeiten zu fliegen sah ich im Moment nicht.
Also blieb mir nichts anderes übrig als auf ihn zu warten.
Mittlerweile stieg meine Angst bis ins Unermessliche und ich zitterte am ganzen Körper ... Ich hatte eine solche Angst vor John dass ich es nicht einmal in Worte fassen konnte.
Er war unberechenbar...

ViolatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt