Alone

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Ich wusste nicht weiter.
Vollkommen aufgelöst rannte ich die Treppen hinunter, schnappte mir meine Handtasche und meine Jacke und lief so schnell weg wie ich nur konnte.
Das ergab doch keinen Sinn, oder?
Heute morgen noch war Dave so glücklich und lebensfroh wir immer gewesen und jetzt...war er total verändert. Noch immer hatte ich das Gefühl ihn nicht mehr zu kennen und es machte mich völlig fertig. War ich denn wirkich so dumm mich in zwei Männern nacheinander so zu irren? Konnte man wirklich so naiv sein in jedem seinen Traummann zu sehen?

Verzweifelt setzte ich mich auf den Bordstein, denn ich konnte nicht mehr weiter rennen.
Zum einen war ich schon einige Zeit unterwegs gewesen und zum anderen konnte ich nichts mehr auf der Straße erkennen. Die salzige Flüssigkeit in meinen Augen ließ alles verschwimmen und gleich aussehen.
Wo zum Teufel sollte ich jetzt nur hin?!
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Hände und weinte einige Zeit hinein.
Ich ging in Gedanke meine Kontakte durch und kam zu dem unangenehmen Schluss, dass mir nur eine Wahl blieb: zurück zu John.

Langsam, ausgelaugt und immernoch schluchzend machte ich mich auf den Weg zur nächsten U-Bahn Station.
Ich kaufte mir ein Ticket für die Haltestelle die am nächsten an Johns Wohnung war.
Ich wusste nicht ob ich das richtige tat...aber es war der einzige Weg der mir im Moment blieb.

Eine dreiviertel Stunde später stieg ich aus und ging die Treppen hoch zu Straße.
Obwohl ich hier viele Jahre gelebt hatte überkam mich ein ungutes Gefühl und ich hatte den Drang auf dem Absatz kehrt zu machen und zurück zu Dave zu fahren.
Ja Dave...Ich durfte nicht weiter an ihn denken. Es würde mich nur zu viel Schmerz und Tränen kosten.

Ich ging die Straße entlang.
Da war es...
John Smith stand in Großbuchstaben auf der Klingel.
Sollte ich wirklich auf diesen kleinen runden Knopf drücken?
Noch konnte ich mich einfach umdrehen und so schnell verschwinden wie ich gekommen war.
Doch in diesem Moment wurde es mir wieder klar.
Das ging nicht. Ich hatte sonst niemanden zu dem ich konnte.
Also blieb mir nichts anderes übrig als diesem kleinen gefährlich rot leuchtenden Knopf zu drücken und zu hoffen, dass alles wieder so sein würde als ich David Gahan noch nicht kannte...

ViolatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt