Ich war gespannt bis in die Haarspitzen.
Noch immer stand derjenige, der die Treppen hoch gekommen war, vor der Tür und ließ mich hier voller Panik verharren.
Ich ging auch weiterhin davon aus, dass dieser jemand John sein musste, denn ich wusste beim besten Willen nicht wer es sonst hätte sein sollen.Plötzlich hörte ich ein knacken.
Erschrocken rutschte ich noch ein weiteres kleines Stück in das Versteck und versuchte mich so dünn wie möglich zu machen, doch durch meine große Aufregung klopfte mein Herz und mein Atmen war so laut, dass ich dachte er würde mich schon durch die Tür hören.
Ich konnte meinen Blick nicht von der Türe lösen, denn ich wollte bereit sein, wenn es soweit war. Der Moment in dem ich meinem Entführer in die Augen sehen konnte.
Der Moment in dem ich John wieder in die Augen sah.
In diesem Moment musste ich wieder schmerzlich an Dave denken.
Warum war ich nur so dumm gewesen und von ihm weg zulaufen?
Und warum ausgerechnet zu John?!Ich zuckte zusammen.
Die Türklinke wurde langsam nach unten gedrückt und ich hielt den Atem an.
Ganz vorsichtig wurde die Tür geöffnet und gab somit nur wenig Blick auf die Person dahinter.
Mein Puls erhöhte sich nur noch weiter als er ohnehin schon war als ich eine Stimme hörte:
"Marina?"
Ich hatte eigentlich erwartet eine selbstsichere und vielleicht ein wenig aggressive Stimme zu hören doch dem war überhaupt nicht so.
Im Gegenteil.
Sie klang schon fast ängstlich.
Jedoch konnte ich sie nun eindeutig jemanden zu ordnen.
John.
Meine Vorahnung hatte sich nun also bestätigt."Marina??" Fragte er noch einmal.
Nichts ahnend was jetzt passieren würde, kam ich aus meinem Versteck und sah ihn an.
Wie ein kümmerlicher kleiner Wicht stand er in der Tür und schaute traurig drein.
Wären die Umstände anders gewesen hätte ich sogar Mitleid mit ihm gehabt."Was willst du von mir?!"
Nach einer kurzen Pause und einigen Schritten die er in zimmer trat fragte er
"Wie geht es dir? Hast du noch Kopfschmerzen?"
"Ja ein wenig..." antwortete ich ihm während ich mir an die Stirn langte.
John deutete mir mich auf die Kante des gut gepolsterten Bettes zu setzten und ich tat es.
Ich hatte zu große Angst um mir irgendwelche Zickereien erlauben zu können.
"Also" sagte er während er sich neben mich setzte "wie gefällt dir dieses Zimmer?"
Ich sah mich um und beäugte die Innenausstattung
"Es ist sehr modern eingerichtet" entgegnete ich ihm neutral.
Er nickte zufrieden und sah auf seine mit Dreck verschmierten Schuhe.
Dieser Blick gefiel mir nicht.
"Gut" er sah zu mir auf "Denn du wirst hier für eine sehr lange Zeit bleiben"
Mit diesen Worten sprang er auf, rannte hinaus und verriegelte die Türe.
Was hatte er gerade gesagt???
War das wirklich sein ernst gewesen???
Ich erinnerte mich an seinen verrückten Blick...ja es war sein voller Ernst.