Pünktlich wie die Maurer wurde am Abend das Essen angeliefert. Eine große Papiertüte mit Lebensmitteln jeder Art. Dazu ein Umschlag, den ich sofort öffnete. Offensichtlich waren die Rezepte darin. Und weil ich eh nichts zu tun hatte, griff ich nach dem Dessert-Rezept, das klang doch so, als ob ich es schaffen konnte. Also suchte ich mir alle Zutaten raus und begann mit der Zubereitung des „Camilla's Cup".
Erst einmal musste ich dafür sorgen, das die Pfirsiche ihr Haut verloren. Im Rezept stand was davon, sie kurz in heißes Wasser zu tauchen. Also setzte ich Wasser in einem Topf auf und wartete bis es sprudelte. So, wie jetzt die Pfirsiche da rein, ohne dass ich mich verbrühe? Suppenkelle! Also jeden Pfirsich in die Kelle, dann ins Wasser getaucht, bis 10 zählen und wieder raus damit. Geschafft! Ohne Verletzung. Jetzt noch die Haut abziehen. Ganz schön glitschige Angelegenheit. Aber ich schaffte es. Dann entkernte ich die Pfirsiche, schnitt sie in unregelmäßige Stücke und stellte sie kurz zur Seite. Jetzt kam der knifflige Teil der Aufgabe. Zucker karamellisieren. Das hatte ich nur unter Anleitung einmal gemacht. Aber es gelang mir. Ich löschte den Karamell mit Grand Marnier und Orangensaft ab und gab dann die Pfirsiche hinzu. Und während die Früchte im Topf vor sich hin köchelten holte ich eine Schüssel heraus. Laut Rezept schlug ich die mitgelieferte Sahne mit meinem Rührgerät auf, auch eine Sache, die ich vielleicht einmal vorher gemacht hatte. Sahne war eigentlich nicht so mein Ding. Als ich endlich der Meinung war, die Sahne sei steif, las ich wieder im Rezept. Ah, also, nun die Mascarpone mit der Sahne vermischen und das Mark einer Vanilleschote hinzufügen. Außerdem noch Zucker und... dann sollte die Creme fertig sein. Ich nahm einen Löffel und probierte und befand das Gemisch als lecker. Nun zu Schritt drei der Rezeptanleitung: Gläser, 4 Stück. Eine ganze Weile stand ich vor meinem Schrank und überlegte, welche am Besten für mein Vorhaben waren. Schließlich griff ich zu 4 großen Rotweingläsern. Die würden wir sicher heute Abend nicht brauchen. Es sollte ja Bier geben.
Weiter im Text: ‚Die mitgelieferten Amarettini zerbröseln. Dafür können Sie einen Mixer nehmen oder sie mit Hilfe eines Topfes oder ähnlich schweren Gegenstandes zerkleinern.' Ich überlegte kurz und entschied mich für die Holzfäller-Methode. Muss ich mir merken: Schöne Art einmal Dampf abzulassen. Mit Wucht nahm ich die schwere kleine Pfanne und lies sie auf die geschlossene Tüte mit Amerettini knallen. Das ganze fünf mal und die Dinger waren nur noch feine kleine Krümel. Dann teilte ich die zerbröselten Süßigkeiten in vier Portionen und gab sie als erstes in die Gläser. Als zweite Schicht kamen die lecker süßen Pfirsiche hinzu und dann als Abschluss die Mascarpone Creme.
Stolz schaute ich auf mein Werk. Das erste selbst gemachte Dessert meines Lebens. Ich war sehr zufrieden mit mir. Da ich schon lange nichts mehr aus meinem Leben gepostet hatte, nahm ich mein Handy, öffnete meinen Instagram Account und machte schnell ein Foto vom ‚Camilla's Cup. Ein paar Worte darunter und dann musste ich mich beeilen. Die drei anderen würden in Kürze hier aufschlagen.
Ich kam gerade aus meinem Schlafzimmer, frisch geduscht und angezogen, als es an meiner Türe klingelte. Paul wusste, das die drei kommen und hatte sie bereits rauf gelassen. Mit Schwung öffnete ich die schwere Türe und sah in drei grinsende Gesichter.
„Hey, schau sich einer mal diese schnieke Bude an." meinte Eddy, der direkt an mir vorbei ging und nun in meinem Wohnzimmer stand.
Wir begrüßten uns wie alte Freunde und dann bat ich den Dreien ein Bier an. Sie griffen gerne zu und ich machte eine kleine Führung mit ihnen durch mein Penthouse. Es gefiel ihnen, dass konnte ich aus ihren Reaktionen lesen. Auf der Dachterrasse besprachen wir kurz, wer welche Aufgabe in der Küche übernimmt. Da ich das Dessert schon gemacht hatte, wurde ich zum Tischdecken verdonnert.
Keine Stunde später waren die Ofenkartoffeln, Steaks und Bohnen fertig und wir saßen schweigend beim Essen. Offensichtlich schmeckte es allen. Jamie hatte uns eine Soße gemacht, die war sensationell. Erst kürzlich war er in einer englischen Kochshow mit Mary McCartney und die hatte ihm die Soße beigebracht. Wir erzählten viel, alberten rum und tranken eine Flasche Bier nach der nächsten. Extra für Jamie hatte ich Guiness besorgt. Der Ire liebte dieses Gesöff. Ich eher nicht. Für mich war deutsches Bier immer noch das Beste. Heute gab es allerdings klassisches Budweiser.
DU LIEST GERADE
Film ab
RomanceDean ist ein Hollywood Star. Die Frauen liegen ihm zu Füßen. Schon als 16jähriger war er ein Teeniestar, jetzt dreht er einen Film nach dem Anderen. Jessica ist eine aufstrebende Schauspielerin. Beide verbindet ihre Vergangenheit. Als sie sich wiede...