Die Sonne neigte sich schon dem Horizont zu und warf ihre leuchtend goldenen Strahlen auf die kahlen Steinbauten des Zweibeinerortes und die blattlosen, knorrigen Stämme des Waldes, der am Rande eines Donnerwegs lag. Auf der anderen Seite lag der Zweibeinerort, voller Hunde, Ratten und Monster.
Trotzdem lebten hier Katzen, die keine Hauskätzchen waren. Sie huschten von Schatten zu Schatten und lebten nach dem Gesetz des Stärkeren. Ihr Anführer löste die Probleme mit Gewalt, und seine Gruppengefährten ebenfalls, aber nicht alle von ihnen.
Durch eine der finsteren Gassen huschte eine Kätzin, fast noch ein Junges, mit goldbraun gemustertem Fell und türkisen Augen, die in den Schatten aufblitzten. Sie tappte auf einige große Behälter zu, von denen ein widerlicher Gestank ausging.
Die kleine Kätzin bemerkte eine winzige Bewegung in den Schatten, kauerte sich auf den Boden und schlich geduckt vorwärts. Dann sprang sie, direkt auf die Bewegung in den Schatten zu und landete auf dem pelzigem, sich windenden Körper einer Ratte.
Die Kätzin grub der Ratte die Zähne tief in den Hals, bis sie erschlaffte. Dann schleppte sie das Nagetier, das fast so groß war wie sie selbst, mühsam aus den Schatten heraus und blickte sich erneut aufmerksam um, entdeckte noch eine Bewegung, nein, zwei. Drei. Immer mehr Ratten regten sich in den Schatten. "Fuchsdung!", fluchte sie leise.
Mit furchtsam aufgerissenen Augen packte das Junge die Ratte am Nackenfell und schleifte sie davon, so schnell sie konnte, aus der Gasse heraus und den Donnerweg entlang, blickte dabei zum Waldrand.
Was wohl dahinter ist? Ich werde es herausfinden, da bin ich mir sicher! , dachte sie. Dann lief sie den Donnerweg entlang und bog in eine kleine Gasse ab, wo kein Sonnenlicht mehr auf den Boden drang und in der es nach Blut stank.
Die Kätzin rümpfte angewidert die Nase; sie hasste den Geruch von Blut. Eigentlich hätte sie die Ratte sofort verspeisen können, wie das die meisten Streuner machten, doch das tat sie fast nie, stattdessen tappte sie bis zum Ende der Gasse, wo ein alter Kater in den Schatten kauerte.
"Narbe? Hast du Hunger?", fragte sie freundlich und ließ die Ratte fallen, erleichtert, daß Gewicht loszuwerden.
"Sturm. Danke. Das ist sehr nett von dir, aber du musst anfangen, auch mal an dich selbst zu denken. Sonst wirst du hier nicht lange überleben", meinte der alte Kater mit belegter Stimme.
"Ich komm schon klar", miaute Sturm unbekümmert, drehte sich um und lief aus der Gasse hinaus, atmete gierig die frische, nicht nach Blut stinkende Luft ein, und sprang in Richtung Donnerweg.
Sie presste das Ohr auf die harte Oberfläche. Keine Vibration. Keine Monster kam gerade auf sie zugeschossen. Sie raste auf den harten schwarzen Stein hinaus und auf die Bäume zu, fühlte ihr Herz schlagen im Takt ihrer Pfotenschritte, bis sie auf der anderen Seite des Donnerwegs angekommen war.
Glück gehabt. Zwischen den kahlen Bäumen haftet noch immer der Geruch ihrer Streunerbande, wenn auch nicht mehr so stark.
Doch je lichter und felsiger das Gelände wurde, desto weniger vertraute Gerüche fand sie, dafür mischte sich ein neuer Geruch dazu, fremde Katzen, viele Katzen,aber kaum Blut.
Plötzlich hörte sie rechts von sich Pfotenschritte und ging hinter einem Felsen in Deckung. Mäusedreck! Mit angelegten Ohren lauschte sie den fremden Stimmen und lugte vorsichtig aus ihrer Deckung heraus.
Vier fremde Katzen trabten langsam über die felsige Landschaft. Ein orange gestreifter Kater mit weißen Pfoten, eine braun gestreifte Kätzin, ein golden getigerter Kater und eine kleinere Katze, die die Nachhut bildete und ein robraunes Fell mit zwei weißen Beinen besaß.
"Fuchsdreck!
Diese Streuner werden immer dreister!", schimpfte die braune Kätzin.Der orange getigerte Kater nickte." Du hast Recht, Haselschatten. Aber was sollen wir machen? Sie sind fast so viele wie wir und wir dürfen sie nicht töten, das verbietet das Gesetz der Krieger."
Die Braune, Haselschatten, schnaubte verächtlich. " Wenn wir sie nicht töten, töten sie uns! Du weißt doch, wie Finternis ist, Eichensprung. Mit ihm lässt sich nicht reden und er tötet andere Katzen, nur aus Lust!"
Sturm zuckte zusammen. Ich wusste, dass er brutal ist, aber das er grundlos Katzen tötet...
" Es stimmt, was sie sagt, Eichensprung. Ich habe selbst gesehen, wie er Flammenglut getötet hat! Seine eigene Schwester! "
Wenn er schon bei seiner eigenen Familie nicht zögert, zu morden, wie wird es dann für uns erst sein?", schaltete sich der goldene ein, "Der Geruch hier ist frisch, wir müssen vorsichtig sein. Adlerpfote, komm, wie sind keine Jagdrotte, sondern eine Grenzpatroullie!",tadelte er en jungen Kater, als der sich schon an eine Maus anschleichen wollte.
"Es wird wohl nicht schaden, unterwegs die ein oder andere Maus mitzunehmen, immerhin ist Blattleere und es gibt ohnehin kaum Mäuse auf dem SturmClan-Territorium."
Adlerpfote hob den Blick, die Maus war ihm entkommen, und ließ ihn über die Felsen gleiten- bis er an Sturm hängen blieb. Sie erstarrte vor Schreck, war sicher, dass er sie gesehen hatte, doch er ließ seinen Blick auf ihr weilen und sagte nichts.
Eichensprung bemerkte das und fragte :" Was ist da, Adlerpfote? "
"Nichts. Gar nichts."
"Gut, dann lass uns weitergehen." Mit diesen Worten lief die Patroullie weiter.
Sturm war hoffnungslos verwirrt. Warum hatte diese Katze sie nicht verraten? Er hat mich gesehen, ganz sicher. Und diese Katzen waren definitiv keine Freunde von meinem Vater.
Aber wer sind sie überhaupt? Warum haben sie so seltsame Namen? SturmClan. Was war ein Clan? Und wieso steckte ihr Name darin? Und warum habe ich das Gefühl, dass das kein Zufall ist?
Während sie sich all diese Fragen stellte, taumelte sie zurück zur Gasse, in der sich das Lager der Streuner befand.
Doch der Blick des jungen Katers blieb in ihr Gedächtnis eingebrannt, wie eine Flamme, und sie beschloss, ihre Gruppengefährten zu fragen, was es mit diesen Katzen auf sich hatte.
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Warrior Cats - Sturmfeuers Ruf
Fanfiction/NOCH NICHT ÜBERARBEITET!/ "Was mich dorthin zieht? Ich weiß es nicht.Es ist wie... ein lautloser Ruf der Clans. Was ich aber weiß, ist, dass ich nie wieder vorgeben werde, jemand zu sein, der ich nicht bin! Und, ob du es willst oder nicht, ich bin...