"Roll dich weg! Schneller! Oder willst du, das du nach den ersten Herzschlägen im Kampf zerquetscht wirst?" Das war Schlange. Die dürre braune Kätzin wirkte harmlos, doch sie kämpfte erbarmungslos und brutal und kannte keine Gnade- auch im Training nicht. Erneut stürzte sie vor - sie war verdammt schnell- und Sturm warf sich zur Seite und rollte sich in einer fließenden Bewegung wieder auf die Pfoten.
Doch Schlange ließ sie nicht verschnaufen, sprang ihr auf den Rücken, Sturm bäumte sich auf, um sie abzuschütteln, aber Schlange grub ihr die Krallen tief in die Haut und klammerte sich fest, ließ Sturm keine Gelegenheit, wieder auf die Pfoten zu kommen. Auch gegen ihren Bruder Fluch verlor sie meistens im Kampf, aber gegen ihn hatte sie wenigstens eine Chance, weil sie schneller war als er.
Sie ließ ihren Körper erschlaffen, Schlange lockerte ihren Griff und Sturm wand sich schnell unter ihr hervor, sprang weg von ihr, drehte sich dann wieder und stürzte sich auf die braune Kätzin, diese tänzelte flink zur Seite, aber Sturm erwischte noch ihre Flanke und riss ihr ein Fellbüschel heraus. "Schon besser", befand Schlange,Finsternis kündigte einen Partner-Wechsel an.
Seit einem halben Mond bereiteten sich die Streuner auf den bevorstehenden Angriff auf den SturmClan vor, und Sturms Unbehaglichkeit wuchs mit jedem Sonnenaufgang, sie wusste nicht, ob sie gegen den Clan kämpfen konnte. Sie war im letzten Viertelmond noch zweimal zur Grenze gelaufen, irgendetwas an diesen Katzen ließ sie nicht los, es war wie ein lautloser Ruf.
Ein heftiger Hieb, der sie von den Pfote schleuderte,holte sie in die Wirklichheit zurück. Es war Knochen, ihre neue Kampfpartnerin. "Kämpf,du Mäuseherz!", fauchte sie, während sie erneut nach ihr schlug. Sturm wurde immer verzweifelter. Sie hatte keine Chance, jeder von Knochens Schlägen saß und fühlte sich an wie ein ganzer Steinschlag, dabei war sie doch erst fünf Monde alt, nur halb so groß wie Knochen uns viel schwächer.
Aus der Not heraus, versuchte sie konzentriert, den harten und zielsicheren Schlägen auszuweichen, sprang an Knochen vorbei und, bevor die kräftige Kätzin herumwirbeln konnte, machte sie einen Satz auf ihren Rücken und klammerte sich fest.
Finsternis' Ruf ertönte, das Training war vorbei. Erleichtert sackte Sturm in sich zusammen, sprang von Knochens Rücken herunter und lauschte auf die Worte ihres Vaters. Ihre Mutter Reh setzte sich neben sie und betrachtete besorgt die Kratzer auf ihrem Körper.
"Es ist fast so weit! Heute Nacht werden wir den SturmClan angreifen und uns holen was uns gehört! Wir haben hart trainiert, und jeder einzelne wird kämpfen oder... Ihr wisst, was mit Verrätern passiert!", fauchte der Kater mit der entstellten Gesichtshälfte.
Sturm spannte unwillkürlich die Muskeln an.
Ich kann nicht gegen unschuldige Katze kämpfen! Ich kann einfach nicht! Aber wenn ich mich weigere, werde ich getötet... ich muss einen Weg finden, Fluss wird mir bestimmt helfen!"Sturm!" Die Stimme ihres Vaters klang scharf. "Ich will mit dir reden! Komm mit." Widerwillig folgte die junge Kätzin dem Kater und den Schatten eines Zweibeinerbaues.
"Auch du wirst mitkämpfen, verstanden? Mir ist nicht entgangen, dass du ständig an der SturmClan- Grenze herumschleichst! Ich erwarte, dass du mindestens so hart kämpfst wie die Anderen!""Und was, wenn ich mich weigere?", fragte Sturm mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen.
"Du hast gesehen, was mit Gewitter passiert ist! Willst du etwa auch so enden?", knurrte er.Sturm miaute:"Würdest du wirklich deine einzige Tochter töten?"
"Ja."
"Dann bist du noch fuchsherziger, als ich dachte!"
"Du bist mein Junges, aber das gibt dir nicht das Recht, dich gegen mich aufzulehnen. Falls du es noch nicht wusstest, ich habe meine eigene Schwester getötet! Vielleicht sollte ich dir eine Lektion erteilen, die du nicht so schnell vergisst!"
Er sprang, und Sturm war nicht schnell genug, um auszuweichen. Krallen zerfetzten ihren Pelz, Zähne gruben sich in ihr Fleisch, sie konnte sich nicht wehren, war wie gelähmt vor Schmerz und Angst. Sie spürte, wie Krallen trafen, sie gegen etwas hartes geschleudert wurde, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
Als sie erwachte, war zunächst alles verschwommen, sie blinzelte ein paar Mal, erst dann konnte sie mehr erkennen. Die kleine Kätzin lag auf einem Haufen aus Federn in der Gasse, sie versuchte, den Kopf zu heben, doch ein stechender Schmerz fuhr durch ihren Kopf; sie legte ihn wieder ab.
Stimmen waren zu hören, die ihrer Eltern. Sie schienen sich zu streiten. "Sie hat es verdient. Sie wollte nicht kämpfen", grollte Finsternis.
Reh meinte:"Bestimmt hatte sie nur Angst. Sie ist so treu wie jede andere Katze hier! So kann sie jedenfalls nicht kämpfen!"
Die Antwort:"Also gut; sie wurd noch genug andere Gelegenheiten haben, ihre Treue zu beweisen. Aber sie kommt mit, ob sie nun kämpft oder nicht!"
Reh seufzte resigniert.
Sturm hievte sich unter Schmerzen auf die Pfoten, als Finsternis das Signal gab, dass es nun mit dem Angriff losging, und humpelte in Richtung Wald. Sie musste lange warten, bis sie am Donnerweg eine Lücke fand, die ihr genug Zeit ließ, hinüber zu laufen, und sie musste sich anstrengen, um mit den anderen Katten mitzuhalten.
Sie witterte schon die Grenzmarkierungen des SturmClans, die immer kräftiger wurden, und fühlte sich elend. Sie konnte nichts tun, um den Kriegern zu helfen, würde nur zusehen können.
Vor ihnen erstreckte sich eine felsige Senke, das SturmClan-Lager. Ihr Vater gab das Signal zum Angriff und ihre Brüder rasten aufgeregt in vorderster Front neben Finsternis her, preschten in die Senke, wo schon angstvoll Katzen jaulten und Kampfgeräusche zu hören waren.
Sturm hinkte hinter den anderen her, als sie in der Senke angekommen war, presste sie sich an den Rand und blickte geschockt auf die kämpfenden Katzen vor sich, wo tapfere Krieger und brutale Streuner in einem Wirbel auf Krallen, Zähnen und Blut aufeinandertrafen.
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Warrior Cats - Sturmfeuers Ruf
Fanfiction/NOCH NICHT ÜBERARBEITET!/ "Was mich dorthin zieht? Ich weiß es nicht.Es ist wie... ein lautloser Ruf der Clans. Was ich aber weiß, ist, dass ich nie wieder vorgeben werde, jemand zu sein, der ich nicht bin! Und, ob du es willst oder nicht, ich bin...