22. Kapitel (Sturmfeuer)

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Keuchend brach die golden gefleckte Kätzin durch den Lagerwall und starrte geschockt auf das Gemetzel vor sich.

Dutzende Katzen kämpften brutal mit ausgefahrenen Krallen und gebleckten, blutbefleckten Zähnen.

Am hinteren Ende der Lichtung sah Sturmfeuer eine Gestalt in Richtung Kinderstube huschen. Erst erkannte sie sie nicht, bis sie ein gelbes Auge aufblitzen sah.

Nicht der wieder! Fuchsdung, diese Streuner sind schlauer, als wir dachten. Eisklangs Geruch war nur ein Ablenkungsmanöver.

Was sollte sie tun? In einem Kampf hatte sie keine Chance gegen ihren Vater, aber sie konnte Flammenrose und ihre Jungen nicht allein lassen.

Aus dem Augenwinkel entdeckte sie Bewegungen, viele Bewegungen. Ihr Kopf fuhr herum-
und Massen von Katzen sprangen in die Senke hinab, stürzten sich auf ihre Clan-Gefährten.

Sie kämpften brutal wie Streuner und doch geschickt wie Krieger. Als Sturmfeuer die hellbraune Langhaarkätzin mit den schwarzen Flecken, Falkenherz, erkannte, fuhr ihr der Schock eiskalt in die Glieder: Der FlammenClan! Er kämpfte an der Seite ihrer Feinde.

Nun sah Sturmfeuer, warum diese Katzen so gefürchtete Kämpfer waren. Der SturmClan war verloren.
Nein! Noch ist nichts vorbei!

Mit diesen Gedanken preschte sie aus dem Lager, von Schuldgefühlen geplagt. Unsinn. Nur so kann ich sie retten!

Ohne sich um die Grenzmarkierungen zu kümmern, jagte sie ins NebelClan-Territorium hinein, kämpfte sich durch das Schilf.

Ihre Lungen schienen zu bersten, dochbihr einziger Gedanke galt ihrem Clan. Ihren Freunden. Ihrer...

Familie konnte sie schlecht sagen, das waren ja ihre Feinde, aber war sie nicht auch mit Adlerfeder verwandt? Mit Schattenhimmel? Mit Waldsprungs ungeborenen Jungen?

Waldsprungs Junge! Der Gedanke trieb sie noch weiter vorwärts, bis endlich vor ihr das Lager auftauchte.

Keuchend schrie sie:"Wir werden angegriffen! Der FlammenClan... die Streuner... Bitte, ihr müsst uns helfen!"

Luftstern lief über die Lichtung, besorgt nickte sie.

"Sandkralle, Weidenglanz, ihr begleitet Bergschatten, Finkenfeder, Bernsteinherz und Federnacht!"

Die angesprochenen Krieger nickten, doch eine goldbraun getigerte Kätzin rief:"Ich will auch mit!"

Ein kräftiger, hellbrauner Kater widersprach:
"Nein, Farnflügel, du bleibst hier! Du erwartest Junge!"

Mit diesen Worten drehte er sich um und preschte aus dem Lager, dicht gefolgt von seinen Clan-Gefährten.

"Du begleitest mich am besten noch zum LichtClan, damit wir sie um Hilfe bitten können", empfahl Luftstern und Sturmfeuer nickte heftig.

Die beiden flitzten durch das Schilf, vorbei am Mondfall und hinein in den lichten Wald. Angeführt von Luftstern sprang sie über Bäche, bis sie zu einer Art Insel kamen, deren Ring aus Wasser um sie herum zu breit war, um hinüber zu springen.

Also rief Luftstern:"Nebelstern? Bist du da? Wir brauchen deine Hilfe! Der SturmClan wird überfallen."

Eine Kätzin mit hell-graubraunen Streifen und blauen Augen streckte den Kopf zwischen zwei Binsenstängeln hindurch , kniff dann aber die Augen zusammen.

"Wartet das nächste Mal an der Grenze! Aber wenn ihr so dringend Hilfe braucht..."

Von innerhalb des Lagers hörte man Nebelstern rufen: "Feuerblüte, Nachthimmel, Elsternflug, Rauchschatten, Felsenschlag, Himmelblick, Blütenpfote, Sonnenpfote! Ihr geht zum SturmClan und helft Ihnen. Sie wurden angegriffen!"

Warrior Cats -  Sturmfeuers RufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt